Dorint Hotel Esplanade Jena

Das 1996 eröffnete, sehr modern gestaltete Esplanade Hotel befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Ernst-Zeiss-Werkes und ist eine der führenden Herbergen der "Lichtstadt" Jena. Wer die klassischen Hotels der Steigenberger Gruppe kennt, muß in Anbetracht der ungewöhnlichen Innenarchitektur erst einmal umdenken, Attraktion des Hauses ist sicher die spektakuläre, in Etage 3 erreichbare Atriumlobby. Die eigentliche Rezeption befindet sich im Erdgeschoß hinter dem Hoteleingang, von dort führt ein Lift zur (Atrium-)Lobby und von dort aus mit einem weiteren (gläsernen) Aufzug auf die höher gelegenen Zimmerflure. Die Gäste stellen wochentags wohl überwiegend Geschäftsleute dar, an Wochenenden kommen Städtetouristen dazu und - wie während meines Aufenthaltes - große Reisebusse mit Senioren, die in den eher belegungsschwachen Zeiträumen die Betten füllen. Parkplätze gibt es direkt am Haus (17 €/24 Stunden), wer´s gerne günstiger möchte, sollte die Tiefgarage am Beginn der nahen Krautgasse wählen (10 €/Nacht) oder wochentags das nebenan gelegene Parking der Goethe-Galerie. Insgesamt kann ich einen Aufenthalt in diesem Hotel durchaus empfehlen, an andere Steigenberger Hotels, wie z.B. das von mir am Vortag besuchte und separat bewertete Grand Hotel Handelshof in Leipzig oder manch anderen Klassiker kann es jedoch bei weitem nicht heranreichen.

Das Hotel unterhält auf 6 Etagen etwa 140 Zimmer und Suiten, ich hatte mich für eine der günstigeren Kategorien entschieden und bei einem Veranstalter dafür 95 €/ÜF bezahlt (Achtung: Auf der Hotelwebseite teilweise günstigere Raten!). Die Zimmertüren weisen zur Atriumlobby hin, d.h. daß Geräusche, z.B. durch in der Lobby gespielte Musik, in den Unterkünften evtl. gehört werden können. Zur Ausstattung meines Zimmers zählten u.a. ein Doppelbett mit schon ziemlich durchgelegener Matratze und 2 Zudecken, ein optisch fragwürdiger, gestreifter Teppich, Tischchen mit Polstersessel und Stehlampe, Schreibtisch mit Flachbild-TV, verstellbare Aircon, Kühlschrank mit Minibar, Elsafe und ein zu öffnendes Fenster mit Blick auf die Glasverkleidung der Shopping Mall. Die Garderobe mit viel Stauraum, jedoch ohne Bademäntel/Hausschuhe (können lt. Aussage der Rezeption dortselbst geordert werden). Das Bad mit Wanne und Duschkopf, Waschtisch mit Shampoo-Spendern, effizientem Haarföhn, Vergrößerungsspiegel und schon etwas mitgenommenen Hand-und Badetüchern. Wer etwas komfortabler wohnen möchte, sollte sich für eine höhere Kategorie entscheiden, für einen Kurzaufenthalt von 1 oder 2 Tagen war der von mir gewählte Standard ausreichend.

Das Restaurant Kardamom liegt in der Atriumlobby und ist ab 6.30 Uhr für das Frühstück geöffnet. Die Auswahl des Buffets war außerordentlich reichhaltig und auch wenn es den Kaffee nur aus dem Automaten gab. machte es doch Freude, hier den Tag zu beginnen. Neben dem "Kardamom" die etwas kühl und mit recht langweiligem Mobiliar gestaltete Moonlight Bar, ganz okay für ein Bier oder zwei, die große Gemütlichkeit sucht man hier aber sicherlich vergeblich.

Ob es am Weihnachtsfeiertag lag, daß die Servicebereitschaft einiger Mitarbeiter nicht gerade zu Hochform auflief und auch in puncto Freundlichkeit und aktivem Zugehen auf den Gast einiges im Argen lag? Die Rezeptionsdamen machten ihren Job, ohne besonders gästeorientiert zu wirken, irgendwelche Auskünfte zum Hotel Fehlanzeige, leider lagen auch keinerlei Hinweise auf dem Zimmer auf. Einige Luft nach oben gab es auch im Gastrobereich, das Bestellen von Kaffee/Kuchen bei den ohnehin etwas reservierten Barkräften war nicht möglich, da sich die Staff um das Aufräumen des vorangegangenen Brunches kümmern mußte, und am nächsten Morgen, beim ab 6.30 Uhr geöffneten Buffetfrühstück, zogen es die Frühstücksdamen vor, für den Gast gut hörbar erst einmal eine halbe Stunde private Dinge zu besprechen, ehe man mit dem Service begann. Das sind alles keine Tragödien, zeigen aber doch, daß man zumindest in puncto Dienstleistungsbereitschaft von einem 4-Sterne-Haus doch (noch) ein gutes Stück entfernt ist. Positiv: WLAN ist frei und es gibt einen Wäsche-und Reinigungsservice. Für die lokale Bevölkerung ist das Hotel bekannt für seine Brunches und die Durchführung aller möglichen Festivitäten.

Das Hotel befindet sich ein wenig außerhalb des Stadtzentrums (Altstadt, Jentower), auf dem ehemaligen Zeiss-Gelände befinden sich heute Teile der Universität, der Jenoptik Turm sowie die futuristische und attraktive Shopping-Mall Goethe- Galerie. In den alten Teil der Stadt oder zum markanten Jentower geht man knappe 10 Minuten, zum Paradies Bahnhof sind es nur ein paar Schritte weiter. Das Volkshaus, ein im Jugendstil erbautes Künstlerhaus mit Veranstaltungen auch von Top-Künstlern, liegt genau gegenüber des Hotels.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Angeblich unterhält das Hotel ein Spa, dieses habe ich allerdings weder gesehen noch ausprobiert.