Hotel Riu Paraiso Lanzarote

Riesige Hotelanlage mit schöner Gartenanlage aber sehr weiten Wegen. Zentral gelegen. Keine Komplettrenovierung eher Aufhübschung der alten Bausubstanz.

Gleich vorab. Nein RIU, dass ist keine Komplettrenovierung! Hier wurden alte Möbel gegen neue Discountermöbel ersetzt. Nun passt in diesem Hotel gar nichts mehr zusammen. Der alte, mit Farbe überpinselte „Barock“ aus den 80er und die neuen billigen Möbel wollen nicht wirklich harmonisieren. Es bleibt ein altes Hotel, dem man das Alter überall ansieht. Besonders in den Zimmern. Zudem hat das Hotel das Problem, dass irgendwann mal aus 2 Kompexen, einer gemacht wurde. Wer wie wir Pech hatte, wohnt im weit vom Haupthaus entfernten Teil vom Hotel, dass durch einen endlosen Steg getrennt ist. Dort drüben taucht man dann in eine vergangene Ära ein. Inklusive abgeschlossenen ehemaligen Haupteingang und alter Lobby. Im Haupthaus gibt es keine Toilette in der Lobby, so muss man 20 Treppenstufen tiefer gehen um das nötige zu tun. Ich frage mich, wie das Rollstuhlfahrer und ältere Menschen hinbekommen haben. Denn einen Fahrstuhl habe ich nicht gesehen. Unser Zimmer war am Flur / Übergang zum Pool und wir wurden jeden (wirklich jeden) Tag von den Putzfrauen und ihren Wägen um 7:30 Uhr geweckt. Danke noch mal an das Management für das „schöne“ Zimmer! Die alte Tür stand gut 4cm hoch und erhellte zudem jede Nacht unser Zimmer. Die Terrassentür schloss nicht richtig und wurde nur durch einen Harken gesichert. Besonders toll wenn man auch noch im Erdgeschoss wohnt. Sowas haben wir das letzte mal in Moskau der 70er gesehen. In einer Nacht wurden wir und andere Gäste dann gleich 2x um 3:00 Uhr durch einen Feuer(fehl)alarm geweckt. Müdes Achselzucken an der Rezeption auf die freundliche Anfrage. Kommt wohl öfter mal vor. Die Zimmer haben keinen 4* Status und sind ein Mix aus längst vergangener Zeit und billigen Möbiliar. Hier wurde wenig Liebe und Geld ins Innendesign investiert. Bei RIU nun eher Ausrichtung auf günstigsten Massentourismus. Wenigstens die Betten waren bequem und wir haben bis zur Ankunft der Putztruppe gut geschlafen.

Was will man von AI in so einem riesigen Komplex erwarten? Nicht viel. Und unsere Erwartungen wurden erfüllt. Tot gebratenes Fleisch und Fisch. Beilagen und Pasta überwiegend zerkocht. Oft lauwarm. Manche Highlights waren dennoch gut, wenn man beim Livecooking vorn in der Schlange stand. Auch das Frühstück war durchaus frisch und gut. Aber richtig schlecht ist das Getränkeangebot. Alles aus Selbstzapfern. Billig und schlecht. Die drei Sorten Wein (weiß, rot, rosé) schmeckten dünn und gepanscht und waren ungenießbar. Softdrinks waren pappsüss und wenn man Pech hatte, fehlte der beizumischende Sirup in der Anlage. Bier plätscherte schal aus dem Hahn und schmeckte dünn. Bessere Getränke, auch für Geld, gibt es nicht. Cocktails und Drinks auf unterem Niveau mit billigen Spirituosen und Fertigsirup, sind auch dem AI-System geschuldet. Hier werden an der falschen Stelle Kosten gespart. Der Buffetsaal ist viel zu klein und wurde offensichtlich für nur eins der beiden Hotels konzipiert. Nun gehen die Menschenmassen aus 2 Komplexen dort essen und die Leute stehen sich förmlich auf den Füßen. Abstand gleich Null. Alles Selbstbedienung, auch bei einer Covid-Inzidenz auf den Kanaren von derzeit über 1.300. In den 2 Spezialitätenrestaurants wird auch alles am Buffet ausgegeben und es hat noch eine geringere Auswahl als im Hauptrestaurant. Hey RUI, es reicht nicht asiatisch ausschauende Menschen hinter den Tresen zu stellen. Das hat nichts mit asiatischer Küche zu tun. Keine Wokgerichte, dafür aber lieblos in Schüsseln offerierte Tomaten, Gurken und Eisbergsalat. Was ist daran Asiafood? Sushi wie gewollt und nicht gekonnt. Das geht besser! In den Speisesälen ist es unsagbar laut. Man ist wirklich froh wenn man im abgetrennten geschlossenen Bereich einen Platz findet. Negativ hervorzuheben ist das besonders billige Blechbesteck, dass zudem nicht immer sauber war. Das Hotel hat viel zu wenig Sitzplätze rund um die jeweiligen Barbereiche und waren zudem viel zu eng bestuhlt. Wenn man einen Platz ergattert hatte, konnte man eigentlich keinen coronakonformen Abstand zu anderen Gästen halten. So pilgerten allabendlich die Gäste mit mehreren Getränken auf ihre Zimmer.

Wir waren schon bei Ankunft sauer. Wir hatten schriftlich um ein ruhiges Zimmer im oberen Stockwerk gebeten. Bekommen haben wir ein extra lautes Zimmer im Erdgeschoss direkt vorm Pool. Danke RIU! Wir haben zwar keinen Anspruch auf ein bestimmtes Zimmer, aber ein bisschen Entgegenkommen in einem schwach gebuchten Hotel nach einem Umbau hätten wir erwartet. Dann eben nicht. Ansonsten war der Service eher Standard. Lange Schlangen am Check-in, aber bemühte Mitarbeiter*innen. Besonders Katharina blieb uns in positiver Erinnerung. Meine RIU-Karte habe ich übrigens direkt entsorgt. Kundenbindung und die Erfüllung von Kundenwünschen scheint nicht mehr die Priorität der Hotelkette zu sein.

Das Hotel trennt nur eine Straße vom Strand und liegt auch perfekt für Ausflüge mit dem Mietwagen. Fussläufig sind Geschäfte und Restaurants erreichbar. Tipp: Scooter von LINK mieten (0,22€/min) und schnell an der Küste unterwegs sein.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation mit den üblichen Verdächtigen vorhanden. Jeden Abend Livemusik für die 70+ Fraktion. In einem geschlossenen Saal dann das allabendliche Programm. Jeder 2. zieht sich mitten in der 5. COVID-Welle die Maske vom Gesicht und niemanden interessiert es. Übrigens interessiert sich im Hotel kaum einer für die 2. Alarmstufe auf den Kanaren. In der Lobby und im Hotel wird selten von den Gästen eine Maske getragen. Plexiglas an der Bar oder Rezeption um Mitarbeiter*innen und Gäste zu schützen, sind Fehlanzeige. Zwar stehen überall Desinfektionsspender und man wischt beflissentlich mit irgendwelchen über die Tischplatten, aber das war es auch schon mit den gelebten Corona-Massnahmen. Fahrlässig, gerade weil eine Vielzahl der Gäste der vulnerablen Gruppe angehören. Positiv sind die Mitarbeiter*innen zu erwähnen, die ausnahmslos Masken tragen. Danke! Pools viel zu klein für die riesige Masse der Menschen. Schon in der Nebensaison mit Reisewarnung der Bundesregierung war alles voll und die Liegen standen press aneinander. Wir sind nicht übervorsichtig, aber 30cm Abstand zum Liegenachbarn hat uns schon nachdenklich gemacht.