aja Warnemünde

Modernes Hotel an Superlage mit Schwimmbad und modernen Zimmern. Das Hotel ist geeignet für Leute, die gerne ein bisschen Wellness machen, dabei aber keine totalen Luxus-Spa-Snobs sind. Optimal für einen Kurzurlaub. Für mehr als 2 bis 3 Tage ist das Angebot allerdings zu karg. Und zuviel Spa-Atmosphäre sollte man im Nivea-Haus nicht erwarten.

Die Zimmer geräumig und modern eingerichtet. Das offene bezw. vollständig verglaste Badezimmer ist allerdings Geschmackssache. Mit einem Vorhang lässt es sich optisch zum Bett und zum Fensterbereich abtrennen, die Geräusche sind dennoch da. Die Tür zum Klo, das abgetrennt und sichtgeschützt ist, ist oben offen. Auch das nicht für alle Gäste angenehm. Am ehesten für Frischverliebte oder Leute ohne Bedürfnis nach Privatsphäre geeignet. Als Einzelzimmer aber optimal. Betten sind gut, WLAN okay. Sauberkeit in Ordnung. Lediglich die Scharniere des Klodeckels sollte man sich nicht anschauen...dafür reicht das schmale Zeitbudgte der Reinigungskraft offenbar nicht aus. Ausblick von allen Zimmern geht, mindestens seitlich, zum Meer. Von einigen Zimmer sieht man direkt in den Ruhebereich der Sauna-Etage, was je nachdem, wie voyeuristisch veranlagt man ist, ein Vergnügen oder nervig ist.

Das Abendbuffet für 25 Euro p.P. (wenn man es spontan vor Ort bucht, sonst 20 Euro) ist okay, wenn man sich gerne den Bauch vollschlägt und den Ehrgeiz hat, den Preis auszureizen. Speisen vielfältig und wohlschmeckend, auch ein paar vegetarische Optionen. Auch kurz vor Schluss um 21.30 werden noch frische Speisen bereitgestellt. Atmosphäre/Einrichtung des Restaurants ist sehr schön, mit dunklen Holzdecken und recht stylisch. Danach wird man aber recht zügig in die Bar "gescheucht", wo es eher kneipenartig zugeht, mit riesigem Bildschirm und eher uriger Atmosphäre. Nicht spitze, aber für 2 bis 3 Tage okay, wenn man nicht gerade ein Bar-Snob ist.

Reception ist freundlich und gut geschult. Im Restaurant herrschte manchmal leichte Desorientierung, aber das ist noch im grünen Bereich. In der Bar kein richtiges Barpersonal, sondern normale Servicekräfte aus den Restaurants (also z.B. keine Empfehlungen von Getränken oder Mixen von Spezialitäten möglich).

Das Hotel liegt sehr gut direkt am Strand. In einer Minute ist man von der Reception zu Fuß an der Strandpromenade und nach 2 Minuten direkt an der Meereskante. Zum Zentrum von Warnemünde bzw. Leuchtturm sind es dann zu Fuß 10 bis 15 Minuten gemütliches Bummeln an der schönen Promenade. Vom Bahnhof Warnemünde aus erreicht man das Hotel in ca. 5 Minuten mit dem Taxi. Dieses muss man allerdings vorher in Rostock bestellen, da am Bahnhof keine Wagen bereitstehen. Das ist aber kein Problem und geht sehr schnell und freundlich über den zentralen Taxiruf. Zu Fuß ist es theoretisch auch nicht weit. Da der Weg am Kanal entlang allerdings mit Kopfstein gepflastert ist - sehr schön zum Bummeln und Shoppen - ist er für einen Weg mit dem Rollkoffer nicht geeignet, weil dieser extrem viel Lärm macht und eindeutig alle nervt. Es gibt auch Parkplätze für Leute, die mit dem PKW kommen, allerdings sollen die nicht gerade kostengünstig sein (keine eigene Erfahrung).

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Der Spa-Bereich ist im Prinzip einfach ein Hallenbad (was es früher auch war). Ein Vorteil für diejenigen, die gerne auch richtig Bahnen schwimmen, ist daher das große Zentralbecken, das wirklich dafür geeignet ist und auch von Bahnenschwimmern rege genutzt wird. Für Familien/Kinder gibt es ein separates, mit einer Tür abgetrenntes Plansch- und Schwimmbecken mit Rutschen. Ansonsten noch zwei kleine, warme Sprudelbecken und ein Außenpool. Dieser bietet Blick direkt aufs Meer, was sehr schön ist. Jedoch ist das Wasser in allen Becken (außer den Sprudelbecken) ziemlich kalt. Die ganze Schwimmhalle hat einen sehr intensiven Chlorgeruch und ist vollkommen schmucklos. Die Liegen sind eher schäbig und einfach an den Wänden und rund um die Becken ziemlich lieblos aufgereiht. Da es in der Schwimmhalle auch eine kleine Cafeteria mit Speisen gibt, vermischt sich der Chorgeruch dort manchmal mit Essensgerüchen, was nicht unbedingt sehr ansprechend ist. Im Schwimmbereich gibt es auch eine kleine "Textilsauna", ein verglaster Saunaraum, in dem man sich aufwärmen und dabei den Bahnenschwimmern zuschauen kann. Das ist ganz angenehm, weil man dann nicht jedes Mal zum Aufwärmen in die obere Etage zur Saunawelt muss. Insgesamt okay, da für Hotelgäste im Zimmerpreis inbegriffen, aber nicht viel mehr. Etwas problematisch fanden wir das Wellness-Angebot im Nivea-Haus. Zum einen hat dieses Haus den Charme einer physiotherapeutischen Großpraxis: enge, rein funktional eingerichtete Behandlungskammern mit krankenhausweißen Wänden. Das Personal hat einen so eng getakteten Zeitplan, dass weder für spontane Wünsche noch für spontane Termine (wenn man im Wellness-Urlaub z.B. plötzlich Lust auf eine nicht vorher gebuchte Massage bekommt) ist. Die Anwendungen selbst sind okay, solide geschultes Personal, aber es hat eher den Charakter von Physio als von Wellness. Und dafür sind die Preise sehr hoch. Schlimm ist der Eingangs- und Wartebereich des Niveahauses. Jeder, der kommt und geht, lässt die Tür ins Schloss knallen, so dass eine extreme Unruhe und auch Lärm herrscht, noch verstärkt durch das hektische Personal, das zwischen zwei Anwendungen jeweils noch administrative Dinge zu erledigen haben scheint und genervt hin- und hereilt. Unangenehm fand ich auch, dass meine Behandlerin, die sonst sehr nett und kompetent war, nach 2/3 der Behandlungszeit das Gespräch "beiläufig" auf das Thema "Trinkgeld" brachte. Warnemünde selbst hat einige nette Lokale unterschiedlicher Couleur, so dass man nicht zwingend die ganze Zeit rund um das Resort planen muss. Direkt daneben liegt auch das Hotel Neptun mit seiner schicken Lobbybar und einer Diskothek (heißt wirklich immer noch so), die aber nur am Wochenende geöffnet ist.