- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Luxus-Chalet-Dorf mit Blockhütten für 2, aber auch 10 Gäste bietet einen Rundum-Komfort für verwöhnte Urlaubssuchende, die in einer Hütte den kompletten Anspruch an eine Vollausstattung in gehobenem Ambiente, aber zugleich die absolute Ruhe und den Abstand zu herkömmlichen Touristenzentren finden wollen.
Unser Chalet trug den Namen "Silver Wolf 2". Diese Blockhütte wurde auf einer ca. 200 qm großen Grundplatte errichtet, die frei über den Hang hinausragte und dort auf schweren Stämmen gründete. Die Hütte selbst ist ca. 110 qm groß und besteht allein aus einem Geschoss (andere Chalets sind auch mehrgeschossig). Der Innenraum selbst wird längs geteilt durch einen Kamin und eine Trennwand samt Tür, die den Nassbereich und die Küche voneinander abgrenzt. Der Wohnbereich mit einer offenen Küche nimmt die eine Hälfte des Chalets ein. Hinter dem Kamin liegt in der zweiten Hälfte der Schlafbereich, daneben die Toilette, Dusche und ein Wasch-und Kosmetikbereich samt 2 Waschbecken vor einem großen Spiegel . Das Chalet betritt man über einen 4-5 qm großen Windfang, der die Garderobe, eine Bank, technische Installationen und einen Skischuhtrockner beherbergt. Hinter dem Nassbereich liegt außerhalb der Hütte eine eigene Sauna für 2-3 Saunagäste, nebenan auf einer Terrasse im Freien ein überdachter Whirlpool. Vom Wohnbereich aus tritt man auf eine ca. 2 m breite Terrasse, die die gesamte Länge der Hütte (vom Whirlpool bis hinter den Windfang) umfasst. Auf ihr findet man 2 Liegen, einen Tisch und Stühle vor, um z.B. nach einem Saunagang noch mit Blick in die Berge zu ruhen. Die TV-Ecke ist mit Ledersofa und -sessel ausgestattet; wem das TV-Programm nicht gefällt, der kann sich am Anblick des Kaminfeuers erfreuen. Die offene Küche ist mit allem notwendigen ausgestattet. Selbstverständlich findet der Gast einen großen Kühlschrank und einen normal großen Geschirrspüler vor. Der Schlafbereich umfasst großzügig fast 1/4 des Innenraumes - man schaut vom Bett direkt in das Kaminfeuer. Der Sanitärbereich grenzt gleich an den fürs Schlafen an. Die Dusche ist komplett ebenerdig, ein elektrischer Handtuchtrockner vorhanden. Was fanden wir im täglichen Leben im Chalet noch hervorhebenswert? -Wohnbereich: Couch und Sessel sind superweich, man sinkt tief ein. Als Leselicht muss eine Stehlampe herhalten - die Deckenbeleuchtung reicht zum Lesen nicht aus. Der Kamin spendet wenig Wärme, da seine Züge und der Schornstein auf der anderen Seite im Schlafbereich liegen. Dort wird es dann ziemlich schnell mollig warm. -Küche: Auch hier gibt es leider zu wenig Arbeitslicht; Unterbauleuchten der Hängen und Licht unter der Dunstabzugshaube reichen bei weitem nicht aus. Zur Kaffeezubereitung steht eine Maschine für Kaffekapseln bereit. Das mag bequem sein und schmeckt auch vielen. Über den Umweltaspekt anfallender Alu-Restkapseln kann man sicher geteilter Meinung sein. Eine Maschine für Filterkaffee als Alternative gibt es jedenfalls nicht. -Schlafen: Die Betten sind rustikal und bequem, aus unserer Sicht allerdings sehr weich. Bettdecken und Kopfkissen waren der Jahreszeit angemessen, aufgrund der Wärmeabstrahlung des Kamins jedoch eine Nuance zu warm. Wer nachts dann doch einmal den Sanitärbereich aufsuchen will (ohne seine Partnerin zu stören), sollte sich im Chalet gut auskennen. Tragende Elemente, aber auch jene zur Zierde aus schweren Stämmen ragen gern mal in den Weg oder Kopfbereich. Da ist Vorsicht oder eine Handleuchte angeraten. -Sanitär: Die Waschbecken, Schalen in Form eines großen Blütenblatts kennt man ähnlich aus thailändischen Hotels. Sie sind zwar hübsch, aber wenig praktisch, zumal die Mischbatterie nicht sehr weit vom Schalenrand ihr Wasser auch über den Rand und unter die Schale spendet. Die Wassermenge steuert man dabei durch einen Drehring am Auslauf der Mischbatterie - das macht feuchte Hände, auch wenn man es gerade nicht braucht. Die Duschkabine ist ebenerdig und leidglich mit einer Glasscheibe abgetrennt. In ihrer Nähe fehlen leider Halterungen, um Dinge rings ums Duschen in Griffnähe zu haben. Mit Shampoo und Duschlotionen sollte sich der Gast vor Anreise gut ausstatten. Die vorgefundene Minimalausstattung reicht bei weitem nicht aus. Über den Fakt, dass die Toilette für den einen oder anderen Gast statt eines OK- ein K.O-Kriterium sein könnte, sollte man sich vor Buchung im Klaren sein: Sie steht zwar hinter einer (uns nicht ganz erklärlichen) Tür verborgen, aber ansonsten nach oben und alle Seiten komplett offen in einer Ecke des Sanitärbereichs, nur ein paar Schritte von der Küche und der Couch entfernt! Paare, die hier wohnen, müssen sich schon sehr gut kennen, oder eine hohe Toleranzschwelle untereinander besitzen. Wir wissen nicht, was die Architekten sich bei diesem Ansatz gedacht haben, zumal einem sofort etliche andere Möglichkeiten einfallen, wie man diesem Problem aus dem Wege hätte gehen können. -Sauna: Die Sauna heizt man in weniger als einer Stunde nach einem schlichten Knopfdruck bequem auf die gewünschte Temperatur auf. Sie bietet sitzend für 3, ansonsten bequem für 2 Saunagäste Platz. Es gibt keine Aufgussessenzen, aber einen kleinen Bottich samt Schöpfkelle für reine Wasseraufgüsse. -Kamin/Heizung: Unter der Terrasse stehen größere Mengen geschichteten und gespaltenen Kaminholzes bereit. Nachschub holt man sich mit einem Korb an den Kamin. Wenn nach wenigen Tagen die Asche den Rost bedeckt, sollte man dessen Lüftungsschlitze freischieben, sonst zieht der Kamin nicht mehr ordentlich. Das Ausräumen des Brennbereichs kann man selbst nicht übernehmen, man wird auch darauf hingewiesen, dass hier Brandgefahr durch Glutreste besteht. Unter Umweltaspekten kann man mit unseren städtischen Heizgepflogenheiten zum Thema Holzverfeuerung im Kamin geteilter Meinung sein. Eine zentrale Fußbodenheizung in jedem Chalet verrichtet ihren Dienst perfekt und gewohnt sauber. Der Kamin liefert dann nur die besondere Stimmung. -Barrierefreiheit: Das Chalet ist an sich komplett barrierfrei und wäre auch Rollstuhl-tauglich. Der Zugang zum Chalet ist jedoch alles andere als behindertengerecht und auch nur grob geschottert. Es gibt keine Möglichkeit, mit dem eigenen PKW die Hütte zu erreichen. Zum Koffertransport dient ein Elektrofahrzeug der Gastgeber.
Die Gastronomie im Chaletbereich verdient 6 Sonnen, soweit es sich um den Komfort zum Frühstück (ggf. auch Abendessen) handelt. Ansonsten gibt es im Chaletdorf keine eigene Gastronomie, da muss man sich schon nach Werfenweng auf den Weg machen, oder im Supermarkt einkaufen. Das sollte man besonders am Anreisetag bedenken, wenn die Backwarenlieferung noch aussteht. Die Rezeption weist einen gern darauf hin, welche Restaurants im Ort gerade in der Jahreszeit geöffnet haben. Das waren bei uns sehr wenige, da Anfang Mai noch ca. 90% aller Geschäfte geschlossen haben. Das "Chili" hatte geöffnet, es liefert übrigens über die erwähnte Online-Bestellung auch 2 spezielle Essenspakete, wie z.B. Fondue direkt ins Chalet. Liefertermine sind dann allerdings nicht unbedingt am nächsten Tag. Wood Ridge schreibt sich die Versorgung mit biologisch erzeugten Produkten aus nachhaltiger Landwirtschaft auf die Fahnen. Säfte, Marmeladen, Joghurts u.a. werden im Bioladen bezogen, Milch kommt vom Biobauern im Nachbargehöft, Müll wird getrennt entsorgt, Glas vor der Hütte gesammelt und soweit möglich wiederverwendet.
Der Service ist überragend: Alles, was man benötigt, wird auf Wunsch nachgeliefert. Ausgenommen sind lediglich die Dinge, die bei täglicher Reinigung in Hotels zugestellt werden würden. Es gibt schließlich nur eine Endreinigung. Am Anreisetag füllt man unter Anleitung der Gastgeber am eigenen Tablet oder Smartphone auf einer speziellen Hotelseite seine Bestellliste für den nächsten Tag aus. Alles Übrige steht bereits im Kühlschrank. Seine Bestellungen erhält der Gast morgens zusammen mit der Zeitung in einem Körbchen gegen 08 Uhr vor die Tür gestellt. Hierzu zählen: Brot, Brötchen (kostenpflichtig), Saft, Tee, Milch, verschiedene Joghurts und Marmeladen, Apfelsaft, Kaffeekapseln, Obst, Butter, Wurst, Schinken, Müsli u.a. (kostenlos). Wie oben erwähnt, erfolgen Nachbestellungen online auf Hardware der Gäste (bis gegen täglich 11.30 Uhr für den nächsten Morgen). Wer über kein Tablet, Notebook oder Smartphone verfügt, wird sicherlich Hilfe in der Rezeption erwarten dürfen. Der WLAN-Internetzugang erfolgt reibungslos nach Anmeldung auf einem der verfügbaren und offenen Router. Das Tempo im Down- und Upload ist beeindruckend (besonders, wenn man bedenkt, sich im Gebirge in 1.000 m Höhe zu befinden). Von Zeit zu Zeit fordert das hoteleigene Netz den User auf, einen OK-Button zu drücken, andere Erfordernisse zur Aufrechterhaltung des WLAN-Netzes sind uns nicht aufgefallen. Es gibt auch keine Einschränkung in der Anzahl gleichzeitig eingeloggter Geräte. Die üblichen Übertragungsprotokolle werden unterstützt, Clouds sind erreichbar, uns sind keine geblockten Seiten bekannt geworden. Rückmeldungen von Gästen bezüglich Mängeln der Chalets werden an der Rezeption gern entgegengenommen. Wir hatten einige Kleinigkeiten notiert, mit denen die Nachfolger in unserem Chalet nicht unbedingt belastet werden sollen.
Die kleine Anlage der Chalets liegt an einem recht steilen Hang am Ende einer Straße hinter Werfenweng in einem Wintersportgebiet. Man erreicht es bequem von der Autobahn Salzburg aus nach einem längeren Aufstieg mit dem Auto Richtung Werfenweng. Es ist nicht nur malerisch gelegen, sondern fällt auch von weitem eindrucksvoll ins Auge. Etwas suchen muss man es schon, schließlich hat man das touristische Zentrum Werfenwengs mit dem Ortsausgang hinter sich gelassen und findet sich an einer Gabelung wieder, an der man rechts auf einen Waldweg abbiegen muss. Der erste "Wow"-Effekt kommt dann spätestens, wenn man am Rand der schmalen Straße zum Chalet-Dörfchen auf einem der kleinen Parkplätze aussteigt und zu den Chalets aufblickt. Die Umgebung ist schlicht gigantisch. Das Chalet-Dorf schaut direkt in Gebirgszüge, die bei schönem Wetter nahezu den ganzen Tag ins Sonnenlicht getaucht fast greifbar vor den Gästen des Chalets liegen. Es ist umgeben von etlichen Ski-Sesselliften. Unweit vom Chalet-Dorf liegt ein Übungshang fürs Paragliding und eine überdachte, gläserne Skiübungsbahn für Kinder. Wenige Gehminuten entfernt stößt man auf die Talstation einer Bergbahn, deren Kabinen über einen steil hinaufragenden Hang zum Gipfel gezogen werden.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Anfang Mai 2019 befanden sich so gut wie alle touristischen Angebote noch in der Nachwinterruhe. Auf Spaziergängen ins Gebirge oder Richtung Werfenweng ist man meist allein, und begegnet bestenfalls ein paar vereinzelten, sehr freundlichen Einheimischen. Dennoch mangelt es nicht an touristischen Angeboten. Wem sehr steile Aufstiege nicht schwerfallen, der kann in mehrstündigen Wanderungen auf gut ausgebauten Routen etliche der Almhütten in der Nachbarschaft erwandern. Die Burg Hohenwerfen sollte unbedingt für einen Ausflug eingeplant werden; Salzburg ist nur einen Katzensprung entfernt. Und wer noch mehr von der reizvollen Atmosphäre genießen möchte, fährt einfach immer entlang der Salzach von einem kleinen Ort zum nächsten. Wir haben die Ausflüge kurz gehalten und stattdessen die Vorzüge des Chalets genossen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Kinder: | Keine Kinder |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2019 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Klaus |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 42 |
Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.