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David (46-50)
Alleinreisend • Oktober 2019 • 1-3 Tage • SonstigeTolle Lage, schönes Resort, überteuert
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher schlecht

Die Lodge ist eine sehr schöne Konstruktion. Sie wurde vor etwa vier Jahren eröffnet und besteht aus einem großen offenen Mittelbau aus Holz mit einem reetgedeckten Spitzdach sowie links und rechts davon je 13 Bungalows, ebenfalls mit Reetdächern und einer Kombination aus Stein und Zelt. Im Zentralbau war keine Rezeption im eigentlichen Sinne. Es war stets eine Angestellte der Lodge präsent, die sich der Gäste annahm. Eine Treppe führte in die offene Büroetage. In der Lobby, die eine Seite des offenen Hauptbaus einnahm, gab es zahlreiche Sessel und Stühle, wo man sitzen konnte. In der Mitte stand eine Lehmwand im traditionellen Stil Wege verbanden den Hauptbau mit den Gästehäuschen. Das Publikum war sehr angenehm, freundlich und es waren auch nicht viele Gäste in dem Hotel als ich dort war. Insgesamt ein schönes Resort, allerdings heillos überpreist. Zudem funktionieren dann eben doch einige wichtige Details leider nicht.


Zimmer
  • Gut
  • Meine Hütte war die erste links neben dem Zentralbau. Sie war mit einem Keramikfußboden aus roten Tonplatten ausgelegt, sehr geräumig und im hinteren Bereich mit einer Steinkonstruktion versehen. Im vorderen Bereich war es ein Zelt. Die Wände rund ums Bett waren daher aus hellem Zeltstoff, ebenso die Decke. Gleichwohl war das Häuschen sehr komfortabel. Es war kein Zelt, vielmehr ein Haus. Auf beiden Seiten des Häuschens waren je mit Naturholzplanken eingerahmtes modernes Fenster, die sich je zur Hälfte aufschieben ließen und mit Moskitonetzen versehen waren. An der Stirnseite des Hauses war eine breite Glasschiebetür, die sich bis zur Hälfte aufschieben ließ und auf eine Veranda führte. Ein, allerdings schadhaftes, Moskitonetz ließ sich vor die Tür ziehen. Auf der Veranda stand ein Tisch mit zwei Stühlchen. Man hatte einen herrlichen Blick über den Nationalpark und auf die Wasserstelle vor der Lodge. Mit Glück konnte man dort Tiere beobachten. Während meines Aufenthalts kamen Wild und ein Elephant zu der Wasserstelle und am späteren Nachmittag kam das Wild auch den Hang hinauf zur Lodge bis zu den Cottages. Am Nachmittag gegen 18 Uhr, konnte man von der Veranda aus einen wunderschönen Sonnenuntergang beobachten. An der Rückseite führte eine Tür in das Haus. Man betrat es insofern durch das Bad, was ich komisch fand. In der Mitte der Rückseite lag das Bad mit der Eingangstür des Hauses, auf der einen Seite daneben ein WC-Raum und auf der anderen Seite ein großzügiger Duschraum, also nicht nur eine Dusche sondern ein ganzer Raum nur für die Dusche, die insofern außerordentlich geräumig war. Die Duscharmaturen waren neu und gepflegt; es gab eine Regendusche und eine Handbrause. Warmwasser wurde durch Solarkollektoren erzeugt, die allerdings weit von Häuschen entfernt standen, so daß das Wasser minutenlang brauchte um warm zu werden. Warum man nicht auf jedes Häuschen oder neben jedes Häuschen seinen eigenen Kollektor stellt, wurde mir nicht klar. Das Bad war sehr komfortabel mit zwei Waschbecken, mit schönen Natursteinen verkleideten Wänden. Am Boden setzte sich die rötliche Steinplattenverkleidung aus dem Zimmer fort. Am Waschbecken und im Duschraum waren jeweils Naturseifen ausgelegt, ohne Verpackung. Im Duschraum gab es zudem Duschgel und Haarshampoo Natur in kleinen Nußschalen mit einem Propfen drauf, also ebenfalls ohne künstliche Verpackung. Diese Pflegeprodukte waren sehr gut für die Haut. Ich habe zusätzlich etwas für meinen Bedarf zu Hause im Hotelshop gekauft, was mir auf Wunsch in Flaschen abgefüllt wurde. Im Bad fehlte der Haarfön. Nach mehrfacher Bitte lieh mir die Rezeption einen aus, den ich auch gleich wieder zurückgeben mußte. Geht nicht. Ein Fön im Zimmer ist Standard. In der Mitte des Baus war das Bett aus Holz, sehr breit, mit einer Rückwand aus Stein. An deren Rückseite wiederum war eine Garderobe in der auch zwei Bademäntel bereitlagen. Hausschlappen gab es allerdings keine. Es gab keinen Kühlschrank aber eine hölzerne Kühltruhe, deren Verschlag schon lose war, mit Eis darin, das täglich gewechselt werden sollte, allerdings leider nicht wurde, so daß am letzten Tag nur noch Wasser in der Truhe war. Dahinein konnte man Getränke zum Kühlen stellen. Eine echte ökologische Alternative zu den Hotelzimmerkühlschränken. In der vorderen Ecke stand ein kleiner Schreibtisch aus Holz, zu klein aber relativ bequem. Papierkörbe waren aus Korb, wie es der Name sagt. Das WLAN auf dem Zimmer war schlecht, langsam und brach immer wieder zusammen. Es gab auf dem Zimmer keinen Wasserkocher für Tee und Kaffee. Ein besonderes Ärgernis war die Klimaanlage, diesmal andersherum als ich es im Norden der Erde immer kritisiere. Sie ließ sich weder regulieren noch an- und ausschalten. Es gab hierfür eine Fernsteuerung, die aber nicht richtig reagierte. Der zweimal herbeigerufene Techniker konnte die Schaltung zwar einstellen, wohl aber nur mittels eines Tricks. Jedenfalls konnte er mir nicht erklären wie ein Gast das Gerät richtig bedient. Vermutlich hatte es einfach keine richtige Batterieleistung und man mußte es in einem ganz bestimmten Winkel halten. Ich habe noch mehrfach nach dem Techniker gerufen, weil die Anlage immer wieder nicht funktionierte.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Im Zentralbau gab es, an der Rückseite der Lehmwand, eine Bar und ein allein für die Gäste zur Verfügung stehendes Buffet-Restaurant. A la Carte konnte man dort nicht essen. Das war insofern mißlich, als ich etwa am letzten Tag, als ich kein Mittagessen mehr bekam, dort auch nicht entgeltlich essen konnte und hungern mußte. Auch für Gäste ohne Vollpension hieß es: Hungern. Zu Mittag und Abend gab es etwa Salate, Hühnerkeulen mit Barbecue-Sauce, gebratene Kartoffeln, Nudeln mit Käse, Makrele, Reis, afrikanisch: Rindfleisch mit leicht scharfer Erdnußsauce und afrikanischen Stärkebeilagen, Tilapia, Nudeln, Beef. Es gab immer ein afrikanisches von vier Gerichten zur Auswahl. Auch das Frühstück war sehr reichhaltig, mit einen Buffet u.a. aus Omelette-Stücken, Rührei, Spiegeleiern, gekochten Kartoffeln mit Blattspinat, gebratene Wurststücke mit Gemüse, Nudeln. Obst und Tee/Kaffee wurden gesondert an den Tisch gebracht. Die Bar war gut sortiert und bot zahlreiche Cocktails (Vorsicht mit dem Eis!) und sonstige Drinks. Auch Wein war vorhanden, doch trinke ich den außerhalb von Weinbaugebieten in der Regel nicht. In Ghana gibt es sehr gutes Bier, das man sich nicht entgehen lassen sollte.


    Service
  • Eher gut
  • Der Service war einerseits sehr zuvorkommend und freundlich. Ich wurde freundlich empfangen, das Zimmer war schon vormittags bezugsfertig. Man schwatzte mir dann das teurere Angebot All-Inclusive (außer Getränke) auf. Es waren bereits 225 USD von meiner Kreditkarte abgebucht worden. Weitere 325 USD wurden sofort bei Anreise kassiert, ohne daß ich hierfür eine Rechnung erhielt. Diese erhielt ich erst nach dem Check-out und dies auch erst auf Anfrage. Diese war korrekt, es wurden sogar Getränke darauf vergessen. Insgesamt war das Inkasso sehr wohlwollend. Das teurere Package-Angebot ist im übrigen empfehlenswert, da jede beim Hotel separat gebuchte Safari allein schon 60 USD kostet. Das Personal war einerseits sehr zuvorkommend und nett. Freundlich war die Petroliumlampe, die mir abends vor das Häuschen gestellt wurde, so daß ich den Weg fand. Auch ist das Personal stets bereit einen zur Wasserstelle hinunterzubegleiten. Das Personal ist sehr verbindlich. Andererseits funktionierte Vieles nicht. Ärgerlich war bereits die Sache mit der Klimaanlage. Geärgert habe ich mich auch über den Roomservice. Grundsätzlich war es zu begrüßen, daß dieser auch nachmittags nochmals erfolgte, was allerdings nur am ersten Tag der Fall war. Ärgerlich war allerdings, daß er die Klimaanlage ausschaltete und es dann zu heiß im Häuschen war, als ich kam. Und dann schaffte ich es nicht mehr sie wieder anzuschalten, wie oben beschrieben. Dasselbe erfolgte nochmals am Folgetag. Ich beschwerte mich abermals, was dem Personal sichtlich unangenehm war. Es gestattete dann auch den Betrieb der Klimaanlage in meiner Abwesenheit, da ich dies grundsätzlich nicht mache, wenn ich im Zimmer bin. Zudem wurde mir ein schnurloses Telephon aufs Zimmer gestellt, das bis dato nicht dort war, und mit dem ich alle wichtigen Serviceeinheiten erreichen konnte. Leider vergaß der Roomservice nach der Vormittagsreinigung die Verandatür abzuschließen, so daß meine Hütte offenstand bis ich wiederkam. Geärgert hat mich auch ein Angestellter des Hotels, der einfach frech abends um 19 Uhr an meiner Verandatür klopfte und mich mehr oder weniger zum Abendessen aufforderte. Es klang für mich wie eine Diktatur. Ich habe ihm nicht geantwortet und die Tür wieder geschlossen.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt nicht unbedingt verkehrsgünstig, doch wenn man in die Wildnis will, wird man gewisse infrastrukturelle Abstriche in Kauf nehmen müssen. Es liegt im südlichen Teil des Mole Nationalparks, ca. zehn Kilomenter nördlich von Larabanga und vom Parkeingang in 5 bis 10 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Öffentliche Verkehrsanbindung gibt es keine. Ich habe für die Taxifahrt von Tamale 2,5 Stunden gebraucht. Der Preis lag bei 300 Cedis einfache Fahrt. Mehr sollte man auch nicht zahlen, vom Flughafen Tamale aus vielleicht 350 aber nicht mehr. Vom Flughafen Tamale aus kann man nach Accra fliegen. Kosten ca. 50 Euro einfach, Dauer 50 Minuten. Alternativ ist der Park und ist die Lodge in etwa derselben Zeit auch von Wa aus erreichbar, was ab 15.10.2019 interessant ist, denn seitdem gibt es auch Linienflüge von Accra nach Wa. Es gibt rund um das Hotel keinerlei Einkaufs- und Versorgungsmöglichkeiten und auch keine Restaurants. Zudem wird vor dem alleinigen Herumspazieren im Park gewarnt. Es muß immer ein Parkwächter mit einem Gewehr mitfahren oder mitgehen. Zum HQ des Parks nahe dem zweiten Hotel im Park ist es zwar nicht weit, man gelangt dort aber nur mit externen Taxis hin. Innerhalb des Parks gibt es keine offiziellen Verkehrsmittel. Gleichwohl wiegt die Einmaligkeit der Natur, der Fauna und Flora, das Fehlen an Infrastruktur mehr als auf. Die Lodge liegt traumhaft auf einer Anhöhe mit Blick über die Weiten des Parks. Zu Füßen der Anhöhe liegen zwei Wasserstellen, an denen, vor allem in der Trockenzeit, zahlreiche Tiere chillen. Namentlich Antilopen, Elephanten, Warzenschweine und zahlreiche Vogelarten. In den Wasserstellen halten sich Krokodile auf, die von Zeit zu Zeit auftauchen. Wild und Elephanten kommen mitunter auch direkt bis zur Lodge hoch.


    Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    An Unterhaltung wird hier wahrlich viel geboten. Zum einen gab es unterhalb des Zentralbaus eine Terrasse mit einem schönen Außenpool, der blau schimmernd über der Wasserstelle und dem Nationalpark zu schweben schien. Rund um den Pool waren zahlreiche Liegen aufgestellt. Der Pool ist an einem Ende zu flach zum Schwimmen, fällt dann aber ab. Von dem Pool aus kann man den wunderbaren Blick auf die Wasserstelle und den Park genießen. Einen Fitnessraum gibt es nicht. Daneben bietet das Hotel zahlreiche Safaris an. Bucht man das Bed-and-Breakfast-Package, so muß man für die Safaris zusätzlich rund 60 USD pro Trip bezahlen. Beim Package All-Inclusive, das letztlich nur 150 USD mehr kostet, hat man drei Safaris dabei und zudem Vollpension. Die Safaris dauern jeweils zwei Stunden und starten morgens um 6.30 Uhr und nachmittags um 16 Uhr. Zudem werden Nachtsafaris angeboten, gegen Aufpreis. Meine erste Safari habe ich um 16 Uhr gemacht. Ich war der einzige Teilnehmer. Die Tiere in diesem Nationalpark sind sehr scheu. Ich habe einiges Wild, Affen, Wildschweine und eine Gruppe von vier Waldelephanten gesehen, doch haben sie sich schnell versteckt. Photographieren war schwierig. Die zweite Safari war die Morgensafari um 6.30 Uhr. Viele Vögel und Antilopen. Wir wurden zu einem Hochstand gefahren, wo es einen Kaffeestop gab. Fahrer und Wildführer hatten Wasser, Tee, Kaffee und Kekse dabei. Der Hochstand war komfortabel mit einer Holzbank und Blick auf eine Wasserstelle, wo wir zahlreiche Vögel und ein Krokodil beobachten konnten. Wir fuhren dann, nachdem andere Ranger unsere Führer telephonisch verständigt hatten, noch zu einer anderen Wasserstelle, wo sich zwei Elephanten aufhielten. Nirgendwo anders auf der Welt kann man zu Fuß so nah an wilde Elephanten herantreten. Allerdings befanden sie sich von uns durch den Fluß getrennt. Als wir zum Photographieren nah am Fluß standen schnappte ein Krokodil direkt neben uns aus dem Flußwasser. Also Vorsicht! Am Nachmittag des zweiten Tages führte mich ein Führer vom Hotel über angelegte lose Steintreppen hinunter zu den Wasserstellen. Wir sahen nichts Außergewöhnliches aber er erklärte mir die Natur und den Park. Unten an den Wasserstellen hat das Hotel zwei steinerne Rundbauten errichtet mit hölzernen Barhockern darin. Durch schlitzartige Fenster kann man an den Wasserstellen so die Tiere aus aller Nähe beobachten. Man muß aber immer einen Führer mitnehmen. Am Abreisetag war morgens ein Elephant an der Wasserstelle beim Hotel und ein Hotelangestellter begleitete mich dorthin. Wir konnten das Tier aus nächster Nähe sehen, ich konnte sogar Photos vom wilden Elephanten und mir machen lassen, durch den Angestellten.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Kinder:Keine Kinder
    Dauer:1-3 Tage im Oktober 2019
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:David
    Alter:46-50
    Bewertungen:649

    Bewerter können für ihre Beitrage Miles & More Meilen sammeln oder einen 5€ HolidayCheck Reisegutschein erhalten.