Reisetippbewertung Feldherrnhalle

Bild des Benutzers Mansol
von
Profil ansehen


Registriert seit 20.03.06
Fragen an Manfred?
-
Aus: Deutschland
Alter: >70
Reisezeit: im März 21




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0

Denkmal mit einer abwechslungsreichen Geschichte

Die Feldherrnhalle ist von der Münchener Innenstadt leicht zu Fuß erreichbar. Der Marienplatz, ist nur etwa einen Kilometer von der Feldherrnhalle entfernt.

Die Feldherrnhalle wurde in den Jahren von 1841 bis 1844 durch Friedrich von Gärter im Auftrag König Ludwigs I. nach dem Vorbild der Loggia die Lanzi in Florenz erbaut. Friedrich Wilhelm von Gärtner (1791 – 1847) war neben Leo von Klenze der bedeutendste Baumeister im Königsreich Bayern unter Ludwig I.

Der Bau der Feldherrenhalle wurde den bayerischen Feldherren Graf Tilly (1559-1632) und Fürst Carl Philipp von Wrede (1767-1838) gewidmet. Der Münchner Bildhauer Ludwig von Schwanthaler (1802-1848) schuf die Entwürfe zu den Plastiken der Feldherren Graf Tilly und Fürst Wrede.Die beiden Bronzestandbilder wurden aus eingeschmolzenen Kanonen gegossen.

Tillys Statue verweist auf Bayern als Verteidiger des katholischen Glaubens im Dreißigjährigen Krieg, Wredes Standbild auf die Teilhabe an der siegreichen nationalen Erhebung gegen Napoleon in den deutschen Erhebungskriegen.

Im Jahr 1894 ließ Prinzregent Luitpold ein „bayerisches Armeedenkmal“ in der Mitte der Halle aufstellen. Die Bronzegruppe mit einem Krieger der ein Schild hält wurde von Ferdinand von Miller dem Jüngeren geschaffen. Die riesige Statue soll an die Gefallenen des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 erinnern. Die Plastik steht auf einem hohen Sockel, dessen Inschrift "Dem treuen tapferen bayerischen Heere in Dankbarkeit und Anerkennung - Luitpold Regent von Bayern - 1892" lautet.

Zwei mächtige Löwen aus Südtiroler Marmor wachen über die Bronzestatuen der Feldherren Graf Tilly und Fürst Wrede. Die beiden Löwen seitlich der Treppe fanden dort erst im Jahre 1906 ihren Platz. Die beiden Marmorfiguren wurden von dem Münchner Bildhauer Wilhelm von Rümann nach einem Löwen aus dem Münchner Tierpark namens Bubi gestaltet.

Am 9. November 1923 zogen vor der Feldherrnhalle Putschisten, darunter Adolf Hitler, auf. Bei einer Schießerei mit der Landespolizei gab es in beiden Lagern Tote und Verletzte. Vier Polizisten und 16 Demonstranten kamen an diesem Tag ums Leben.Noch heute erinnert eine Bronzetafel an die vier getötete Polizisten.

Nach ihrer Machtübernahme 1933 nutzten die Nationalsozialisten die Feldherrnhalle als Ort für deren Propaganda. Passanten wurden unter derAndrohung von Strafe gezwungen, der getöteten Putschisten beim Vorbeigehen an dem Denkmal mit dem Hitlergruß zu gedenken –eine Pflicht,die ortskundige Münchner vermieden, indem sie einen Umweg über die Viscardigasse nahmen, um diese als „Drückebergergasse“zu verwenden. Eine kleine Hinweistafel in der Viscardigasse erinnert daran.

Ein von den Nationalsozialisten aufgestelltes Mahnmal, das an die getöteten Putschisten erinnern sollte, wurde 1945 entfernt.

Die Feldherrnhalle hat im Lauf ihrer Geschichte mehrmals Umdeutungen erfahren und ist heute ein abwechlungsreiches Erinnerungsdenkmal in München.

Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)

Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle
Reisetipp Feldherrnhalle - Feldherrnhalle

War die Bewertung für Sie hilfreich? Ja Nein

Bewertung

    Gesamtnote
    6.0
    Sonnen