Hotel Gold by Marina

Das Hotel in Playa del Ingles steht wie ein großer weißer Tempel in der Landschaft. Es gibt zwar noch andere, kleinere Hotels, aber vorwiegend sind die Gebäude der Umgebung kleine Häuser mit nur einem Geschoss. Die Großen Einkaufszentren, Cita und Jumbo sind sehr gut zu Fuß zu erreichen (ca. 10 Min. jeweils), das Sandia ist gleich nebenan. Der Strand und das Meer sind zu Fuß in 15 Min. zu erreichen. Der Strand ist ein Sandstrand an den Dünen mit einer Shoppingmall, in der es sehr touristisch zugeht. Es gibt viele Restaurants, und Lokale zum Verweilen, aber auch sehr viele Touristenläden. Zudem sind dort viele laufende Verkäufer unterwegs, die, gelegentlich penetrant, ihre Waren anbieten. Das Haus macht einen sehr gepflegten Eindruck. Viele weiße Flächen, die immer alle wie neu gestrichen aussehen, da macht einer seinen Job wirklich richtig. Obwohl das Haus in die Jahre gekommen ist, wie man beispielsweise an den jahrzehnte alten Balkonabtrennungen erkennt, ist alles top in Schuß. Das Taxi zum Leuchtturm kostet ziemlich genau 10 Euro. Man stellt sich vor das Hotel und hält einfach das nächste Taxi an, Wartezeit – minimal. Im Hotel selbst gibt es eine Cocktailbar neben der Rezeption, die allerdings nicht unter der Leitung des Hotels steht. Das Hotel hat neun Stockwerke. Es gibt auch einen Fitnessraum, ein Sonnendach, das aber von allen Zimmern einsehbar ist und einen Pool, auch wieder mit Bar. Es gibt mehrere Aufzüge mit jeweils nur kurzen Wartezeiten. Am Hotel – und das ist sehr lobenswert, gibt es kostenlose Parkplätze in mehr als ausreichender Anzahl, den Schlüssel für die Apspperrketten erhält man an der Rezeption. Die Sauberkeit im Hotel ist augenscheinlich gut. Aufzugknöpfe, Türgriffe, Schalter sind fast immer ohne Fingerabdrücke und blitzblank. Am Tag unserer Anreise sahen wir vor der Toilette Flecken auf dem Boden die aussahen wie eingetrocknete Tropfen von der letzten Benutzung. Wir haben das reklamiert und es kam jemand und hat den Toilettenraum gewischt. Danach waren die Flecken noch immer. Diese Flecken sind nicht zu beseitigen, da es durch ungeeignete Reiniger verursachte angegriffene Stellen in den Bodenfliesen sind. Hinter der Tür, wenn sie an die Wand angelehnt ist, ist der Boden intakt. Wie mit einem Lineal gezogen ist davor der Glanz weg, was natürlich auch zeigt, das zum Reinigen die Tür nicht geschlossen wird. Derartige Stellen gibt es im Hotel reihenweise. Das ist also kein Schmutz, aber ästhetisch ist es auch nicht. Das Zimmer selbst hat zwar eine angemessene Größe, ist aber von der Gestaltung und Einrichtung völlig untauglich. Hier sind drei Sterne noch zwei zu viel. Das Bett ist sehr bequem, man schläft gut darin. Es gibt eine halbrunde Couch und ein runder Tisch. Es gibt keine Möglichkeit ein Laptop vernünftig aufzustellen - nur der runde Tisch mit dem Ladekabel über die Couch. Da es auch keinen Kleiderschrank, sondern nur ein Zinkrohr mit Kleiderbügeln gibt, ist die Wäsche, natürlich auch die Unterwäsche, vom Personal einsehbar. Eine derartige Respektlosigkeit habe ich noch nicht erlebt. Es gibt zwar Nachttische, die aber auch keine Schubladen haben. Wenn man nicht möchte, das Medikamente, etc. sichtbar sind, hat man ein Problem. Den Koffer braucht man ja schon für die Schmutzwäsche. Hier hat sich wahrscheinlich noch nie einer in die Rolle dees -Gastes versetzt. Da es keinen Kleiderschrank und keine Ablagemöglichkeiten gibt, kann man getragene Kleidung nur über das Sofa legen - das Zimmer sieht dann aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Respektlos, wirklich ausgesprochen respektlos. Im Bad ist die Dusche zwar sehr groß, aber es gibt kein Fenster zum Öffnen, die Lüftung ist ausgesprochen schlecht. Sich abtrocknen können vor der Dusche höchstens sehr kleine Menschen. Der Raum davor, mit der Toilette ist auch sehr klein. Große Leute können sich nur im Zimmer abtrocknen. Apropos Toilette, sie ist vom Bett aus einsehbar, und auch hörbar. Zwar gibt es eine Tür, aber da es von der Toilette zum Zimmer einen großen Mauerausschnitt gibt durch den man hindurchsehen kann. Gibt es auf der Toilette keine Privatsphäre. Auch sehr respektlos, aber ehrlich! Der Balkon wäre ganz gut, wenn da nicht diese zwei dämlichen "Designerhocker" stünden. Zum Sitzen kaum geeignet stehen die Füße so weit ab, das man kaum daran vorbeikommt und ständig daran anstößt. Sieht vielleicht gut aus, ist aber Mist - und von diesen Situationen gibt es in dem Haus jede Menge. Auf dem Balkon gibt es auch zwei Handtuchhalter, so kann man sein Badetuch über Nacht trocknen lassen. Das Licht im Zimmer ist zu dunkel. Die einzige "große" Lampe macht nicht richtig Licht, vielleicht war aber auch die LED Birne schon zu alt. Wir haben das auch nicht reklamiert. Der Hotelsafe ist derart tief über dem Boden angebracht, das er kaum einsehbar und bedienbar ist. Um die Bedienungsanleitung auf der Tür zu lesen, muss man sich auf den Boden legen, wer schlau ist macht ein Foto und liest dann. Auch das ist wieder eine dieser unglaublichen Respektlosigkeiten. Scheinbar gibt es keine Empathie gegenüber anderen Menschen bei der Gestaltung der Zimmer. Niemand versetzt sich in die Lage der Menschen die dort zu Gast sein sollen, sonst käme niemals so etwas dabei heraus. Es gibt ein hauseigenens WLAN. Wir haben es nicht genutzt, da man sich mit Namen, Vornamen und Zimmernummer anmelden muss. Ich schätze nicht besonders beim Surfen beobachtet zu werden. Rein technisch gesehen bekommt die unveränderbare MAC-Adresse des Smartphones, Tablets oder Laptops, was auch immer verwendet wird, so für immer einen Personenbezug. Es kann möglich sein, das es hierbei um Haftungsfragen geht, die das Hotel absichern will. Aber technisch möglich wäre natürlich eine sehr weitgehende Überwachung und ein Datenhandel mit dem kein Gast rechnen kann. Eine andere Sache, die sehr ärgerlich sein kann ist die Lärmsituation an dem Hotel. Es gibt in der Umgebung Restaurants, ein Einkaufszentrum und vieles mehr. Auf den ersten Blick passt das ins Bild. Jedoch muss man sich tagsüber den ganzen Tag mit sehr lauten Geräuschen abfinden. Es sind die Auslässe von vielen, großen Lüftungsanlagen die ein ständiges Dauergeräusch erzeugen, das am besten als Brummen mit etwas Rauschen zu beschreiben ist. Permanent werden Glascontainer befüllt, das ist sehr laut und plötzlich, man erschreckt sich jedes mal. In den Gastronomien stehen die Fenster auf und das permanente Geklapper mit dem Geschirr trampelt dann auch noch auf den Nerven herum. Auch nachts wird es nur wenig ruhiger. Die Anzahl der laufenden Lüftungen ist dann zwar reduziert, aber der Glascontainer ist immer noch. Von der Geräuschkulisse spielt die größte Rolle nun die Kühlung des Supermarktes, die ein permanentes, klapperndes und brummendes Geräusch erzeugt, das rund um die Uhr präsent ist. Das auch andere Hotelbesucher das störend empfinden möchte ich daran erkennen, das nachts immer alle Balkontüren geschlossen waren. Man zieht es vor mit geschlossener Tür und eingeschalteter Klimaanlage zu schlafen, obwohl draußen Nachts ein sehr angenehmes Klima herrschte, das man gerne hereingelassen hätte, wenn der Lärm nicht wäre. Durch diesen Zusammenhang wird die Nachhaltigkeit des Hotels schwer beeinträchtigt, man sollte sich gut überlegen ob man das wirklich will. Die Hotelanlage ist winklig aufgebaut und so schallt es aus allen Richtungen ausgesprochen störend. An Ruhe ist in dem Haus nicht zu denken, auf dem Sonnendach ist der Lärm noch stärker präsent, und wie gesagt, es ist immer. Wir hatten mit Frühstück gebucht, konnten es jedoch nicht nutzen. Das Angebot an Speisen beim Frühstück war gut, vielfältig und von der Qualität nicht zu schlecht. Das hätte uns so weit gefallen. Allerdings wird man beim Frühstück derart laut von Musik beschallt, das man sich nur mit einiger Anstrengung vernünftig unterhalten kann. Es gibt auch keine Möglichkeit der Musik zu entgehen, sie ist überall, weil zahllose Lautsprecher jeden Winkel ausleuchten. Wir haben das an der Rezeption reklamiert, uns wurde auch Besserung versprochen, passiert ist jedoch nichts. Ab dem vierten Tag haben wir dann auf das Frühstück, obwohl bezahlt, verzichtet. In diesem Zusammenhang hatten wir auch kurz Kontakt zu der TUI Reiseleitung, per Email. Man bat uns einen Film zu machen und zuzusenden. Das hätte ich machen können. Besser hätte ich jedoch gefunden sich morgens mit der Reiseleitung gemeinsam ein Bild zu machen - dann hätten die Leute mal selbst gemerkt, das man alles nochmal fragen muss bis es vielleicht mal verstanden wird. Nach unserer Auffassung will das Personal im Haus die laute Musik für "Happy work, enjoy the job" und die Gästre haben sich damit abzufinden, basa! Das Grundrauschen an Klagen und Gemecker ist in diesem Haus offensichtlich längst Normalität. Es wäre mir wichtig, das in dem Haus verstanden wird, was da falsch läuft. Das sind Sachen die man nicht korrigieren kann, indem man ein anderes Zimmer anbietet. Das Konzept und die Respektlosigkeiten werden ja deshalb nicht weniger. Da helfen auch keine Floskeln wie „wir wollen das sie bei uns einen schönen Urlaub haben“, die von einigen Gästen schon nachgeäfft werden. Als Fazit meinerseits gilt natürlich, das wir nie wieder da hin wollen - in das Hotel. Wir hatten dennoch einen schönen Urlaub aber das Hotel hat dazu nichts beigetragen.

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