Hotel Amanjena

Damit hätte ich nicht gerechnet: wir waren bereits in einigen Hotels der Aman-Gruppe, die ja für ihre Großzügigkeit und ihre Exklusivität bekannt sind. Vor wenigen Wochen waren wir noch im Amanruya bei Bodrum. Ein sehr gutes Haus, ganz ohne Frage - aber in jeder Hinsicht und in jeder Dimension den Amanjena unterlegen. Klar liegt das an den Mitarbeitern des Hauses. An deren Denkweise vom Gast her, deren hervorragender Ausbildung auf Weltniveau und der persönlichen Betreuung des Gastes. Das Royal Mansour Marrakech - eines der besten Häuser der Welt und ein Palast der alten Schule - wird somit auf den zweiten Platz verdrängt.

Im Amanjena wohnt man nicht in Zimmern im klassischen Sinne - die kleinste Einheit sind Pavillions, je nach Kategorie mit oder ohne privatem Pool. Diese Pavillions - ich habe einen Pool Pavillion bewohnt - sind ein Traum in ihrer Großzügigkeit und ihrer Authentizität. Über dem Raum befindet sich eine riesige Kuppel, was eine Atmosphäre erzeugt, die ich so in keinem Hotel erlebt habe. Highlight des Wohnbereichs ist für mich der offene Holzkamin. Das Bad ist ebenso großzügig geschnitten und alleine größer als mein Zimmer im Four Seasons Marrakech, das ich vor einigen Tagen noch bewohnt hatte. Im Aussenbereich befindet sich der beheizte, namensgebende Pool des Pavillions und ein weiterer, offener Pavillion mit Daybeds und weiterten Liegen. Ein wirklicher Traum das alles - und voller kleiner und sehr hochwertige Details der Kultur der Berber - perfekt eingebunden in die Umgebung.

Während meines kurzen Aufenthaltes habe ich im Haus gefrühstückt sowie im marrokanischen Restaurant gegessen. Beides war in der Qualität der Speisen sowie im Service ebenfalls hervorragend. Das Frühstück wird a la Carte gereicht, was ich jederzeit vor der Buffet-Variante bevorzuge. Die Karte war reichhaltig, die Präsentation exzellent. Die Atmosphäre des marokkanischen Restaurant ist die schönste in allen Restaurants in Marrakesch - ganz einfach.

Die Hardware des Amanjema ist sehr beeindruckend - ich denke, das hat man meinen bisherigen Ausführungen entnommen und auch charakteristisch für die Häuser der Aman Gruppe, die viele ja für die beste der Welt halten. Wirkliches Highlight des Hauses ist aber das Niveau des Services, welches hier praktiziert wird. Direkt am Anfang wurde deutlich, dass viele Mitarbeiter in den besten Häusern der Welt ausgebildet wurden (Cheval Blanc oder das Trois Rois in Basel), was man klar merkt und ein Alleinstellungsmerkmal in Marrakech darstellt. Kleine Beispiele: bei der Rückkehr vom Abendessen, hat im Pavillion ein schönes Holzfeuer gebrannt. Noch am Morgen der Abreise wurde das Zimmer noch einmal für mich aufgeräumt (was auch in den besten Häusern selten ist). Als mein Transfer in das Royal Mansour von den Mitarbeitern dort wohl falsch eingeplant wurde hat man mich sofort und kostenlos mit der Limousine des Amanjena dort hin gebracht. Ein Traum! Dieses extreme Niveau wurde konstant von allen Mitarbeitern gezeigt - sei es von den Mitarbeitern der Rezeption und der Boutique sowie den Restaurants. Auch das sehr selten in der Welt der Hotelerie.

Das Amanjena liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums und der Medina - ich habe etwa 20-30 Minuten Fahrt mit dem Taxi in Erinnerung. Für die Fahrt habe ich zwischen 100 und 120 Dirham bezahlt. Keine Ahnung, ob das nun besonders gut oder schlecht verhandelt ist ;-) Das Resort ist aus meiner Sicht eine Welt für sich, ruhig und sehr entspannt. Demnach empfand ich die Lage als Vorteil. Man kommt zur Ruhe und ist nicht ständig versucht, wieder in die Media oder die Neustadt zu fahren. Ich persönlich liebe die Kombination von ein paar Tagen in einem Resort wie dem Amanjena und ein Hotel in der Nähe der Medina.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Natürlich gibt es hier einen großen Pool, SPA, Fitness und Wellness, was ich allerdings nicht genutzt habe. Für mich lebt das Amanjena von der grundsätzlichen Atmosphäre des Hauses - von der Ruhe, der Großzügigkeit und der Gastfreundschaft. Es gibt nichts schöneres für mich, als am Abend an diesem riesigen, zentralen Bassin zu sitzen - neben einem großen Holzfeuer. Das könnte ich nächtelang tun und in den afrikanischen Himmel schauen.