

Reisetippbewertung Kaiserdom St. Bartholomäus
1 von 1 User (100%) findet diese Bewertung hilfreich.
Alter: 56-60
Reisezeit: im April 16
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Die größte Kirche in Ffm ist eigentlich kein Dom
Vorgängerbauten von St. Bartholomäus gehen bis ins 7. Jahrhunder zurück. Die Kirche wird zwar als Kaiserdom oder als Dom bezeichnet, ist aber in Wirklichkeit kein Dom, da es sich um keine Kirche mit Bischofssitz handelt, aber die Bezeichnung Kaiserdom oder Dom hat sich eingebürgert. St. Bartholomäus ist die größte Kirche Frankfurts.
Benannt wurde die Kirche nach dem Apostel Bartholomäus, dessen Reliquien hier aufbewahrt werden sollen (Schädeldecke).
St. Bartholomäus blickt auf eine wechselhafte Geschichte zurück. In St. Bartholomäus wurden, wie in der „Goldenen Bulle“ aus dem Jahr 1356 festgelegt, die deutschen Könige gewählt. Zwischen 1562 und 1792 wurden hier auch 10 Kaiser gekrönt.
Während der Reformation wurde die Bartholomäuskirche 1525 „aufgeteilt“ - die Katholiken (römischen Kirche) mussten ihre Gottesdienste im Chor abhalten, der Rest der Kirche ging jedoch an die Anhänger der Reformation. 1530 trat die Stadt offiziell der Reformation bei und 1533 wurden katholische Gottesdienste in ganz Frankfurt verboten. Dies hatte zur Folge, dass der Kaiserdom voll evangelisch wurde. 1546 entbrannte ein Krieg zwischen dem Kaiser (mit den katholischen Gebieten) und den lutherischen Ländern. Frankfurt schloss 1547 Frieden mit dem Kaiser und gab den Kaiserdom (und einige andere Kirchen) an die noch vorhandene, kleine katholische Gemeinde zurück. Frankfurt selbst aber blieb evangelisch. Zur „Sicherheit“ wurde der Dom 1548 erneut eingeweiht. Jedoch wurde der Dom im Dreißigjährigen Krieg 1631 durch die Besetzung Frankfurts durch den Schwedenkönig Gustav Adolf erneut evangelisch. 1635, nach Ende der Besatzung, ging der Dom wieder an die katholische Gemeinde zurück und ist bis heute eine katholische Kirche. Am 15. August 1867 wurde St. Bartholomäus durch einen Brand stark beschädigt („Dombrand“), aber mit dem Wiederaufbau wurde umgehend begonnen und am 14. April 1878 (Palmsonntag) konnte St. Bartholomäus wieder von der Kirchengemeinde übernommen werden.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Kaiserdom während mehrerer Luftangriffen schwer beschädigt. 1948 wurde mit dem Wiederaufbau von St. Bartholomäus begonnen und 1953 abgeschossen. Jedoch wurde in den Folgejahren (im Prinzip bis heute) immer wieder Renovierungs- und Restaurierungsarbeiten nötig.
Das äussere Aussehen des Doms wurde durch den Wiederaufbau nicht (oder nur kaum) verändert. Mächtig steht er auf dem Domplatz. Im sehenswerten Innenraum findet man u.a. den Hauptaltar und diverse Nebenaltäre bzw. Kapellen, eine beeindruckende Kreuzigungsgruppe, Maria mit dem Leichnam Jesus auf dem Schoß, div. Grabdenkmäler bzw. Grabplatten usw.
Bilder/Videos zum Reisetipp (Zur Vergrößerung einfach auf die Bilder klicken!)