Hotel Melia Zanzibar

Bei dem Hotel handelt es sich räumlich eigentlich um zwei Anlagen: das Hauptgelände im Norden mit dem Hauptrestaurant "Spice Market", dem Jetty (über dem Meer gelegen) und dem "noblen" Restaurant Tamu. Hier befinden sich gleichermaßen "Standard-Zimmer" aber auch die großen Villen. Weiter im Süden, durch eine kleinere dazwischen liegende andere Hotelanlage getrennt, befindet sich der LEVEL-Bereich mit gehobeneren Zimmern, dem Restaurant Level und dem Gabi-Beach. Die beiden Hotel-Bereiche werden durch einen regelmäßigen Shuttle-Service mit Elektro-Fahrzeugen verbunden. Es ist wirklich kein Problem, sich ständig hin und her fahren zu lassen. Nur laufen wird man es vielleicht einmal aus Interesse, ist dann aber ein langer Weg. Im nördlichen Bereich gibt es nicht wirklich einen schönen Strand, dazu muss man in den südlichen Bereich fahren mit dem dort weißen Sand und dem türkisblauen Meer. Ja, hier sind die Gezeiten-Unterschiede erheblich und man kann bei Ebbe nicht wirklich baden. Dafür kann man bei Ebbe sehr weit hinauslaufen und so auf andere Art das Meer genießen. Uns hat es nichts ausgemacht, nur bei Flut baden zu können.

Wir hatten ein Zimmer im LEVEL-Bereich mit Meerblick, welches schlichtweg riesig war und einen auch sehr großen Balkon hatte. Die Matrazen sind - wie in anderen Kritiken zu lesen - wirklich hart, aber man bekommt auf Wunsch sofort einen Topper und wir den zweiten Topper, da der erste schon im Bett lag. Wir können nur für unseren Bungalow (weiter oben am Hang gelegen mit toller Aussicht) sprechen und der war toll.

Das Essen ist abwechselungsreich und lecker und man hat ja immer die Wahl zwischen den verschiedenen Restaurants. Als LEVEL-Gast ist man hier in einer bevorzugten Rolle, da man vorrangig bei Reservierungen in den eher kleinen Restaurants, wie Jetty und Tamu einen Platz erhält. Überall bestellt man a-la-carte, nur im großen Spice-Market gibt es immer Buffet, jeden Tag ein anderes Thema. Man kann nur empfehlen, all-inclusive zu buchen. Aber aufpassen, hier gibt es zwei verschiedene Level: das "normale" AI und das der "LEVEL"-Gäste, was sich geringfügig am Handgelenks-Bändchen unterscheidet, aber von den Bediensteten mit geschulten Blick sofort erkannt wird. Während im Spice-Market in AI alles inkludiert ist, gibt es in den anderen Restaurants unterschiedliche Kennzeichnungen: mit normalem AI muss für mehrere Gerichte bezahlen (nicht nur einen Aufpreis, sondern dann den vollen Betrag). Gleichermaßen ist es auch für die LEVEL-Gäste, die zwar deutlich mehr Gerichte inkludiert haben, aber (und hier sehen wir einen Kritikpunkt) für einige wenige Gerichte dann auch bezahlen müssen (nicht nur einen Aufpreis, sondern dann voll). Das irritiert, da in den Prospekten der Reiseveranstalter und auch den hoteleigenen Informationen großmundig angekündigt wird, dass man im LEVEL-Bereich gehobene Speisen und Getränke inkludiert hat. Der Aufpreis von "normal" zu "Level" ist nicht so ganz gering (wenn auch grundsätzlich empfehlenswert), dennoch versteht man als Gast nicht, warum es dann doch noch aufpreis-pflichtige Speisen und Getränke gibt. Im Tamu-Restaurant ist das zu verstehen, dort bekommt man als AI-Gast einen prozentualen Abschlag berechnet. Aber ansonsten sollte die Preisgestaltung so orgaanisiert werden, dass man als LEVEL-Gast dann wirklich alles all inclusive hat. Mich stört das dann z. B. an der Bar, wenn es neben lokalen Getränken durchaus auch ein paar europäische (eher einfache) Spirituosen gibt, aber mal ein guter Cognac, den ich gerne nach einem guten Essen trinke, voll bepreist ist. Da besteht vielleicht die Angst, dass man an einem Abend gleich eine ganze Flasche leert, aber die Standardgäste dürften sich mit einem max. zwei Gläsern zufrieden geben. Uns geht es hier wirklich nicht um das Geld, sondern um das Prinzip: all inclusive muss ALL-inclusive sein - auch im gehobenen Segment. Der Preis ist ja letztlich auch gehoben. Jetzt haben wir uns zu dem ausgelassen, was uns am meisten gestört hat, es bleibt aber die super gute Bewertung für letztlich immer sehr schmackhaftes Essen!

Alle Angestellte werden in den voran gegangenen Kritiken nur gelobt und diesem Lob schließen wir uns uneingeschränkt an!!! Jeder Mitarbeiter von irgendeinem Manager angefangen bis zu den Gärtnern ist IMMER freundlich. Es wird nicht nur gegrüßt, sondern mindestens gefragt, wie es einem geht und nicht selten suchen die Angestellten das Gespräch - aber in keinster Weise aufdringlich, so dass das immer angenehm ist. Jeder, der auch nur ein paar Brocken Deutsch kann, wendet sie an, und jeder ist dann durchaus wissbegierig, den Vokabelschatz zu erweitern. Ein Lächeln haben alle auf den Lippen, so dass man sich als Gast sofort und dauerhaft "heimisch" fühlt. Es ist schwer, einzelne Personen heraus zu heben, da man dann den anderen unrecht tut, gleichwohl möchten wir exemplarisch für verschiedene Stellen ein paar Namen nennen: - Lilian vom Service, die wir sofort ins Herz geschlossen haben (und sie uns). Sie nannte uns von Anfang an Mama und Papa. Das war in keinster Form despektierlich, sondern ganz natürlich und entsprach eben auch dem Altersunterschied. So fühlten wir uns auch auf diese Weise heimisch und zum Schluss hätten wir Lilian fast adoptiert ;-) - Abdilahi am Empfang, der im ganz symphatischen Sinn, es sich verbat, mit uns englisch zu reden. Er hat versucht, allein auf deutsch zu kommunizieren - und so kam es bei jedem Betreten der kleinen Empfangshalle immer auch schnell zu ein paar Minuten Deutsch-Unterricht. - Paul vom Service, der sich auch um das Deutsche bemühte und dem es so schwer fiel, Umlaute zu sprechen. Wir haben immer wieder geübt mit Müüücke, statt Muucke oder müüüüde, statt muuuude, und dabei soviel gelacht. - Omar vom Zimmerservice hat jeden Tag nachgefragt, ob wir besondere Wünsche haben. Der Inhalt der Bar war zwar inkludiert, aber nachdem wir mal eine Flasche Sekt wollten, hatten wir täglich eine neue Flasche im Eiskübel auf dem Zimmer. Dazu immer einen frischen Obstkorb und plötzlich auch kleine Gläser mit Nüssen. Als wir nach den üblicherweise nur beim Frühstück servierten frischen Obstsäften fragten, hatten wir sofort jeden Morgen zwei unterschiedliche Flaschen frischer Säfte im Kühlschrank. - Farida, die freundliche und so warmherzige Bedienung im Tamu-Restaurant. Und so sind sie alle, die liebenswerten Mitarbeiter vom Melia.

Die Lage ist im Level-Bereich, also am Gabi-Beach hervorragend, im nördlichen Bereich mit ein paar Einschränkungen versehen, wegen des dort weitgestgehend fehlenden Strandes. Wie fast jede andere Hotelanlage auf Zanzibar auch liegt das Melia isoliert an der Küste. Wer so etwas, wie "städtisches" Flair erleben möchte, muss einen Ausflug nach Stonetown machen, was man als Tagesausflug unbedingt empfehlen kann. Auf dem Weg dorthin wird i. d. R. bei einer Gewürzplantage halt gemacht, wo die Erläuterungen zu den einzelnen Pflanzen sehr informativ sind. Vom Flughafen und damit letztlich auch Stonetown benötigt man je nach Verkehrslage zwischen 60 und 90 Minuten zum Hotel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das ist schwer zu bewerten, wenn man keine Freizeit-Angebote benötigt und gerade froh ist, wenn keine Animateure durch die Anlage laufen. Die 5 Sterne stehen hier für ungestörte Ruhe! Südlich vom Level-Bereich am öffentlichen Strandabschnitt gibt es die Möglichkeit, Jet-Ski-Maschinen zu leihen und Kite-Surf-Angebote. Ansonsten gibt es im Spice-Market abends zum Essen immer eine wechselnde musikalische Begleitung und da kann man - wer möchte - dazu tanzen. Das ist aber alles unaufdringlich und nicht laut, so dass man sich am Tisch weiterhin unterhalten kann. Einmal in der Woche wird am Gabi Beach Restaurant ein swahili Buffet angeboten. Man sitzt an Tischen am Strand und dort führen danach etliche Masai ein paar Tänze auf. Es ist ganz nett, aber wir benötigen das nicht. Dafür sind die lokalen Speisen bei diesem Buffet interessant und zum Schluss auch sehr lecker.