Hotel Bayside

Bereits acht Wochen vorher hatten wir unser Lieblingszimmer gebucht. Am Telefon wurden wir dann darauf hingewiesen, dass diese Buchung verbindlich sei, und nicht mehr storniert werden könnte. Kurz darauf erhielten wir eine Buchungsbestätigung, aus der hervorging, dass wir in zwei Wochen (also sechs Wochen vor dem Urlaub) den gesamten Betrag überweisen müssen. Auch die Gebühr für die Tiefgarage. Unser Zimmerwunsch wurde schriftlich nicht bestätigt, wir erhielten aber nochmals eine telefonische Bestätigung. Nach unserer Ankunft (wir wohnen 750 km entfernt) erfuhren wir, dass unser Zimmer anderweitig vermietet wurde. Leider war es auch nicht möglich im gleichen Stock (4. OG) ein anderes Zimmer zu bekommen. Leider wurden wir weder gefragt, wie unsere Anreise war, noch wurde uns, wie in anderen Hotels dieser Preiskategorie durchaus üblich, ein Getränk angeboten. Wir erhielten lediglich die Auskunft, dass das Zimmer erst in 1 ½ Stunden fertig sei, und wir bis dahin ja schon mal an den Strand gehen könnten. Hilfe beim Koffertragen wurde auch nicht angeboten. So, wie befürchtet, war es nicht möglich bei offenem Fenster zu schlafen, da der Strand jede Nacht von Jugendlichen in Beschlag genommen wurde. So wurde gefeiert und gegrölt bis ca. 3 Uhr morgens. Kaum hatte sich der letzte Feierwütige ins Bett geschafft, kamen die Strandreiniger mit schweren Geräten (am Samstag morgen bereits um 4.30 Uhr). Es stellt sich folgende Frage: Gehört der Strand der Gemeinde Scharbeutz oder der Allgemeinheit. Da Eintritt zum Strand verlangt wird, wird er wohl der Gemeinde gehören. Dann wäre die auch zuständig für Ruhe zu sorgen. Sollte er der Allgemeinheit gehören, sind drei Euro Eintritt eine Frechheit. So sollten die Städte im Harz oder im Schwarzwald vielleicht auch mal überdenken, Eintritt für ihren Wald zu nehmen! Nun ging es zum Frühstück. Leider hielten sich viele Hotelgäste nicht an die Abstandsregeln und keinen der Mitarbeiter kümmerte es. Wären wir nicht geimpft, hätten wir tatsächlich das Hotel sofort verlassen. Die Tische wurden erst nach dem Verlassen abgeräumt, so stapelte sich das benutzte Geschirr unappetitlich. Manche Gäste nahmen einfach ihre Teller oder Gläser wieder mit an das Buffet (wohl um nicht soviel Geschirr zu produzieren). Der arme Mann an der Eierstation war mit Rührei, Omelett, Spiegelei, Waffeln und Pancakes sichtlich überfordert und leider erhielt er keinerlei Hilfe von den Kollegen / Kolleginnen. An der Station gab es eigentlich noch Speck, Bratwürste und Bohnen, gegen 10 Uhr war aber meist schon alles weg. In den meisten Hotels werden die Zimmer gereinigt, während die Gäste beim Frühstück sind. Hier leider nicht. Wir baten um neue Handtücher und machten unsere Betten selbst. Am nächsten Tag wurde das Zimmer gereinigt, die benutzten Gläser und Tassen im Badezimmer stehengelassen. Auch die kleinen Duschgels und Shampoo Proben wurden nicht nachgefüllt. Die Handtücher wurden auf der Ablage des WC deponiert. Am übernächsten Tag war auch um 14 Uhr noch niemand zum Saubermachen im Zimmer gewesen und wir besorgten uns wiederum unsere Handtücher selbst. Leider war es nicht möglich, sich mit den Mädels und Jungs auszutauschen, da sie werden deutsch noch englisch sprachen. Als wir donnerstags von unserem Ausflug nach Lübeck zurückkehrten, mussten wir leider feststellen, dass kein einziger Tiefgaragenplatz (der bereits vor sechs Wochen bezahlt wurde) frei war. In der Buchungsbestätigung ist die Rede von einem reservierten Parkplatz. Wir hatten „das Glück“, dass auf dem Parkplatz vor dem Hotel, noch ein letzter Platz frei war. Am kommenden Wochenende parkten einige Fahrzeuge dann in der Hotelauffahrt. Sicher nicht im Sinne der Feuerwehr und Polizei. Wir geben trotzdem drei Sterne: Einen für die wenigen doch bemühten Mitarbeiter. Möge ihr guter Wille noch den Sommer über halten. Einen für das eigentlich sehr schöne Hotel mit seinen tollen Zimmern und dem einmaligen Blick über die Ostsee. Und einen dritten für das an sich gute Frühstück und das Roof-Restaurant. Das Jungle Restaurant würden wir eher gutbetuchten Eltern oder Großeltern mit ihren kleineren Kindern empfehlen. Es hat eher was von Disney-Land. Scharbeutz war voll, das Hotel war voll. An Corona Abstandsregeln war nicht zu denken. Da wir wussten, dass samstags nochmal mehr Gäste eintreffen (wohin nur mit denen und deren Autos?) haben wir einen Tag früher als geplant den Heimweg angetreten. Wie schon befürchtet, gab es keinerlei Erstattung (außer der Gebühr für drei Tage für die Tiefgarage). Nicht einmal das nicht eingenommene Frühstück wurde berücksichtigt, das wäre im Hotelpreis enthalten und nicht erstattungsfähig. Ohne ein „gute Heimfahrt“ oder / und ein kleines Lunchpaket (Wasser und ein wenig Obst ist inzwischen eigentlich schon obligatorisch) verabschiedeten wir uns vom Bayside und werden sicherlich so schnell nicht wiederkommen. Wahrscheinlich werden wir, falls es seitens der Hoteldirektion überhaupt eine Antwort gibt, darauf hingewiesen, dass der Gast keinen Anspruch auf ein bestimmtes Zimmer hat. Wenn dieses aber zugesagt wird, sollte man vor der Anreise erfahren, dass ein anderes Zimmer vorgesehen ist und man sollte die Möglichkeit bekommen, die Reise zu stornieren. Es ist im Fall dieses Hotels ein gewaltiger Unterschied, ob man im zweiten oder im vierten Stock wohnt, da es weiter unten wesentlich lauter ist. Leider haben wir auch bei unserem vierten Besuch im Bayside keinen der Chefs zu sehen bekommen. Sonst hätten wir die Chance genutzt, unsere Kritik persönlich zu äußern. Leider ist das aber immer öfter der Fall, dass die Inhaber im Hintergrund agieren und den Gästekontakt nur den Mitarbeiter/innen überlassen. Vielleicht sollte man darüber mal nachdenken, denn nur durch Gespräche lassen sich Ungereimtheiten beseitigen und schlechte Bewertungen verhindern.

Beliebte Aktivitäten

• Strand