Wunder der Natur
Die 7 größten tropischen Wälder weltweit
Sie sind die grünen Lungen des Planeten, entziehen der Luft Kohlendioxid, produzieren Sauerstoff und beherbergen einen erheblichen Teil der Artenvielfalt des Planeten: die tropischen Regenwälder. Weil im warm-feuchten Klima auch Vieh und Ackerpflanzen gut gedeihen und viele der Regenwaldbäume wertvolles Holz liefern, holzt der Mensch immer größere Teile von ihnen ab. Dabei lässt sich die ungezähmte Natur an wenigen Orten der Erde noch so eindrucksvoll erleben – ein Grund mehr, die Regenwälder zu bewahren!
Das Amazonas-Becken
Der Wald der Wälder
Wenn wir an einen Regenwald denken, kommt uns beinahe automatisch der Amazonas-Regenwald in den Kopf. Gelegen vor allem auf dem Staatsgebiet Brasiliens, ist er der größte tropische Regenwald der Erde. Die Quellflüsse entspringen in den Anden, dem gewaltigen Gebirgszug an der Westküste Südamerikas. Die Ufer des Amazonas sind Lebensraum einzigartiger, seltener und teils bedrohter Tierarten, darunter Jaguare und Anakondas, giftige Frösche und kunterbunte Ara-Papageien. In seinem Wasser leben sogar drei Delfinarten, die sich an das Süßwasser angepasst haben. Der Amazonas-Regenwald ist aber auch Rückzugsgebiet für Menschen: Manche der Stämme, die in den dichten Wäldern leben, sind noch nie mit der Zivilisation in Kontakt gekommen. Sie alle sind von der zunehmenden Abholzung des Regenwalds bedroht.
Das Kongo-Becken
Das Herz Afrikas
Auch der zweitgrößte zusammenhängende Regenwald der Erde wächst an den Ufern eines gewaltigen Flusses. Der Kongo ist über 4.300 Kilometer lang und mit bis zu 220 Metern Tiefe der tiefste Fluss der Welt. In den Wäldern an seinen Ufern leben Waldelefanten, Flusspferde, Krokodile und Leoparden – und natürlich die berühmten Gorillas. Die Luft im Kongo-Regenwald ist so feucht und damit so gewitterträchtig, dass es weltweit nirgends auch nur ansatzweise so häufig blitzt wie hier. Leider bedroht der Mensch auch diesen gigantischen Wald – das hochwertige und deshalb begehrte Holz vieler tropischer Bäume ist einer der wichtigsten Gründe für illegale Rodungen.
Borneo und Sumatra
Bewaldete Inseln
Borneo, Sumatra und weitere benachbarte indonesische Inseln liegen auf oder nahe dem Äquator und sind daher zu großen Teilen mit tropischem Regenwald bedeckt. Anders als die Gebiete um Amazonas und Kongo werden diese Wälder – typisch für Inseln – nicht von großen Flüssen beherrscht. In ihren teils bergigen Landschaften leben Tierarten wie Zwergelefanten, Sumatra-Nashörner oder der Sunda-Nebelparder, eine Großkatze, deren Gebiss an Säbelzahntiger erinnert. Und natürlich der Orang-Utan, der einzige außerhalb Afrikas heimische Menschenaffe. Auf der kleinen Insel Flores entdeckten Forschende 2003 Skelette einer ausgestorbenen, kleinwüchsigen Menschenart.
Costa Rica
Der Öko-Regenwald
Auf der Flächen-Größenliste aller Länder steht Costa Rica nur auf Platz 126, aber in seinen Wäldern leben sechs Prozent aller Arten, darunter Kolibris, mehrere Affenspezies, Tukane, Tapire und Faultiere. Damit ist der kleine mittelamerikanische Staat zwischen Pazifik und Karibik einer der globalen Hotspots der Biodiversität. Anders als in vielen größeren Regenwäldern, die durch Abholzung stark bedroht sind, setzt Costa Rica seit vielen Jahren auf Öko-Tourismus. In den zahlreichen Nationalparks des Landes lässt sich die Artenvielfalt der tropischen Regenwälder am besten bestaunen – zum Beispiel auf einer geführten Tour. Der wohl bekannteste Nationalpark Corcovado liegt auf einer Halbinsel an der südlichen Pazifikküste.
Papua-Neuguinea
Am Rand der Welt
Neuguinea, ganz im Osten des indonesischen Archipels gelegen, ist nach Grönland die größte Insel der Welt. Und obwohl es sich auf der Landkarte scheinbar nahtlos in die Kette aus Inseln wie Borneo, Sumatra und Java einfügt, ist seine Fauna nicht asiatisch. Statt Tigern und Affen leben hier Tiere, wie sie aus Australien bekannt sind, darunter Baumkängurus und Kletterbeuteltiere. Aber auch die Paradiesvögel mit ihren teils kurios geformten Gefiedern oder der Helmkasuar, ein bis zu 70 Kilogramm schwerer Vogel, sind hier heimisch. Der Lorentz-Nationalpark im Westen der Insel ist der größte Südostasiens und reicht vom 4.884 Meter hohen Puncak Jaya bis zu den Mangrovenwäldern an der Küste der Arafurasee.
Yucatán-Halbinsel
Die versunkene Zivilisation
Vor allem der Süden und Nordosten der Halbinsel, die den Golf von Mexiko von der Karibik trennt, sind mit immergrünem Regenwald bewachsen. Ein Großteil Yucatáns gehört zu Mexiko, kleinere Teile zu Guatemala und Bélize. Anders als viele vergleichbare Wälder, in denen Menschen teils bis heute als JägerInnen und SammlerInnen leben, war Yucatán über Jahrtausende hinweg Zentrum der Maya-Zivilisation mit ihren Tempeln und Städten. Diese Hochkultur war bereits untergegangen, als die Spanier Yucatán 1511 erstmals betraten. Aber noch heute leben Millionen Maya in Mexiko, und aus dem größten zusammenhängenden Regenwald Mittelamerikas erheben sich uralte Ruinen wie etwa die Pyramiden von Chichén Itzá.
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Westafrika
Der bedrohte Park
Der zweite große Regenwald auf dem afrikanischen Festland liegt in den Staaten Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone und Guinea. Weite Teile sind durch den Nationalpark Taï geschützt, der seit 1982 zum UNESCO-Welterbe gehört. In den dichten Wäldern nahe der Grenze der Elfenbeinküste zu Liberia lebt etwa das Zwergflusspferd, das sonst weltweit an keinem anderen Ort vorkommt. Auch die nächsten Verwandten des Menschen, die Schimpansen, bewohnen die Regenwälder Westafrikas. Auch diese Gebiete sind in ihrem Bestand bedroht – unter anderem, weil GoldsucherInnen hier auf reiche Funde hoffen.