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Oliver (51-55)
Verreist als Paar • August 2020 • 3-5 Tage • Wandern und WellnessEin slowakisch-ungarischer Traum
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Chateau Appony ist ein prachtvoll restauriertes Renaissanceschloss aus dem 16./17. Jh. mit einer nahezu ebenso alten imposanten Bibliothek (1770), die man unbedingt besuchen sollte, auch wenn man nicht Hotelgast ist (Eintritt 6 € pro Person – Führung leider nur in slowakischer Sprache, dennoch ein beeindruckendes Erlebnis). Erbauen ließ dieses Anwesen der ungarische Graf Antal György Apponyi, nach dem sogar die ganze Ortschaft benannt ist. Die weltberühmte ungarische Porzellanmanufaktur „HEREND“ hat in den 30-er Jahren eine eigene Apponyi-Serie kreiert; einige erlesene Stücke davon waren in einer Glasvitrine im Hotelfoyer ausgestellt. Die meisten Gäste stammten aus der Slowakei, der Rest aus Tschechien. Wir und ein weiteres Paar aus Wien waren die einzigen aus dem deutschsprachigen Raum. Trotz minimaler Ungereimtheiten können wir eine absolute Weiterempfehlung dieses mondänen Schlosshotels aussprechen. Hier passte nahezu alles, womit pures Urlaubsvergnügen garantiert ist. Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet Exakte Gesamtnote: 5,0


Zimmer
  • Sehr gut
  • Neben 41 Doppelzimmern und 13 Junior-Suiten gibt es noch 7 große Suiten, von denen wir uns die unseres Erachtens schönste ausgesucht haben: die Maria-Theresien-Suite im 1. Stock (ohne Lift, aber großartiges Gepäckservice durch den jungen Rezeptionisten). Wer meine früheren Hotelbewertungen kennt, der/die weiß, dass ich alle Räumlichkeiten immer präzise mit Laserstrahl ausmesse. Hier war mir das allerdings nahezu unmöglich, weil das Schlafzimmer im Zwiebelturm gelegen ist (ein unregelmäßiger Sextaeder) und der Wohnraum die Form eines ungleichschenkeligen Trapezes hat. Mathematische Formeln will ich mir ersparen und habe daher nur grobe Berechnungen erstellt: Schlafzimmer im Turm ca. 40 m², Wohnraum ca. 25 m², Bad (exakt) 13,75 m², Vorraum (exakt) 8,25 m². In Summe komme ich damit auf 87 m² - was der vom Hotel angegebenen Gesamtgröße von 90 m² sehr nahe kommt. Die Suite ist herrlich auf Maria Theresia bezogen – vor allem mit Gemälden, aber auch Fotografien von ihr zu Ehren erschienenen österreichischen Briefmarken (für Philatelisten: Mi-Nr. 1638/40 bzw. ANK-Nr. 1669/71). Das Bett ist aufgrund der dicken, bequemen Matratze extrem hoch, sodass die Füße den Boden nicht berühren, wenn man darauf sitzt. Zu bekritteln gibt es nur wenig: Der Kleiderkasten hatte ein zu geringes Fassungsvermögen, und auch das restliche Mobiliar bot zu wenig Stauvolumen. Ein Spiegel war nur im Badezimmer vorhanden. Die Badewanne stand direkt unter einem großen, unverspiegelten Fenster (allerdings mit Rollo). Die Minibar beinhaltete bloß alkoholfreies Bier. Und der TV-Sender „ORF2“ (den wir hier eigentlich gar nicht erwartet hätten) ist nach wenigen Minuten total ausgefallen und war auch an späteren Tagen nicht mehr abrufbar. Trotz dieser kleinen Mängel war der Wohlfühlfaktor in dieser Suite enorm hoch. Sauberkeit & Wäschewechsel: 6/6 Größe des Zimmers: 6/6 Größe des Badezimmers: 6/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 6/6 Zimmertyp: Suite („Maria Theresia“, Nr. 202) Ausblick: zum Schlosspark


    Restaurant & Bars
  • Sehr gut
  • Das Restaurant gliedert sich in 3 Räume mit unterschiedlichem Charakter, jeweils mit wunderschönen Gewölbedecken. Wir hatten freie Platzwahl und konnten je nach Lust und Laune einmal da oder dort sitzen. Klimaanlage gibt es dort keine, aber die dicken, uralten Schlossmauern sorgen von vorne herein für angenehme Kühle, selbst bei tropischen Außentemperaturen. Eigentlich ist uns unverständlich, warum die famose, exzellente und damit haubenreife Hotelküche noch keinen Eingang ins „Gault-Millau“ oder „Michelin“ gefunden hat. Interessant war, dass die Tische – wie sonst allgemein üblich – vorab nicht aufgedeckt waren. Das Essbesteck wurde je nach Bestellung individuell zusammengestellt und auf einem Extra-Teller kreuzweise aufgeschichtet, was der Handhabung für beide Seiten sehr dienlich war. Das Frühstücksbuffet war gut sortiert, wobei insbesondere die Eierspeise (Rührei) hervorzuheben ist – wunderbar flaumig und manchmal sogar getrüffelt. Nur am Abreisetag (Sonntag) funktionierte nicht alles: Scheinbar hatten sich sämtliche Hotelgäste heimlich verabredet, um 09:30 Uhr das Buffet gleichzeitig zu stürmen (wir waren live dabei). Binnen kürzester Zeit war nahezu alles „aus“ – angefangen vom Kaffeeautomaten, dem Heißwasserkessel für Tee bis zu den kalten und warmen Speisen. Das sichtlich gestresste Personal behielt dennoch die Contenance, und bald verlief alles wieder in geordneten Bahnen. Das HP-Abendessen war beim Frühstück vorzubestellen und bestand aus 3 Gängen. Suppe und Dessert waren vorgegeben, ferner standen 3 Hauptspeisen zur Wahl (eine davon immer vegetarisch). Im Vorgarten des Restaurants - praktisch schon im Schlosspark - kann man gemütlich unter riesigen Sonnenschirmen sitzen und die Seele baumeln lassen. Empfehlenswert sind die hausgemachten Limonaden (verschiedene Sorten), die appetitlich in einem Krug mit hübscher Dekoration serviert wurden. Das Preisniveau für Speisen und Getränke lag knapp unter dem österreichischen. Vielfalt der Speisen & Getränke: 4/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 6/6 Atmosphäre & Einrichtung: 6/6 Sauberkeit im Speisesaal & am Tisch: 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,5)


    Service
  • Sehr gut
  • Das Personal war bis auf eine Ausnahme durch die Bank sehr zuvorkommend, aufmerksam und höflich. Nur ein junger Kellner mit grässlichem Outfit (zwar mit weißem Hemd, Mascherl und schwarzer Hose, dafür mit unmöglichen Hosenträgern und ausgetretenen gelben Schuhen, die älter als er selbst gewesen sein dürften) ließ uns immer „ewig plus 3 Tage“ auf unsere Bestellungen warten. Englisch war bei niemandem ein Problem, und zu unserer großen Freude konnten eine junge Kellnerin und ein älterer Kellner sogar sehr passabel deutsch. Von denen bekamen wir plötzlich eine deutschsprachige Speisekarte vorgelegt – zuvor hatten wir mit der englischen Version vorlieb nehmen müssen. Schon vor unserer Abreise offenbarte sich, dass meine altersschwache Autobatterie leer war. Um eine stundenlange Wartezeit zu vermeiden, bis der österreichische Automobilclub über dessen slowakischen Schwesternclub eine Pannenhilfe organisiert hat, klagte ich mein Leid am Vorabend dem deutschsprachigen Kellner. Und siehe da: Pünktlich nach dem Check-Out erschien er wie vereinbart mit seinem Auto samt Ladekabeln und gab mir erfolgreich Starthilfe. Nicht einmal ein Trinkgeld wollte er nehmen („Wir sind doch dazu da, den Gästen zu helfen!“). Als Generation 50+ sind wir noch so „altmodisch“, uns Ansichtskarten als Souvenir zu kaufen und als Erinnerung aufzubewahren. In diesen Schloss hatten wir diese Tradition leider vergessen, weshalb ich nach unserer Rückkehr schüchtern per Mail angefragt habe, ob man mir nicht eine per Post schicken könnte (selbstverständlich gegen Bezahlung). Der Rezeptionist antwortete umgehend, dass er mir gleich 4 Stück kostenlos übersenden werde („take it as an acknowledgment for your stay here in our hotel“) – toll! Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 6/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 6/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Oponice (ungarisch: Appony) ist ein kleines Dorf mit nur 800 Einwohnern. An Infrastruktur gibt es bloß eine r.-k. Kirche, gegenüber einen kleinen Coop-Supermarkt mit eingeschränkten Öffnungszeiten sowie daneben ein Wirtshaus, in dem nur Fastfood (Pizzas und Toast) angeboten wird; die Getränkepreise sind dort allerdings ausgesprochen günstig (zB 0,5 l Fassbier € 1,40). Zu Fuß sind diese 3 Einrichtungen in ca. 10 Minuten zu erreichen. Auf dem Hotelareal findet man einen gepflegten, ausgedehnten Schlosspark mit idyllischem Teich vor, der von Hunderten (!) Goldfischen und ca. einem Dutzend großen Fröschen bevölkert ist (unbedingt Brot zum Füttern mitnehmen – da spielt sich’s ab!). Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 2/6 (nur ein kleiner Supermarkt im Ort) Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 1/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 2/6 (genauer Punktedurchschnitt: 1,7)


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Mehr Bilder(15)
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:3-5 Tage im August 2020
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:51-55
    Bewertungen:100