Reisetippbewertung Karlstor

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Aus: Deutschland
Alter: >70
Reisezeit: im Februar 18




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Vier Münchner Originale blicken vom Karlstor

Das Karlstor ist eines der drei noch erhaltenen alten Stadttore von München und der Zugang vom Karlsplatz (Stachus) zur Innenstadt. Wie das Sendlinger Tor und das Isartor gehörte das Karlstor auch zur mittelalterlichen Stadtbefestigung.

Ludwig IV. (bekannt als Ludwig der Bayer) gab im Zuge der großen Stadterweiterung von München eine zweite Stadtmauer in Auftrag, die in den Jahren 1285 bis 1347 entstand. Das Karlstor hatte einst den Namen Neuhauser Tor. Es wurde dabei erstmals 1302 erwähnt. Ludwig IV. aus dem Haus Wittelsbach war zuerst 1314 römisch-deutscher König und ab 1328 Kaiser im Heiligen Römischen Reich. Ludwig war der erste Wittelsbacher als römisch-deutscher Kaiser.

Unter Kurfürst Karl Theodor wurden im Jahre 1791 die Türme des Neuhauser Tors umgestaltet. Seit dem damaligen Umbau trägt das Tor der ehemaligen Stadtbefestigung den Namen Karlstor.

Als Karlsplatz ist der Platz nach dem Karlstor benannt, das wiederum 1797 seinen Namen zu Ehren des Kurfürsten Karl Theodor erhielt. Dieser Kurfürst machte sich jedoch durch verschiedene Aktionen bei der Bevölkerung sehr unbeliebt. Er ließ die Mauern am Stachus niederreißen und verlor im Bayerischen Erbfolgekrieg das Innviertel an Österreich. Die Münchner Bevölkerung wollte deshalb diese Namensgebung nicht.

Der Gastwirt Mathias Eustachius Föderl schenkte seit 1728 in seiner Wirtschaft am Karlsplatz Bier aus. Föderl hieß mit Spitznamen "Eustachi". Zu seinen Ehren erhielt seine Wirtschaft den Namen Stachus-Garten oder kurz "Stachus". Den Namen übertrug die Bevölkerung später auf den Platz. Der Stachus/Karlsplatz ist angeblich der einzige Ort weltweit, der mit seinem Spitznamen im Stadtplan eingetragen ist. Der Stachus gilt als größter unterirdischer U- und S-Bahnhof Europas.

Die drei musizierenden Kinder am Tordurchgang vom Karlstor stammen vom ursprünglichen Fischbrunnen am Marienplatz. Nach der Neugestaltung des Brunnens Mitte der 90er-Jahre erhielten sie am Karlstor ihre neue Heimat.

Des Weiteren befinden sich am Mittelgewölbe vier kleine Steinplastiken von berühmten Münchner Originalen. Einer der prominenten Köpfe gehört Joseph Huber dem Finessensepperl (1763 - 1828), der zu seiner Zeit ein berühmter Liebesbriefträger und Stadtnarr war. Mit dem Hofnarr Prangerl (1745 - 1820) wacht am Karlstor der letzte bayerische Hofnarr. Auch Josef Sulzbeck (1767 – 1845) Kapellmeister und Kontrabassist wurde ein Denkmal gesetzt. Sulzbecks Bravourstück war die "Schlacht bei Waterloo". Er stellte das Geschehen mit solcher Eindringlichkeit dar, dass das begeisterte Publikum ihm nicht nur Beifall, sondern auch reichlich Trinkgeld spendete. Sein Spruch "Hurraxdax, packs bei da Hax" aus dem gleichnamigen Landler ist heute noch lebendig. Nicht zu vergessen Franz Xaver Krenkl (Kutscher, Reitmeister am Oktoberfest, Pferdehändler 1780-1860) als Lohnkutscher Krenkl. Der Spruch, der ihm zugeschrieben wird, ist in München zum geflügelten Wort geworden: "Wer ko, der ko!" Das soll der Lohnkutscher Franz Xaver Krenkl einst ganz dreist dem Kronprinzen und späteren König Ludwig I. zugerufen haben, als er dessen Karosse - verbotswidrig - im Englischen Garten mit seinem Vierergespann überholte. Krenkl kam ungeschoren davon, doch bis heute gilt der aufmüpfige Kutscher als Sinnbild für Zivilcourage.

Auch das Münchner Kindl grüßt die Einheimischen und Fremden vom Karlstor aus.

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Reisetipp Karlstor - Karlstor
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