Ein “Save the Planet” Pappschild direkt am Strand.
© Getty Images / Fabian Montano

Gut zu wissen

In diesen Ländern herrscht Sonnencremeverbot

Umweltverbände warnen schon lange, wie schädlich Sonnencremes für die Meere sind. Trotzdem gelangen jedes Jahr 14.000 Tonnen Sonnenschutzmittel ins Wasser. Um die Unterwasserparadiese zu schützen, verbieten immer mehr Länder herkömmliche Sonnencremes, Sprays und Lotionen. Zu diesen Ländern gehören attraktive Reiseziele in der Karibik und in Südostasien. Warum an den Küstenorten herkömmliche Sonnencremes verpönt sind und welche natürlichen Alternativen es zum chemischen Sonnenschutz gibt, erfährst Du hier.

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Die Gründe für die Sonnencremeverbote

Klassische Sonnencremes sind ein Chemiecocktail. Sie enthalten zahlreiche Inhaltsstoffe, die für das empfindliche Ökosystem Meer gefährlich sein können. Hauptsächlich geht es um Bestandteile wie Oxybenzon, Octocrylen und Parabene. Insgesamt hat die amerikanische Meeresbehörde NOOA zehn Inhaltsstoffe als umweltschädlich eingestuft. Bereits in kleinen Mengen können sie Korallenriffe zerstören, Nesseltiere töten, die Fruchtbarkeit von Fischen beeinträchtigen und zu Grünalgenplagen führen. Besonders gefürchtet ist die sogenannte Korallenbleiche, die innerhalb weniger Tage aus dem bunten Lebensraum unter Wasser eine Geisterstadt entstehen lässt. Dieses Schicksal ereilte bereits das größte Korallenriff der Welt: Vom berühmten Great Barrier Reef vor Australiens Küste gelten 30 Prozent als unwiderruflich zerstört. Dieses Schreckensszenario hat viele Küstennationen alarmiert und zum Sonnencremeverbot geführt.

In den nächsten Jahren ist damit zu rechnen, dass immer mehr Reiseziele herkömmliche Sonnencremes verbieten. Erkundige Dich vor Deiner Abreise gut, welcher Sonnenschutz an Deinem Urlaubsort erlaubt ist und welcher nicht. In den folgenden zehn Reiseländern wurden bereits die Einfuhr, der Verkauf und die Benutzung von Sonnencremes mit chemischen Inhaltsstoffen gestoppt.

Frau spritzt Sonnencreme auf die Hand.
Sonnenschutzcreme: Gut für die Haut, aber nicht immer gut für die Umwelt. ©Shutterstock-2432979755_ccsly4

Palau, Pazifik

Seit dem 1. Januar 2020 verbietet Palau als einer der ersten Inselstaaten weltweit Sonnencremes mit chemischen Inhaltsstoffen. Der Sunscreen-Bann soll die vorgelagerten Korallenriffe schützen. SchnorchlerInnen, die die Unterwasserwelt bewundern möchten, müssen auf biologisch abbaubare Produkte oder UV-Kleidung zurückgreifen. Wenn Du die gebannten Sonnencremes trotzdem einführst, droht Dir ein Bußgeld von bis zu 890 Euro.

Hawaii – Hawaiianisches Riffgesetz, USA

Als erster Bundesstaat der USA verbietet Hawaii Sonnenschutzmittel, die Korallen schaden. Damit reagiert Hawaii in letzter Minute auf die Bedrohung seiner Korallenriffe. Allein vor der Trauminsel Maui landen tagtäglich geschätzte 210 Liter Sonnencreme im Wasser. Das Hawaiianische Riffgesetz gilt seit dem 1. Januar 2021. Allerdings verbietet es nur Sonnencremes, die einen der beiden UV-Filter Octinoxat und Oxybenzon beinhalten. Sonnencremes mit dem ebenfalls in Verruf stehenden chemischen UV-Filter Octocrylen oder umstrittene mineralische Sonnenschutzmittel sind weiterhin erlaubt.

Key West, Florida

Das zweitgrößte Korallenriff der Welt, das Florida Reef, war einst ein Paradebeispiel für farbenprächtiges tropisches Leben. Heute gleicht es zunehmend einer Geisterstadt. Vielerorts hat die Korallenbleiche die Bestände zerstört. Schuld daran sind die Erwärmung der Ozeane und die schädlichen Substanzen der Sonnencremes, die SchnorchlerInnen und SchwimmerInnen ins Wasser tragen. Seit 2021 darfst Du deshalb vor Key West nur noch mit rifffreundlicher Sonnencreme abtauchen.

Die Jungferninseln, Karibik

Seit März 2020 sind auf der Inselgruppe im Karibischen Meer Sonnencremes mit den Inhaltsstoffen Oxybenzon, Octinoxat und Octocrylen verboten. Einschmieren darfst Du Dich weiterhin, solange Deine Sonnencreme frei von diesen chemischen Bestandteilen ist und keine chemischen UV-Filter beinhaltet.

Aruba, Karibik

Vorreiter in Sachen Umweltschutz ist die kleine Karibikinsel Aruba gleich in doppelter Hinsicht. Bereits seit 2020 darfst Du hier nur mit oxybenzonfreier Sonnencreme baden gehen. Darüber hinaus hat der Inselstaat alle Einweg-Plastikprodukte verbannt. Plastikbecher und Geschirr, das Du nur einmal benutzt, gehören auf Aruba der Vergangenheit an.

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Mexiko, Nordamerika

In den Urlauberhochburgen Mexikos, wie Tulum und Yucatán, sind Sonnenschutzmittel mit riffschädlichen Substanzen verboten. Die Badeorte an der Riviera Maya fordern ihre BesucherInnen schon seit Längerem auf, ausschließlich mineralische und biologisch abbaubare Sonnenschutzmittel zu verwenden. Obwohl diese Empfehlungen nicht geahndet werden, solltest Du sie unbedingt befolgen, um die bezaubernde Unterwasserwelt für die Zukunft zu bewahren.

Bonaire, Küste Venezuelas

Laut wissenschaftlicher Studien sind seit 1980 ungefähr 90 Prozent der Riffe in der Karibik verschwunden. Um das Riffsterben im Bonaire National Marine Park aufzuhalten, hat die Inselgemeinde in der südlichen Karibik insbesondere die Benutzung von Sonnencremes mit Oxybenzon und Octinoxat untersagt.

Thailand, Südostasien

Vor Thailands Küste liegen einige der schönsten Nationalparks weltweit. Um diese 26 Meeresschutzgebiete zu erhalten und das Korallensterben aufzuhalten, dürfen Reisende in diesen Zonen keine herkömmlichen Sonnencremes mehr verwenden.

Malediven, Indischer Ozean

Die Malediven reagieren auf die Bedrohung ihrer Unterwasserwelt mit dem Import- und Verkaufsstopp von chemischem und korallenschädlichem Lichtschutz. Wenn Du Dich beim Schnorcheln oder Tauchen dennoch ausreichend schützen möchtest, empfehlen wir Dir UV-Schutzkleidung und die Verwendung kleiner Mengen von physikalischem Sonnenschutz.

Französisch-Polynesien, Südpazifik

Das Inselparadies im Südpazifik besteht aus über 100 Atollen und Archipelen, die sich auf über 2.000 Kilometern ausdehnen. Um diese einzigartige Inselwelt zu erhalten und der Unterwasserwelt nicht zu schaden, empfiehlt die Regierung von Französisch-Polynesien die Verwendung natürlicher Sonnencremes.

Eine Frau cremt sich am Meer die Schulter mit Sonnencreme ein.
Sonnenschutze? Aber sicher. © Shutterstock-2043135938_mqdlcb

Alternativen zum herkömmlichen Sonnenschutz

Zuerst die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, Dich auch ohne Sonnencreme vor der gefährlichen UV-A- und UV-B-Strahlung zu schützen. Jetzt die schlechte: Ob mineralische oder physikalische Sonnencremes umweltfreundliche Alternativen zur herkömmlichen Sonnencreme sind, ist umstritten.

Ab in den Schatten, UV-Kleidung & Co.

Am besten schützt Du Dich ohne Sonnencreme vor einem Sonnenbrand, wenn Du:

  • Dich nicht der prallen Sonne aussetzt und Sonnenbäder vermeidest
  • Deine Haut langsam an die Sonne gewöhnst
  • Sonnenbäder nicht länger als 15 Minuten nimmst
  • in der Zeit zwischen 11 und 15 Uhr den Aufenthalt im Freien meidest
  • den UV-Index studierst
  • Dich im Schatten aufhältst
  • Sonnenbrillen und Sonnenhüte trägst
  • im Wasser UV-Schutzkleidung trägst
  • leichte, lockere Kleidung anziehst, die Arme und Beine bedeckt

Alternativen zu herkömmlichen Sonnenschutzprodukten

Durch das in vielen Ländern herrschende Sonnencremeverbot haben deutsche Drogerien ihren Bestand um Reef-Safe- oder riffsichere Sonnencremes erweitert. Diese Sonnenschutzmittel folgen dem hawaiianischen Riffgesetz und beinhalten keine UV-Filter auf Basis von Octinoxat und Oxybenzon. Sie können aber andere umstrittene Umweltgifte enthalten. Deshalb solltest Du sie nicht in ein Urlaubsland mit Sonnencremeverbot einführen und lieber alternative Schutzmittel vor Ort erwerben. Mineralische oder physikalische Sonnencremes sind ein beliebter Ersatz. Sie beinhalten Zink- und Titanoxid, die die Eigenschaften besitzen, Sonnenstrahlen zu reflektieren. Leider sind diese Mittel selten wasserfest, sodass ihre Schwebeartikel ins Meer gelangen und ebenfalls Korallen schädigen können. Wie umweltschädlich diese Produkte tatsächlich sind, ist noch Gegenstand der derzeitigen Forschung. Verwende sie so sparsam wie möglich.

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