Hotel Plaia Villaggio

Im Rahmen einer Apulien Standortrundreise hatte uns unserer Reiseveranstalter (zusammen mit 24 weiteren Personen) im Mai 2024 hier untergebracht. Bei dem mit 4* angepriesene Hotel handelte es sich nicht nur u.E. keineswegs um ein Hotel, sondern eher um eine weitläufige Ferienanlage bzw. eine Jugendherberge mit etwa 140 Appartements und u.a. Pool, Spielplatz, Restaurant, Bar und Rezeption in einem Extragebäude am Eingang - eine eigentlich sehr schön konzipierte, wenn auch ältere Anlage mit mediterraner Bepflanzung. Wir hatten das Problem, dass in dieser Wochen neben unserer Gruppe täglich 200 – 250 Schüler, meist zwischen 12 und 16 Jahren, einfielen und die Anlage in ein Tollhaus verwandelten; rücksichtslos, laut grölend, Fußball spielend, den Pool okkupierend, überlaute Musik hörend, und, und dies bis in den frühen Morgen, sodass an Schlaf nicht/kaum zu denken war. Schade, dass weder die Hotelleitung, die örtliche Reiseagentur noch der Reiseveranstalter keine Lösung fanden. Aufgrund der geschilderten Gesamtumstände kann ich daher die Anlage nicht weiterempfehlen, wie es zu anderen Zeiten ohne diese Schülerhorden ist, kann nicht beurteilt werden. Das Ergebnis der Beschwerde steht noch aus.

Unser Zimmer, eher ein Appartement, war überraschend groß, hatte antiquarisch grüne Fliesen, verfügte u.a. über Flat, Safe, individuell einstellbare Klimaanlage, einen großen Schrank mit viel Stauraum, auseinander stehende Betten, eine kleine, hinter einer Schrankwand versteckte Kitchenette mit Kühlschrank, Spüle, Zwei-Platten-Herd (aber ohne Besteck, Geschirr, Gläser usw.) und einen Kleiderschrank mit Kleiderstange und Schuhablage. Ausreichend Steckdosen. Angrenzend an das Wohn-/Schlafzimmer gelangte man links in einen weiteren, aber wesentlich kleineren Raum, in dem sich ein Etagenbett und eine Kommode mit Schubladen befanden, rechts war das kleine Badezimmer, welches zweifelsohne als architektonische Meisterleistung bezeichnet werden kann, denn hier waren WC, Bidet, Waschbecken und Dusche auf knapp 3 qm untergebrachte und man konnte sich, während man auf der Toilette saß am gegenüber befindlichen Waschbecken die Zähne putzen oder sich waschen; Fön, Seife und Duschgel gab’s auch. Man sah zwar überall schon einige Abnutzungserscheinungen, das Mobiliar hatte schon bessere Zeiten erlebt, aber alles war tipp/topp sauber, kein Schimmel im Bad. Zimmerreinigung war tadellos. Darüber hinaus hatten wir eine große bestuhlte Terrasse mit Blick in die Anlage.

Wir hatten während unseres Aufenthaltes Halbpension. Das Frühstück wurde in Buffetform angeboten. Neben Toast- und Weißbrot gab es u.a. je 1 Sorte Käse und Kochschinken, Rührei, Speck, gekochte Eier, weiße Bohnen, kleine Würste, verschiedene Marmeladen, Honig, Croissants, Obst, vor allen Dingen aber Kuchen, Kuchen, Kuchen und Plätzchen in jedweder Form, Kaffee, auch Spezialitäten, gab es genauso wie Säfte und Wasser aus dem Automaten. Das abendliche Buffet bestand aus einer großen Auswahl an Salaten, es gab Fleisch und Fisch, mehrere Sorten Pasta sowie Beilagen; zum Dessert gab es Obst und eine Kuchenauswahl. Insgesamt war alles lecker und schmackhaft. Aber aufgrund der unter Hotel allgemein geschilderten Gesamtumstände war, wenn 200 äußerst rücksichtlose und lärmende Schüler in den Speiseraum (der eher einer Bahnhofshalle, als einem Restaurant glich) einfielen, ein entspanntes Essen bzw. gepflegte Gespräche nicht möglich, sodass viele der Gruppe desöfteren frühzeitig aufstanden und gingen. Geräuschpegelmessungen ergaben Werte von mehr als 85 Dezibel Leider fand das Hotelmanagement auch hier keine Lösung, sodass wir sowohl beim Frühstück, als auch beim Abendessen stets diesem Dilemma ausgesetzt waren.

Kann eigentlich nicht objektiv bewertet werden, da zwar alle mit denen wir es zu tun hatten, uns freundlich gegenübertraten, aber aufgrund der stetigen Beschwerden unserer Reisegruppen und aufgrund des egoistischen Verhaltens der Schüler genervt waren. Ein besonderes Lob aber an unsere Housekeepingdame die hervorragende Arbeit leistete, stets ein freundliches Wort auf den Lippen hatte und sich auch die Zeit für einen Smalltalk nahm.

Vis a vis der Anlage ist das Meer mit einigen Sandstrandabschnitten; fußläufig befindet sich ein kleiner Supermarkt und Restaurants. Ostuni, die nächst größere und sehenswerte “weiße Stadt“ mit Geschäften, Restaurants, und, und ist nur wenige Kilometer entfernt – Bushaltestelle nach dort befindet sich wenige 100m entfernt von der Anlage. Allerdings ist ein Pkw empfehlenswert; bis Bari sind es 80km / bis Alberello mit den Trulli Häusern 40km / bis Lecce 50km oder den schönen Hafenstädten Polinano a Mare 45km oder Otranto 120km.

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