Franz Josef Strauß Flughafen mit Tower, München, Oberbayern, Bayern, Deutschland ©Hans-Peter Huber/HUBER IMAGES
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Urlaubstipp

Die besten Tipps gegen Flugangst

Reisen ist etwas Wunderschönes. Wenn da nur nicht die Flugangst wäre, die 10 bis 20 Prozent der Menschen hierzulande die Anreise zum Fernziel erschwert. Da hilft es nichts zu wissen, dass Flugzeuge die sichersten Beförderungsmittel sind (statistisch betrachtet, leben FußgängerInnen zehnmal gefährlicher als Flugreisende). Denn Flugangst ist nicht rational. Die Angst vorm Fliegen, fachsprachlich Aviophobie, ist eine Angststörung. Das heißt, die Angst entsteht in Momenten, die an sich gar keine Gefahr darstellen.

Flugangst kann sich unterschiedlich äußern. Die einen zittern und schwitzen, die anderen leiden unter Schwindel und Nervosität. Herzrasen, erhöhter Blutdruck, Magenschmerzen und Übelkeit zählen ebenfalls zu den Symptomen. Die irrationale Flugangst führt häufig zur Absage der Reise – ungefähr zehn Millionen Flüge werden aufgrund von Flugangst storniert. Es gibt jedoch verschiedene Strategien, mit denen Du Deine Flugangst besser in den Griff bekommst oder sogar gänzlich überwinden kannst. Wir geben Dir einige Tipps, die sich bei Flugangst bewährt haben.

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Vor dem Flug

Tipp 1: Vermeide Stress vor der Abreise

Wenn Du müde, genervt oder gestresst von den Reisevorbereitungen bist, können diese zusätzlichen Belastungen Deine Flugangst womöglich verstärken. Ausgeruht und ohne Zeitdruck bist Du mental oft besser gewappnet, um mit Situationen umzugehen, die Dir unangenehm sind. Folgende Tipps helfen Dir, Stress bei Reiseantritt zu vermeiden:

- Packe rechtzeitig Deinen Koffer. Das Wissen, dass Du alle nötigen Unterlagen und Utensilien parat hast, kann Dir bereits ein gesteigertes Gefühl von Sicherheit vermitteln.

- Wenn möglich, nutze den Online-Check-in der Airline. So kannst Du unnötige Wartezeiten am Flughafen vermeiden.

- Sei früh genug am Flughafen. Für gewöhnlich ist es empfehlenswert, zwei Stunden vor dem Flug am Flughafen einzutreffen. So hast Du genügend zeitlichen Puffer, auch wenn es Verzögerungen an der Sicherheitskontrolle gibt oder Du einen Moment Zeit brauchst, um Dich zu orientieren.

Tipp 2: Sprich über Deine Flugangst und such Dir Hilfe

Angst vorm Fliegen betrifft viele Menschen, weswegen Du nicht zögern solltest, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Selbsthilfegruppe kann Dir zum Beispiel helfen, Dich mit anderen Betroffenen über ihre Erfahrungen auszutauschen. Vielleicht erhältst Du dort auch wertvolle Tipps, die Dir selbst dabei helfen können, Deine Flugangst zu überwinden.

Alternativ kann Dir eine Verhaltenstherapie helfen, in der Du Deine Flugangst ganz gezielt angehst, die Denkmuster hinter Deiner Angst hinterfragen lernst und Dich Schritt für Schritt an die Situationen gewöhnst, die Dir Angst machen.

Tipp 3: Nimm an einem professionellen Flugangst-Seminar teil

Eine sehr effektive Maßnahme, um Flugangst zu überwinden, ist die Teilnahme an einem entsprechenden Seminar. Unter anderem bieten viele Airlines solche Seminare an, etwa die Lufthansa. Während des Seminars erlangst Du sowohl Wissen rund um die Flugzeugtechnik, erfährst Fakten zur Flugsicherheit und erhältst praktische Tipps, wie Du Deine Flugangst in den Griff kriegst. Ebenso wird erläutert, wie es zur Flugangst kommen kann und welche Möglichkeiten es gibt, mit ihr umzugehen. Am Ende des Seminars nimmst Du an einem Testflug im Flugsimulator oder einem psychologisch begleiteten Flug teil. In der Wissenschaft wird vermutet, dass eine solche Konfrontation in bis zu 95 Prozent erfolgreich die Flugangst bekämpft.

Tipp 4: Medikamente nur in Ausnahmesituationen einnehmen

Zur langfristigen Therapie von Flugangst sind Medikamente nicht ratsam. In einigen Fällen können Schlaf- oder Beruhigungsmittel zwar helfen, Deine Ängste unter Kontrolle zu bekommen, allerdings lernst Du dadurch nicht, Deine Flugangst dauerhaft zu überwinden. In Ausnahmesituationen können angstlösende oder beruhigende Medikamente eine Option sein (z. B. Panikattacken vor einem Flug).

- Verschreibungspflichtige Medikamente wirken in der Luft oft anders als am Boden – und manche Beruhigungsmittel eignen sich ausschließlich zur kurzfristigen Verordnung. Wäge die Vor- und Nachteile und mögliche Nebenwirkungen mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin ab.

- Nicht verschreibungspflichtige pflanzliche Mittel wie Baldrian oder Johanniskraut können ebenfalls beruhigend wirken, haben allerdings auch häufig Nebenwirkungen(z.B. Übelkeit, Kopfschmerzen), über die Du Dich informieren solltest. Reisekaugummi kann ebenfalls helfen, um einem flauen Gefühl im Magen entgegenzuwirken.

Tipp 5: Reserviere einen guten Platz

Nutze die Gelegenheit, Dir rechtzeitig vor Abflug einen geeigneten Platz im Flugzeug zu reservieren. Überlege Dir gut, wo Du Dich am wohlsten fühlst. Hast Du Sorge, dass es Dir zu eng wird, entscheide Dich für einen Platz am Gang oder einen mit extra Beinfreiheit. Bei Plätzen über den Tragflächen oder im vorderen Flugzeugteil ist es hingegen bei Turbulenzen etwas ruhiger. Die Wahl des Platzes ist also für Personen mit Flugangst durchaus wichtig.

Während des Fluges

Tipp 6: Sprich mit dem Bordpersonal

Sag dem begleitenden Bordpersonal Bescheid, dass Du Flugangst hast. Die FlugbegleiterInnen wissen am besten, wie sie Dich unterstützen können und Dir zu einem entspannten, komfortablen Flug verhelfen. Sie sind darin geschult, deshalb sei ganz unbefangen.

Tipp 7: Nutze gezielte Entspannungstechniken

Vielleicht hast Du bereits Erfahrung mit Meditation, autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung? Alle diese Entspannungstechniken können Dir helfen, mit Stresssituationen besser umzugehen.

Natürlich erforderen diese Techniken regemäßiges Training, können aber ein wertvoller Schritt bei der Überwindung von Deiner Flugangst sein.

Tipp 8: Versuch, Dich abzulenken

Langeweile ist nicht gut, wenn Du Flugangst hast. Lenk Dich also am besten ab. Setz Deinen Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung auf und genieße an Bord Deine Lieblingsmusik, einen Podcast oder ein Hörbuch – das kann Dich entspannen und außerdem beunruhigende Geräusche ausblenden. Alternativ vertiefe Dich in ein packendes Buch, um Deine Flugangst auszublenden. So konzentrierst Du Dich weniger auf das Fliegen an sich und wirst bemerken, dass die Zeit schneller zu vergehen scheint.

Tipp 9: Greife zu leichter Kost und trinke aus reichend Wasser

Bei Nervosität vergeht vielen Menschen selbstverständlich der Appetit. Dennoch solltest Du darauf achten, vor dem Flug wenigstens eine Kleinigkeit zu essen, um das flaue Gefühl im Magen nicht unnötig zu verstärken. Greife dabei am besten zu leichter Kost: Obst, Gemüse, Nüsse oder auch eine Scheibe Brot sind ideal.

Außerdem solltest Du versuchen, ausreichend Flüssigkeit zu Dir zu nehmen. Wasser oder ungesüßte Tees sind am besten geeignet. Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola sind hingegen nicht ratsam, da sie Gefühle von Aufregung und Nervosität nur noch verstärken können. Weiterhin ist es nicht empfehlenswert, alkoholische Getränke vor oder während des Flugs zu konsumieren. Alkohol wirkt während des Fluges stärker, als Du es gewohnt bist, und kann Deine Flugangst noch verschlimmern, also verzichte besser darauf.

Tipp 10: Mach es Dir bequem

Je komfortabler Du es auf Deiner Fernreise hast, desto besser kannst Du mit Deiner Flugangst umgehen. Trage also bequeme Kleider, die nirgends einschnüren. Entscheide Dich für den Lagenlook, dann kannst Du zu jedem Zeitpunkt einem irritierenden Kälte- oder Wärmegefühl entgegenwirken. Vergiss auch ein Nackenhörnchen und eine Schlafmaske nicht. Damit kannst Du Deinen Flug erheblich komfortabler gestalten – oder ihn vielleicht sogar „verschlafen“.

Fazit

Flugangst überwinden – Schritt für Schritt

Angst vorm Fliegen ist keine Seltenheit: Während einige Passagiere jedoch nur leichtes Unbehagen empfinden, löst bei anderen Betroffenen schon der Gedanke ans Fliegen Angstzustände aus. Wenn Selbsthilfe-Tipps keine Wirkung zeigen oder Deine Flugangst sehr ausgeprägt ist, solltest Du nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Flugangst-Seminare oder auch eine Verhaltenstherapie sind mögliche Bewältigungsstrategien und bei vielen Betroffenen sehr erfolgreich. Lass Dich dazu einfach von der Ärztin oder dem Arzt Deines Vertrauens beraten, um eine Lösung zu finden, die genau auf Deine Situation zugeschnitten ist.

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