Moin! Vom Zustand des Kabinen-Inneren kann man keinen Rückschluss auf die Flugsicherheit tätigen. Als Mitarbeiter einer Airline erlebe ich immer wieder, dass Reparaturen in der Kabine zurückgestellt werden, weil sie z.B. zu zeitaufwändig wären und die Maschine dringend benötigt wird. Was nicht sicherheitsrelevant ist, darf zurück gestellt werden. Ein nicht nutzbarer Passagiersitz kann unrepariert bleiben, muss aber dann für Passagiere blockiert sein.
Natürlich treiben viele ausländische Airlines, und dazu würde ich auch die erwähnte zählen, nicht den hohen technischen Aufwand wie zum Beispiel der deutsche Marktführer. Es gibt hier zum Beispiel Technik-Checks und auch Crew-Lizenzerneuerungen in deutlich kürzeren Intervallen als es das Gesetz verlangt. Man übererfüllt z.B. die Anforderungen noch. Auch sind die Human Factors wichtig bei der Frage, ob ein Notfall beherrscht wird von der Besatzung oder eben nicht, das nennt sich Crew Ressource Management und solche Standards sind von der EASA (Europäische Luftfahrtbehörde) und somit auch dem LBA (Luftfahrtbundesamt) vorgeschrieben und werden entsprechend überprüft.
Fliege ich in einen Pauschalurlaub, dann ist natürlich ein günstiger Flugtarif auch ein maßgeblicher Faktor für einen mehr oder weniger günstigen Gesamt-Reisepreis. Unter dem Strich muss sich jeder selbst fragen, was er (noch) bereit ist an Airlines zu akzeptieren und ob es nicht anzuraten sei, dass man beim Reisepreis lieber 100 oder 200 EUR drauf legt, um sicher zu gehen, die beste Qualität beim Fliegen zu bekommen.
Das mit dem Kondenswasser (nicht Tau, den gibt's nur in der Natur am Morgen *lg*) ist verbreitet, auch bei nagelneuen Flugzeugen von Airbus beispielsweise und es liegt an hoher Luftfeuchtigkeit, und wenn z.B. diese Luft dann auf kalte Oberflächen trifft, durch die Flugzeug-Klimaanlage beispielsweise oder auch Türsegmente, die während eines Fluges ausgekühlt sind, dann kann es zu Tröpfelei kommen. Manche Passagiere machen bei so etwas eine Welle, als sei die Titanic Leck geschlagen, was ich immer etwas albern findet, zumal wenn man es ihnen erklärt - und schließlich kann eine Fluggesellschaft nichts dafür, weil sie ihre Flugzeuge nicht selbst baut. In der Regel hört das Tröpfeln schnell wieder auf, wenn sich Temperaturdifferenzen ausgeglichen haben bzw. man im Reiseflug ist und nur noch trockene Luft sich außen befindet. Übrigens.... bei extrem hoher Außentemperaturen muss am Boden eine Bord-Klimaanlage extrem stark kühlen, da kann es sogar geschehen, dass es in der Luftschächten seltsam knistert und prickelt und winzige Eispartikel aus den Luftschächten kommen. Alles total normal.
Flugzeuge sind auch mit 30 Jahren noch zu 100% verkehrstauglich, wenn sie gut gewartet werden. Ein schlecht gewartetes Flugzeug kann auch wenige Monate nach der Übernahme vom Hersteller aus diesem Grunde verunfallen. Ich arbeite immer wieder auf Flugzeugen, die an die 30-Jahres-Grenze kommen. Airbus testet übrigens zur Zeit, ob die A320-Serie eine 35-Jahres-Zulassung bekommen kann.