Victor's Residenz-Hotel Schloss Berg

Schöne Gegend und ein Hotel mit Potential. Aber auch in einem 5-Sterne Superior Hotel ist die Corona Krise nicht spurlos vorbei gegangen. Doch fangen wir vorne an: Wir haben insgesamt einen Aufenthalt von sieben Nächten in einer Junior Suite über Secret Escapes gebucht inkl. Halbpension (Frühstücksbuffet + 3-Gang Menu am Abend). Die Ankunft war eines Hotels dieser Klasse absolut angemessen. Freundlich, professionell und keinerlei Einschränkungen aufgrund der Buchung über ein Fremdportal. Alle mit diesem Arrangement verbundenen Zusatzleistungen wurden selbstverständlich geleistet. Zusätzlich wurde uns ein kostenloses Upgrade auf eine Kaiser-Suite zur Verfügung gestellt. Das Zimmer war geräumig und hatte Blick auf den Außenbereich der Wellness-Area. Die bauliche Lage des Zimmers (807, Ecklage im Innenbereich) hat allerdings zur Konsequenz, dass nur ein bodentiefes Fenster in der gesamten Suite verbaut ist. Das macht durch die Größe der Suite in Kombination mit dem einzigen Fenster die Nutzung von elektrischem Licht auch bei helligem Tag notwendig. Das Zimmer und auch das Bad waren sehr sauber und gepflegt. Kleinere Mängel waren dennoch existent. So waren sowohl der Duschschlauch in der Badewanne als auch in der Dusche undicht. Im Badezimmer ist ein Wandtelefon montiert, welches schon sehr mitgenommen aussah. Vermutlich nicht vom intensiven Gebrauch, denn von der Badewanne aus war keine Nutzung möglich, ohne aufzustehen. Wenn man allerdings auf Toilette gehen wollte, stieß man unweigerlich entweder beim Hinsetzen, oder beim Aufstehen an das Telefon, der Höhrer viel herunter, oder das Telefon lockerte sich gesamtheitlich aus seiner Wandbefestigung. Neben dem Fenster ist eine Lüftungsklappe verbaut, die das sonst makellose Zimmer etwas trübt. Das könnte man geschickter verstecken, sodass die Klappe nicht pausenlos visuell präsent ist. Abendessen: Das Restaurant Bacchus ist aktuell das einzig nutzbare Restaurant innerhalb unseres Arrangements gewesen. Am ersten Abend nutzten wir dort das 3-Gänge Menü. Das Essen war sehr gut, allerdings fühlten wir uns durch die stark eingeschränkte Auswahl innerhalb des Menüs (Wahl aus: 1-2 Vorspeisen, 3 Hauptgängen, 1 Dessert / Käseauswahl) zu limitiert. Speziell bei vegetarischer Präferenz hatte man keine Wahl mehr. Daher entschlossen wir uns ab dem nächsten Abend vom 3-Gang Menü zum "à la carte" zu wechseln. Kurz an der Rezeption nachgefragt, und auch dies war nach kurzer Rückfrage kein Problem und sogar sehr zuvorkommend für uns als Gäste mit dem 3-Gang Menü verrechenbar. Somit konnten wir bis 55,-€ / Person à la carte essen und alles darunter und darüber ginge zu unseren Lasten. Unkompliziert, freundlich und eine schöne Lösung für uns. Grundsätzlich bietet das Restaurant Bacchus gutes Essen auf hohem Niveau. Ob es Kalbsfilet, verschiedene Fische oder Spargel ist, alles ist sehr gut zubereitet und geschmacklich einwandfrei. Für sieben Nächte Aufenthalt sind die Variationsmöglichkeiten allerdings sehr begrenzt. Während des gesamten Aufenthalts hat es nicht einen Wechsel auf der Standardkarte oder der Spargelkarte gegeben. Hier hätten wir und auch andere Gäste, mit denen wir uns ausgetauscht haben uns zumindest kleinere Variationen gewünscht. Zum besseren Verständnis, die Spargelkarte (nur Hauptgerichte): gekochter Spargel mit Kartoffeln und zerlassener Butter (einzige vegetarische Variante) gek. Spargel mit Kartoffeln rohem Schicken und zerl. Butter gek. Spargel mit Kartoffeln Lachsfilet und zerl. Butter gek. Spargel mit Kartoffeln Perlhuhnbrust und zerl. Butter gek. Spargel mit Kartoffeln Kalbsfilet und zerl. Butter Der Spargel ausschließlich in gekochter Form und ausschließlich mit zerl. Butter ist sehr phantasielos. Gegrillt, im Backschlauch mit Kräutern, in Trüffelbutter geschwenkt, grüner Spargel, Sauce Hollandaise? Frühstück: Auch das Frühstück bietet dasselbe Bild. Variation so gut wie nicht vorhanden. Grundsätzlich aber gut und lecker. Personal: Das Personal ist immer freundlich und bemüht dem Gast jeden Wunsch zu erfüllen. Leider ist auch in der Hotelbranche ein Fachkräftemangel festzustellen. Oft waren Positionen unterbesetzt, bzw. das Personal was an der entsprechenden Position gearbeitet hat war nicht ausreichend geschult, um die anfallenden Aufgaben zu erfüllen. Spezifische Kritikpunkte: Kleine Fehler passieren immer mal wieder und sind auch nur menschlich. Während unseres Aufenthaltes ist aber kein Tag vergangen, an dem nicht mindestens eine Kleinigkeit schiefgelaufen ist. Und die Häufung der Kleinigkeiten führt in Anbetracht der Hotelkategorie gesamtheitlich zu einer Erlebnistrübung. So haben wir für unseren Hochzeitstag Frühstück auf das Zimmer bestellt mit 2x Rührei, davon 1x mit Speck und 1x ohne. Geliefert wurde 2x mit Speck was für einen Vegetarier ungeeignet ist. Das frische Brot was auf dem Wagen lag, lag auch schon länger. Die Hälfte der Brotscheiben, die Kontakt zur Luft hatten waren ausgetrocknet, die andere Hälfte war noch frisch. Die mit der Rezeption abgesprochene Karte zum Hochzeitstag kam nicht mit dem Frühstück, sondern am Nachmittag, gesondert, als wir nicht da waren. Laut Hotelbeschreibung hat man die Möglichkeit ab 12 Uhr mittags in der Lobby-Bar Getränke und kleinere Snacks zu bestellen. Da der Barkeeper aber zumindest an dem Tag erst ab 13 Uhr eingeteilt war, war es der wirklich bemühten und netten Dame von der Rezeption nur möglich uns normalen Kaffee, Wasser oder Softdrinks zu reichen. Kein Kakao, kein Cappuccino, keine Longdrinks, keine Cocktails. Als der Barkeeper dann pünktlich um 13 Uhr kam, mussten natürlich noch Vorbereitungen wie das aufbauen der Sitzgelegenheiten vor dem Hotel, getroffen werden. Nachdem wir dann eine weitere Stunde gewartet haben, sind wir um 14 Uhr, ohne dass uns jemand angesprochen hat in ein Bistro gefahren und haben dort etwas getrunken. Das schlimmste für uns war aber letztlich unser letzter Tag. Denn es fand eine Hochzeit im Hotel statt, was dazu führte, dass das Abendessen vom Restaurant Bacchus ins Landgasthaus „Die Scheune“ verlegt wurde. Abgesehen davon, dass diese Information nicht wirklich zentral kommuniziert wurde, haben wir uns eigentlich gefreut in der Annahme man nutze die Chance der etwas rustikaleren Umgebung des Landgasthauses und bietet den Gästen eine kulinarische Abwechslung dem Etablissement entsprechend. Leider wurden wir hier auf voller Linie enttäuscht. Es gab nicht einmal die vollständige Wahl des bisherigen Essens aus der gesamten Speisekarte. Es gab die Spargelkarte und ein festgeschriebenes Menü. Es wurde eine stark verkürzte Getränkekarte angeboten und das ganze organisiert von 4 Personen, davon 3 auf der Fläche, davon 2 jungen, noch nicht ausgebildeten Mitarbeitern. Diese waren wirklich sehr freundlich und bemüht. Das hilft nur wenig, wenn die Abläufe selbst für die gestandenen Mitarbeiter offensichtlich neu und unbekannt sind. Die Abläufe waren absolut chaotisch. Teller wurden zu falschen Tischen gebracht, falsche Essen gingen wieder zurück, Getränke wurden z.T. erst nach mehrmaligem Nachfragen gebracht, die zerlassene Butter zum Spargel kam fast 10 Minuten später, sodass der Spargel kalt war. Statt Acqua Morelli für 8€ / Flasche wurde Gerolsteiner Naturell für 7€/Flasche serviert. Das scheint alles meckern auf hohem Niveau zu sein, aber bei einem 5-Sterne Superior Hotel ist es genau das, wo wir uns befinden sollten. Auf hohem Niveau. Ich zahle sehr gerne 8€ für eine Flasche Acqua Morelli, wenn ich in einem Restaurant bin, in dem der Service und das Essen perfekt sind. Aber abgeschoben in ein improvisiertes Restaurant mit abgespeckter Speise- und Getränkekarte mit unerprobten Abläufen und dadurch überfordertem Personal führt dazu, dass man bei 7€ / Flasche Gerolsteiner Naturell fragen muss, ob man hier gerade bei der versteckten Kamera ist. Dem Personal selbst möchte ich hier an dieser Stelle gerne meinen Respekt und meine Bewunderung ausdrücken. Unter diesen Bedingungen wie wir sie erlebt haben zu arbeiten und dennoch immer freundlich zu sein ist eine herausragende Leistung. Letztendlich trifft das auf alle Mitarbeiter zu, die wir während unseres Aufenthaltes kennenlernen durften. Besonders die netten Menschen mit den „Ich lerne noch“ Ansteckern haben wir als sehr zuvorkommend empfunden. Das wiederrum deutet darauf hin, dass zumindest bis zu deren Vorgesetzten ein gutes Verständnis für die Arbeit und viel Empathie vorhanden ist. Es tut mir daher auch in der Seele weh, dass die vorderste Front auch die ist, die den Unmut der Gäste abbekommt, obwohl hier klar ist, dass es ganz klare Fehlentscheidungen und -einschätzungen der Direktion sind, die zu solchen Ergebnissen führen, die wir erlebt haben. Alles in allem hoffen wir, dass die Kritik die wir auch vor Ort schon besprochen haben hilft das zukünftige Erlebnis der Gäste noch ein Stück weit zu perfektionieren.

Kaiser-Suite, Boxspring-Bett, Badewanne, Dusche. Hervorragende Nachtruhe.

Geschmacklich Top! Alle on point zubereitet. Für einen längeren Aufenthalt und für Vegetarier / Veganer schwierig, da es wenig Varianz gibt.

Personal grundsätzlich sehr freundlich und professionell. Leider z.T. unterbesetzt und nicht immer für alle Aufgaben ausreichend ausgebildet (Siehe Text)

5 Minuten Autofahrt zur Mosel, nach Luxemburg und zu einem kleinen Industriegebiet mit Einakufsmöglichkeiten. Ausflugsziele sind reichlich vorhanden, ein paar auch fußläufig in direkter Umgebung.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Schöner Wellnessbereich mit Pool, Sauna und Dampfbad. Kleiner Fitnessraum mit minimaler aber guter Ausstattung. Es gibt ein Wochenprogramm mit täglichen "Events" wie Aqua Gymnastik, oder Live-Piano Musik.