Urlaub mit Hund
Reisen mit Hund im Zug: So wird die Fahrt stressfrei
Das Reisen mit Hund im Zug ist unkomplizierter, als viele HundebesitzerInnen glauben. Unter den Fortbewegungsmitteln für Hunde zählt die Bahn zu den beliebtesten und nachhaltigsten Reisearten. Während im Auto oder im Flugzeug Benzin- und Kerosingerüche Deinen kleinen Liebling verunsichern, genießt er im Zug die Möglichkeit, Frischluft zu schnuppern oder herumzulaufen. Welche weiteren Vorteile Bahnfahrten für Hunde haben, wie Du Stress vermeidest und welche Regeln Du befolgen solltest, verraten wir Dir in diesem Artikel.
Hunde sind im Zug herzlich willkommen
Deutschlandweit sind Hunde in allen Nah- und Fernverkehrszügen gern gesehene Fahrgäste, das gilt für die Deutsche Bahn genauso wie für FlixTrain. Kleine Vierbeiner, die nicht größer als eine Hauskatze sind, reisen sogar umsonst mit. In diesem Fall müssen die Tiere in einer entsprechenden Transportbox oder einer Tragetasche verstaut sein. Die Box oder Tasche gehört nicht auf den Nachbarsitz, sondern in den Fußraum zu Deinen Füßen. Sie muss geschlossen sein. Sollte Dein Hund in keine tragbare Tiertasche oder -box passen, muss er angeleint werden und während der gesamten Zugfahrt einen Maulkorb tragen. Zudem benötigst Du einen Fahrschein für größere Hunde.
Informationen zu Hundefahrscheinen & Co.
Für alle Kläffer jenseits der Größe eines Schoßhündchens ist die Fahrt im Zug kostenpflichtig. Diese angeleinten Vierbeiner benötigen eine eigene Fahrkarte. Das Hundeticket der Deutschen Bahn entspricht in der Regel dem halben Fahrpreis. Du kannst es kinderleicht online buchen. Hierfür wählst Du im Buchungsvorgang unter dem Punkt „Reisende“ den Reisenden-Typ „Hund“ aus. Solltest Du mit einem Ermäßigungsticket – wie zum Beispiel dem SchönerTagTicket NRW – fahren, gelten günstigere Zugtarife auch für den Hund. Auch wenn Du für größere Wauwaus zahlen musst, dürfen sie nicht neben Dir Platz nehmen, sondern nur auf dem Boden.
Auch bei der Zuggesellschaft FlixTrain fallen für größere Bellos, die in keine tragbare Transportbox passen, Kosten an. Als Fahrschein für Deinen Hund buchst Du einfach ein Kinderticket.
Sowohl bei der Deutschen Bahn als auch bei FlixTrain sind gekennzeichnete Assistenz- und Blindenhunde von den Fahrtkosten und vom Maulkorbzwang befreit.
Breite die Lieblingsdecke oder das Kuschelkissen zu Deinen Füßen aus. Die vertrauten Gerüche und die Nähe zu Dir entspannen Deinen Hund während der Zugfahrt.
Tipps zum Maulkorbzwang im Zug
Um das Tragen eines Maulkorbs kommen größere Hunde während einer Zugreise in Deutschland nicht herum. Die Vorstellung, dass Dein Kleiner während der gesamten Bahnfahrt an dem Fremdkörper zerrt, beißt oder zu winseln beginnt, ist alles andere als schön. Dieses negative Erlebnis solltest Du Dir, Deinem Vierbeiner und den anderen Fahrgästen ersparen. Deshalb gewöhne Deinen kleinen Kläffer frühzeitig an das Tragen eines Maulkorbs.
Folgende Tipps helfen bei der Maulkorbeingewöhnung:
- Beginne spätestens einen Monat vor der Zugfahrt mit der Eingewöhnungszeit.
- Lege ein Leckerli in den Maulkorb, um das Überziehen zu erleichtern.
- Belohne das Tragen des Maulkorbs mit einem Snack.
- Verbinde positive Erlebnisse, wie einen Spaziergang, eine Kuschelrunde oder lobende Worte, mit dem Tragen des Maulkorbs.
- Lass Deinem Hund den Maulkorb zum Spielen. Wirf ihn wie einen Ball weg und fordere Deinen behaarten Freund auf, den Maulkorb zu apportieren.
- Teste kürzere Fahrten mit Hund, zum Beispiel in der Straßenbahn, im Auto oder im Bus.
Tipps zur geschlossenen Transportbox
Kleine Hunde genießen beim Bahnfahren den Vorteil, kostenfrei in einer tragbaren Transportbox mitreisen zu dürfen. Doch auch das ist nicht jederhunds Sache.
Folgende Tipps helfen Dir bei der Gewöhnung an die Transportbox:
- Wähle eine stabile und luftdurchlässige Transportmöglichkeit.
- Dein Wauwau sollte sich hinstellen und einmal um die eigene Achse drehen können.
- Am einfachsten ist es, wenn Du Deinen Liebling bereits als Welpen an eine Tasche oder Box als Rückzugsort und sicheren Hafen während Autofahrten gewöhnst.
- Lege ein Leckerli oder ein Spielzeug in die Transportbox hinein.
Die bevorzugte Schmusedecke oder ein altes T-Shirt mit Deinem Geruch tragen ebenfalls zur Entspannung Deines Freundes bei.
Tipps gegen Hundestress in der Bahn
Selbst der coolste Hund kann auf Reisen nervös werden. Die Tiere haben keine Ahnung, wohin die Reise führt und dass am Ende Wald, Wiesen oder gar ein Strand warten. Hinzu kommen fremde Gerüche, viel Lärm und das Rütteln des Bodens. Sollte Dein Hund Angst beim Bahnfahren bekommen, merkst Du das daran, dass er unruhig ist. Sein Herz schlägt schneller, er hechelt oder winselt.
Mit diesen Tipps beruhigst Du die sensible Hundeseele:
- Ruhig bleiben: Wenn Du entspannt bist, ist es Dein Liebling auch.
- Nähe anbieten: Halte Deinen haarigen Freund so dicht wie möglich an Deinem Körper.
- Reagiere, bevor es Dein Vierbeiner tut: Wechsle zum Beispiel den Platz, wenn Du in der Nähe einen fremden Kläffer siehst.
- Rede nicht auf ihn ein, wenn er unruhig ist. Dein kleiner Freund könnte das als Belohnung auffassen und sein Verhalten verstärken.
- Tiere in Transportboxen beruhigst Du mit einem Leckerli oder einem Kauknochen.
- Geh mit Deinem Hund im Zug spazieren und lass ihn beim Zwischenstopp an der Tür Frischluft schnuppern.
- Suche mit Deinem Hund die Zugtoilette auf und biete ihm dort etwas zu trinken oder zu essen an.
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Ernährungstipps für Bahnfahrten mit Hund
Eine weit verbreitete Horrorvorstellung von Frauchen und Herrchen ist, dass ihrem Hündchen in der Bahn ein Malheur passiert.
Damit dieser Albtraum keine Wirklichkeit wird, empfehlen wir Dir, folgende Tipps & Tricks zu beherzigen:
- Ab zwölf Stunden vor Reisebeginn solltest Du Deinen Wauwau nicht mehr füttern.
- Gehe mit Deinem Vierbeiner kurz vor Fahrtantritt Gassi.
- Füttere ihn in den Tagen vor Deiner Reise möglichst ballaststoffarm.
- Hühnchen mit Reis oder gemahlener Kümmel im Futter beugen Blähungen vor.
- Nimm einen zusammenfaltbaren Napf und Leitungswasser in einer verschließbaren Flasche mit.
- Wähle statt einer Direktverbindung eine Fahrt mit Umsteigemöglichkeiten und längeren Pausen, damit Dein Bello sich zwischendurch die Beine vertreten kann.
- Nimm für den Notfall Kotbeutel mit.
- Reinigungstücher oder Desinfektionstücher gehören ebenfalls ins Handgepäck.
Kaffeepulver neutralisiert unangenehme Gerüche. Den Geheimtipp von Stewardessen gegen unangenehme Gerüche im Flugzeug kannst Du auch im Zug anwenden. Pack einfach ein bisschen Kaffeepulver ein und verstreue es auf dem „Geschäft“, bevor Du es mit der Kottüte aufsammelst.