Reisetippbewertung Europa-Park

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Aus: Deutschland
Alter: 46-50
Reisezeit: im August 21




Weiterempfehlung: Nein
Ø dieser Bewertung: 1.0

Total überfüllt, Riesen Stress für Besucher

Wir waren am Wochenende im Park. Wir gehen seit über 45 Jahren mindestens ein mal im Jahr in den EP aber so etwas haben wir in all den Jahren noch nie erlebt. Schon bei der Anreise schwarnte mir angesichts des Staus auf dem Zubringer zum Park übles. Als wir dann zum parken auf eine Wiese weit abseits des Parks gelotst wurden bestätigten sich meine Befürchtungen. Aber umkehren war kaum mehr möglich, schließlich hatten wir datierte Tickets für diesen Tag. Nach einem längeren Fußmarsch zum Eingang erwartete und dort das nächste Chaos. Die Kontrollen dauerten gefühlt ewig und der Park hatte zu diesem Zeitpunkt natürlich schon längst geöffnet. Als wir dann endlich drinnen waren ging es wegen der Menschenmassen auch auf den Wegen nur sehr zäh voran. Der nächste Schock kam als wir die Schlangen bzw. Wartezeiten an den Attraktionen gesehen haben. Wir sind dann erst einmal in der Hoffnung, dass es dort ruhiger sein könnte in den hinteren Teil des Parks gelaufen. Aber Fehlanzeige, bei Arthur war 1,5 Stunden Wartezeit und die Menschen standen bis raus in den Märchenwald sodass man selbst beim Vorbeilaufen kaum daran vorbei kam. Wir haben uns dann beim Kettenkarusell angestellt, aber selbst dort mussten wir 40 Minuten warten. So ging es den ganzen Tag. Bei den Bahnen waren die Wartezeiten nie unter einer Stunde, meist deutlich darüber und selbst bei den kleineren Attraktionen wie dem Kettenkarusell wartete man gefühlt ewig. Unseren Kindern hat das lange stehen und warten gar nicht gefallen, wodurch die Stimmung doch sehr gelitten hat. Bei dem ganzen Stoßen und Drängeln werden kleinere Kinder auch öfters überrannt oder umgestoßen. Was Warten an sich ist ja schon nicht schön aber dass man dabei ständig von allen Seiten eingeräuchert wird ärgert dann wirklich. Ich kann ja verstehen, dass Raucher bei so langen Wartezeiten irgendwann ihre Sucht befriedigen müssen. Man kann während des Wartens ja auch kaum etwas anderes tun. Aber in einem Park mit so vielen Nichtrauchern und so vielen Kindern geht das einfach nicht. Ich verstehe nicht, warum im Park nicht schon lange das Rauchen untersagt ist. Mit einem generellen Verbot könnte man dann auch den Konsum von Canabis besser kontrollieren. Bei unserem Besuch verstömten jedenfalls einige der selbst gedrehten Zigaretten einen auffallend süßlichen Geruch. Auch so etwas ist für mich ein NoGo, dass ich niemals hier im Park erwartet hätte. Aber es zeigt wie sehr das Niveau gelitten hat und erweckt den Eindruck den Betreibern ginge es nur noch darum möglichst viel Geld zu verdienen. Geraucht wurde natürlich auch in den Warteschlangen der Gastronomie. Auch hier gab es lange Wartezeiten von 35 bis 55 Minuten, was auch damit zusammenhing, dass einige Restaurants trotz Besuchermassen geschlossen waren. Hier, wie überall im Park waren die Angestellten sehr gestresst und kurz angebunden. Ich habe mehrfach gesehen wie Situationen zwischen Besuchern, aber auch zwischen Besuchern und Personal eskaliert sind. Teilweise kann ich das verstehen, der Tag im Park war sowohl für die Besucher wie auch die Angestellten purer Stress. Ich will das den Leuten gar nicht direkt anlasten, es war schwierig und die Stimmung wegen der ganzen Enge zwischen all den Leuten aggressiv und aufgeheizt. Ich sehe die Schuld eher bei der Geschäftsführung die mehr Menschen in den Park lässt als Attraktionen, Parkplätze, Organisation und Angestellte verkraften können. Wenn man in so einem Park gefühlt mehr heulende und enttäuschte als lachende Kinder sieht dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht. So etwas habe ich in den letzten 45 Jahren nicht gesehen. Für mich war der Park in meiner Kindheit etwas ganz Besonderes und bot mir unvergessliche Erlebnisse. So etwas meinen Kindern nicht mehr bieten zu können erschreckt und verärgert mich. Am schmerzhaftesten war es die Enttäuschung unserer Kinder miterleben zu müssen. Es läuft etwas grundsätzlich Falsch wenn Kinder am Ende des Tages von sich aus sagen ,dass sie zukünftig nicht mehr in diesem Park wollen. Das wäre zu meiner Zeit als Kind undenkbar gewesen. Damals hätte ich am Liebsten die ganze Zeit im Park gelebt. Wir wollten unseren Kindern einen schönen Tag bereiten und dann so etwas. Aber es zeigt den Paradigmenwechsel der wohl mit dem Führungswechsel innerhalb der Familie Mack gekommen ist. Die neue Generation scheint andere Ziele zu haben und trimmt den Park auf maximalen Profit. Aus anderen Branchen weiss ich, dass so etwas ein paar Jahre lang funktioniert. Aber irgendwann haben die Kunden genug davon und ab dann geht es abwärts. Ich sehe den Park jedenfalls schon jetzt auf dem absteigenden Ast, auch wenn die Finanzen das momentan vielleicht noch nicht zeigen.
Letztendlich konnten wir gerade einmal 6 Attraktionen nutzen. Bei fast 60 € Eintritt pro Person macht das also ca. 10 € pro Attraktion. Da ist jeder Rummel deutlich günstiger und dort muss man nicht so lange warten. Dazu kommen natürlich weitere Kosten für Verpflegung und Parken. Insgesamt haben wir ca. 300 € für 4 Personen ausgegeben, viel Zeit investiert und dafür wenig Spaß gehabt. Für mich passt das Verhältnis von Kosten zur gebrachten Leistung überhaupt nicht mehr. Das mag jetzt hart erscheinen aber der EP verlange premium Preise und da verlange ich auch premium Service. Ein gutes Beispiel ist das Parken. Der Park verlangt happige 7 € dafür. Für den Preis verlange ich einen richtigen Parkplatz und keine weit entfernte verschlammte Wiese aus dem ich Abends kaum mehr raus komme und ewig laufen muss. Für so etwas 7 € zu verlangen empfinde ich als unverschämt!
Aber ich fürchte daran wird sich nichts ändern solange weiterhin täglich so viele Menschen den Park fluten. Alles in und um den Park ist durch die schieren Menschenmassen total überlastet. Der Stau auf dem Zubringer, das Parken weitab auf irgend einer Wiese, das Chaos am Eingang, die überlasteten Attraktionen und Gastronomie, die überforderten Mitarbeiter. Nichts ist auf solche Menschenmassen eingestellt. Deshalb kann mir auch niemand erzählen solche Menschenmassen wären im normalen Rahmen. Wenn das normale Besucherzahlen sein sollen, warum ist dann nichts in und um den Park darauf ausgelegt?


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