Besser reisen
Nachhaltigkeit: Die Vor- und Nachteile einer langen Reise
Nachhaltiges Reisen ist in aller Munde und wird mit fortschreitendem Klimawandel immer wichtiger. Es gibt einige einfache Regeln, wie Du Deinen Urlaub deutlich umweltfreundlicher gestalten kannst und wie selbst Fernreisen zu verantworten sind. Erfahre hier, worauf Du achten solltest, was zu vermeiden ist und ob lange Urlaube tatsächlich besser sind als kurze.
Der Weg ist das Ziel
Die größte Umweltbelastung sind die An- und Abreise
Tatsächlich ist beim Reisen einer der größten Faktoren in Sachen CO2-Belastung die An- und Abfahrt zum Urlaubsziel. Das gilt natürlich umso mehr, je weiter die Reise geht.
Insbesondere Ziele, die nur mit dem Flugzeug erreicht werden können, schlagen hier negativ zu Buche. Aus diesem Grund ist ein dreiwöchiger Urlaub auf Bali besser als einer, der nur eine Woche dauert, weil die sehr energieintensive Anreise, auf die Gesamtdauer des Aufenthalts umgelegt, weniger massiv ist, als wenn die Reise nur für ein Drittel der Zeit unternommen wird.
Insofern gilt die Faustregel: Lieber einmal lang verreisen als mehrere Male kurz.
Allgemeingültig ist sie allerdings nicht, denn drei kurze Wanderreisen in den Bayerischen Wald bei Anreise mit der Bahn sind aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit selbstverständlich um ein Vielfaches umweltfreundlicher als vier Wochen im All-inclusive-Hotel in Ägypten.
Die Wahl des Transportmittels
Flugzeug, Auto oder Bahn?
Entscheidend bei der Frage, wie umweltverträglich sich der Urlaub gestaltet, ist vor allem das Fortbewegungsmittel, das Du für die Hin- und Rückreise einsetzt. Grundsätzlich schlecht schneiden dabei Langstreckenflüge ab, bei denen die Kohlendioxidemissionen immens sind. Auch Reisen mit Kreuzfahrtschiffen sind in der Regel nicht sonderlich nachhaltig. Allerdings gibt es eine neue Generation von Schiffen, die statt mit Schweröl mit sparsamerem und saubererem Flüssiggas angetrieben werden.
Bei Flugreisen kannst Du darauf achten, dass eine CO2-Kompensation stattfindet. Diese kannst Du selbst anhand der zurückgelegten Flugmeilen ausrechnen und an eine klimafreundliche Organisation stiften. Manche Reiseveranstalter haben einen solchen Ausgleich schon im Angebot eingerechnet.
Es ist außerdem schonender für die Umwelt, wenn Du auf Flüge in der Business- oder First Class verzichtest. Der Energieaufwand, um die PassagierInnen aus den Premiumklassen zu transportieren, ist im Vergleich deutlich höher als der für einen Economy-Platz.
Besser fürs Klima ist das Reisen mit der Bahn, mit Fernbussen und auch mit dem Auto. Letzteres Verkehrsmittel sollte möglichst gut besetzt sein, damit sich die Belastung auf mehrere Köpfe verteilt.
Noch viel besser für die Umwelt – und die Gesundheit – ist eine Reise mit Muskelkraft, etwa eine Radtour oder eine Fernwanderung.
So reist Du umweltverträglich
Einfache Maßnahmen für sanften Tourismus
Auch über die Anreise hinaus kannst Du bei Deiner Reiseplanung einige Dinge beeinflussen, die dafür sorgen, dass die Reise eine weniger hohe Klimabilanz aufweist.
Wähle Ziele, die sich dem sanften Tourismus oder auch dem Ökotourismus verschrieben haben. Weltweit gehören Costa Rica, Neuseeland und Kenia zu den Vorreitern dieser Art des Reisens. Auch in Europa finden sich viele entsprechende Ziele, etwa in Schweden, auf Sardinien oder in Bayern.
Buche lieber ein Hotelzimmer in einem kleineren Haus mit À-la-carte-Essen. Oft kannst Du auf der Website der Unterkunft erfahren, ob das Hotel regenerative Energien einsetzt und ob es ein Ökolabel gibt. Große Tourismushotels mit All-inclusive-Verpflegung benötigen sehr viel Energie und produzieren in der Regel deutlich mehr, als tatsächlich benötigt wird.
Eine Frage der Kosten
Nachhaltig reisen ist immer noch teuer
Ob nun eine lange Fernreise oder ein ökologisch verträglicher Urlaub – nachhaltiges Reisen kostet im Allgemeinen mehr Geld als günstiger Pauschaltourismus. Letzterer ist auf Masse ausgelegt und wird rentabel durch den Einkauf großer Kontingente zu kleinen Preisen. Selbst geringe Überschüsse ergeben am Ende ein großes Plus.
In Mitleidenschaft gezogen werden dabei nicht nur natürliche Ressourcen, sondern häufig auch das Personal, das in solchen Unterkünften beschäftigt wird. Zudem profitieren ortsansässige LandwirtInnen und ProduzentInnen selten von ihnen, weil der Einkauf von Waren nach dem gleichen Prinzip funktioniert.
Es mag zwar teurer sein, dem Klima zuliebe einen familiengeführten Gasthof zu buchen. Es ist aber auf lange Sicht gesehen nachhaltiger, selbst wenn die Anzahl der jährlichen Urlaubsreisen ein wenig eingeschränkt werden muss.
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