- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir sind seit vielen Jahren Stammgäste im Ling Bao, dem angeblich größten chinesischen Bauwerk außerhalb Chinas und waren von Beginn an von der originalen chinesischen Architektur begeistert, die sich an einen Baustil des 17./18. Jahrhunderts anlehnt und den Gesetzen des FengShui gehorcht. Folgerichtig waren auch zahlreiche chinesische Handwerker an der Errichtung beteiligt und können auf ihre Arbeit bis heute wirklich stolz sein! Architektur und der wundervolle chinesischer Garten mit Koi-Teich haben diesen Zauber bis heute bewahrt. Der bei der Einweihung als Geschenk der chinesischen Delegation mitgebrachte Buddha aus dem Kloster Zhenjiang, der unter der Bodenplatte der Lobby ruht, konnte aber mit seiner positiven Energie leider nicht verhindern, dass die Inneneinrichtung mittlerweile zumindest teilweise dem Zeitgeist und der Funktionalität eines Familienhotels geopfert wurden. Es begann mit einer merkwürdigen, z.T. etwas kitschig bepflanzten Kugelskulptur sowie einer Umgestaltung der Toiletten im Lobbybereich. Hinzu kam eine quietschbunte, nach unserem Geschmack eher unbequeme Bestuhlung in der Lobby und der Li River Bar. Auch das Restaurant Bamboo sowie die Dragon-Bar sind mittlerweile umgestaltet worden, dort allerdings insgesamt etwas zurückhaltender, mit daher für uns positiverem Ergebnis. Dies gilt nicht für die inzwischen ebenfalls renovierten Zimmer, s.u.
Die schon erwähnte Modernisierung der Zimmer erscheint weniger gelungen: Aus den witzigen Dschunken-Betten wurden schlichte Hochbetten, was den Raum zwar optisch großzügiger erscheinen lassen mag, aber den "Abenteuercharakter" für kleinere Kinder mindern dürfte. Das mittlerweile in Hotels unausweichliche Boxspringbett, der papierbeklebte Schrank, die platzsparende indirekte Beleuchtung sowie die je nach Zimmertyp blau, lila oder grün gehaltenen Wände mit zwei kitschigen Buddha-Zeichnungen von der Stange haben weder etwas mit Asien allgemein noch speziell mit der Yangtse-Region Chinas zu tun, als prägender regionaler Bezug der ursprünglichen Innenausstattung. Glücklicherweise hat diese "Modernisierung" die Suiten bislang verschont, zumindest soweit wir darin übernachten durften (Yin oder Yang-Suite). Aber selbst hier deutet sich in Details ein Hang zur Sparsamkeit an: Die formschönen und hochwertigen mattierten Grohe-Armaturen, die sich in das großzügige Natursteinbad hervorragend einfügen (u.E. ein Beispiel für eine gelungene Symbiose von Tradition und Moderne!) vertragen sich nun einmal nicht nicht mit einem glänzend chromfarbenen Duschkopf aus Plastik! Vorsicht: Wer in einem 4*-Sterne-Hotel für einen Suitenpreis 400 Euro aufwärts je Nacht hinzublättern bereit ist, stellt Ansprüche an Qualität und in einem "Themenhotel" insbesondere an die Originalität der Einrichtung. Offenbar fließen aktuell die Geldmittel der KG eher in die neuen Themenbereiche, wo auch ein neues Hotel entsteht. Dies mag neue Kundenschichten erschließen und auch dem zunehmenden Konkurrenzkampf mit anderen Freizeitpraks geschuldet sein, sollte aber nicht das Stammpublikum verschrecken.
Ich persönlich kann Buffet-Restaurants aufgrund der zwangsläufigen Unruhe weniger abgewinnen, aber im Bamboo sind die frisch zubereiteten Wok-, Nudel- und Grillgerichte schon sehr gut. Als Fan des À-la-carte-Restaurants im Nachbarhotel Matamba, haben wir das Lu Chi noch nicht besucht, aber schon sehr viel Gutes gehört. Das Frühstück ist qualitativ gut und auch sehr abwechslungsreich (Sushi und asitaische Wokgerichte), allerdings wirkt sich das Konzept eines offenbar häufig ausgebuchten Familienhotels negativ aus (z.B. Wartezeiten, Verunreinigungen im und auf dem Buffetbereich, trotz aller Bemühungen des professionellen Personals).
Service an der Rezeption sowie den Restaurants absolut top und eine Zierde des Hotels. Für das Personal in den Bars gilt das nur mit Einschränkungen. So ist der ältere asiatische Mitarbeiter in der Li River Bar seit Jahren eine Stütze des Betriebs, bei den jüngeren Mitarbeitern hat man dagegen eher Glück, wenn die Bestellung korrekt abgearbeitet wurde und dabei sogar der Clubkartenrabatt Berücksichtigung fand.
Für diejenigen, die das Phantasialand besuchen wollen, ist die Lage natürlich top! Als "normales" Hotel fehlt die Anbindung an den Nahverkehr und auch in der näheren Umgebung findet sich nach unserer Kenntnis wenig Lohnenswertes.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Das Hotel "lebt" natürlich von der Nähe zum Park, zu dem Hotelgäste sogar einen sehr praktischen eigenen Zugang haben. Der vorhandenen Pool mit Innen- und Außenbereich war schön, die Sauna kann man offenbar nur als Kunde des Mandala-Spa nutzen. Ansonsten gibt es einen schon etwas abgenutzten Poolbillardtisch für 6 € je Stunde in einem kleinen, an die Lobby angrenzenden Raum.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Kinder: | 2 |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 4 |
Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.