Vita Silva Hotel

Von außen wirkt das Hotel ganz schön, auch wenn es "direkt" an der Schnellstraße liegt. Aber der Service und die Qualität, insbesondere des Essens, sind unterirdisch.

Das Zimmer war von der Größe her für unseren Besuch in Ordnung. Die Ausstattung war eher spartanisch. Das Mobiliar und die Betten waren schon bisschen älter, so dass an einigen Stellen bereits starke Gebrauchsspuren ersichtlich waren. Obwohl wir um ca. 11:30 Uhr angereist sind, mussten wir bis nach 15:00 Uhr warten, um unser Zimmer zu erhalten. Die Rezeption teilte uns mit, dass es gereinigt werden musste. Als wir das Zimmer dann betraten, waren die Regale im Schrank nicht gereinigt gewesen. Die Regale waren noch staubig und mit vereinzelten blonden Harren versehen. Die Toilette war gar nicht gereinigt gewesen, so dass man noch erhebliche Restspuren von einem großen Geschäft sehen konnte. In der Dusche lagen noch blonde Haare im Sieb. Ein großer Nachteil sind die 1,50€ pro Tag für den Schrank-Safe. Der Balkon war eher zu klein, um dort zu zweit oder zu dritt gemütlich zu sitzen.

Wir haben in den letzten 15 Jahren noch nie so schlecht gespeist wie in diesem Hotel. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es das Frühstück, Mittagessen oder Abendessen ist oder ob man im Restaurant oder direkt am Strand etwas isst. Die Auswahl der Speisen war auf ein Minimum begrenzt. Es gab "jeden" Tag dasselbe Essen! Es gab immer Pommes, auf die wir uns leider häufig beschränken mussten, weil die Qualität des Essens miserabel war. Daneben gab es nur "eine" Sorte Nudeln, die dann immer in Fett getrieft war. Die meisten türkischen warmen Gemüsespeisen waren unappetitlich und von wirklich schlechter Qualität. Da Essen war wirklich eine Farce. Darauf angesprochen, teilten mir das Servicepersonal mit, dass sich viele Gäste aus Deutschland über das Essen beschweren. Es seien nicht genug Mitarbeiter in der Küche im Einsatz, und die besten Köche habe man auch nicht. Ich würde dem Essen insgesamt nicht einmal "1-Stern" geben. Als wir den Restaurantleiter und den General-Manager parallel darauf ansprachen, wimmelten diese selbstverständlich ab. Sie wollten sich die Kritik nicht richtig anhören und begannen mit unsachlichen Argumenten zu widersprechen. Der General-manager hat uns sogar angeboten, ein anderes Hotel aufzusuchen. Ich dachte, ich höre nicht richtig. Das Prinzip des Hotelmanagements war klar. Da das Hotel laut General-Manager zum 31.10.2021 schließen sollte, wollte man in der Zeit von Juli bis Oktober sowohl das Personal und die Gäste so weit ausquetschen, damit man den höchsten Profit erzielen kann. Anders kann ich mir das geringe Anzahl des Personals und die mangelhafte bzw. ungenügende Qualität und die Quantität des Essens nicht erklären. Im Fokus stehen hier laut den Angestellten die Gäste aus Russland und der Ukraine, die knapp 95% der Hotelgäste ausmachten. Da diese bei Service und dem Essen nicht so anspruchsvoll seien, gehe für das Hotelmanagement die Rechnung auf. Laut den Mitrabeitern seien diesen Gästen primär wichtig, dass sie mit ausreichend Alkohol versorgt werden. An einem Abend gab es einen türkischen Abend im Restaurant. Der Unterschied zu den übrigen Abenden war lediglich, dass 2-3 türkische Fahnen an den Wänden hingen. Die Essensauswahl und die Essensqualität waren trotzdem genauso so mangelhaft wie an den vorigen Tagen. Außerdem fehlte es wie bereits schon erwähnt, an ausreichendem Personal. Da man sich die Speisen wegen Corona nicht selber nehmen durfte, wurde man an dem Essensstationen von einem Mitarbeiter bedient, welcher aber mehrere Stationen gleichzeitig bedienen musste, was zu meterlangen Schlangen führte. Dies führte dazu, dass die Gäste sich dann trotz Corona trotzdem selber an den Speisen bedienten. Als ich die Mitarbeiter darauf ansprach, bestätigte mir dieser, dass sie seit längerer Zeit chronisch unterbesetzt seien.

Das Personal war stets bemüht, um die behilflich zu sein, aber es war einfach zu überfordert. Primär ist hier die Anzahl des Personals zu nennen. Das Personal reichte weder aus, um beim Mittags- oder Abendessen die Flut an Personen bei der Essensausgabe zu bedienen. Noch reichte das Personal aus, um die Gäste im Restaurant oder in Lobby mit Getränken zu versorgen. Egal wo man hinguckte, fehlte es an Personal. Man musste 10-15 Minuten warten, bis man etwas zu trinken bekommen hat, weil sich die Schlange an Menschen meterlang zog. Im Idealfall bedienten max. 2 Personen die Gäste, was aber auch nicht half. Nach Gästen, die vor einigen Jahren dasselbe Hotel besuchten, bedienten dort 4-5 Mitarbeiter die Gäste. Für mich persönlich war die Rezeption als erster Eindruck sehr wichtig. Ich bin seit über 15 Jahren mindestens 3x im Jahr in der Türkei, und habe selten so eine passive und schlecht informierte Rezeption erlebt. Der Service entsprach eher einem 2-3 Sterne Hotel, aber keinem 5-Sterne Hotel. Als wir dies dem General-Manager mitteilten, wimmelte dieser lediglich ab, ohne es sachlich zu begründen. Laut Aussagen von Mitarbeitern, die leider während unseres Urlaubs aufgrund der schlechten Arbeitsbedingungen kündigten, habe das Hotel Wochen vor unserem Besuch weit über 40 Mitarbeiter verloren. Primär liege dies an den schlechten Arbeitsbedingungen und der ständigen Arbeitsbelastung. Bis zu unserem Abreisetag haben weitere Kellner und Servicekräfte das Hotel verlassen. Gewerbliche Mieter im Untergeschoss des Hotels teilten mir mit, dass das Hotel erst Anfang Juli eröffnet habe, so dass viele Mitarbeiter bereits einen Job hatten. Insbesondere die qualitativ guten Mitarbeiter und Köche hätten bereits im März/April einen neunen Arbeitgeber gefunden, so dass das Amelia lediglich den Rest vom Markt aufsaugte.

Mit drei Zwischenstopps dauerte die Fahrt vom Flughafen Antalya zum Hotel ca. 2 Stunden. Das Hotel liegt direkt an der Schnellstraße, d.h. egal ob man am normalen Pool oder am Relax-Pool liegt, man hört ständig die vorbeifahrenden Autos, LKW´s und Busse. Das Einzige was den Verkehrslärm übertönt ist gelegentlich die laute Musik des Animationsteams, wenn man die überhaupt als Animationsteam bezeichnen kann. Die Musik dröhnte dann aus unzureichenden Boxen, so dass man keinen Lärm von der Straße wahrnehmen konnte. Vom Strand aus übertönten an windigen Tagen die Wellen den Straßenlärm. Da Hotel war weit und breit das einzige Hotel. Bisschen weiter weg konnte man noch das Crystal Hotel sehen. Bis auf das Hotel hatte man dort nichts. Keine kleinen Einkaufsläden usw.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Einen Fitnessraum habe ich nicht gesehen bzw. wahrgenommen. Der Wellnessbereich war der einzige Ort im Hotel, wo man sich auf eine angemessene Qualität und Service verlassen konnte. Dies lag aber primär daran, dass der Wellness&Spa-Bereich von Dritten unterhalten wird, die Miete zahlen. Daher ist der dortige tolle Service nicht direkt dem Hotel zuzuschreiben. Die Kinderdisco war unteririsch schlecht und lustlos. Meine kleine Tochter war enttäuscht und wollte nach dem ersten Besuch nie wieder hin. Das Animationsteam, was ist so als 3-Mannteam + 1 Frau wahrnehmen konnte, hatte sich der Service- und Essensqualität des Hotels angepasst. Nach dem Mittagessen gab es einige tägliche und peinliche Tanzaufbietung, an der sich fast nie ein Gast beteiligte. Die Poolanlagen waren in Ordnung. Der Bereich der Rutschen war auch in Ordnung, auch wenn man offensichtlich sah, dass die Rutschen zum einen "in die Jahre gekommen" waren und zum anderen die letzte Wartung schon einige Jahre zurücklag.