Reisetippbewertung Kristall-Saunatherme

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Aus: Deutschland
Alter: 36-40
Reisezeit: im Januar 13




Weiterempfehlung: Nein
Ø dieser Bewertung: 1.0

Nie wieder Kristall Saunatherme Ludwigsfelde

Meine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke hinsichtlich der Kristall Saunatherme Ludwigsfelde könnten leider schlechter nicht sein. Als körperbehinderter Mensch erlebt man es ab und zu mal wieder, herablassend betrachtet zu werden, jedoch noch nie so, wie ich es seitens einer Mitarbeiterin der Massageabteilung und seitens der Geschäftsführungsebene dieser Einrichtung erleben musste.

Wegen einer schweren Krankheit unter Atemnot leidend und teilweise auf einen Rollstuhl angewiesen, setzte ich noch bester Laune die Masseurin über die körperlichen Leiden in Kenntnis, bevor die Anwendung startete. Es sollte ein toller Tag werden, wenigstens eine kurze Auszeit vom ständigen Leid. Zwar gab sich die Masseurin wortkarg und nicht besonders freundlich, das sollte aber kein Hinderungsgrund darstellen. Die Massage begann und endete nach kurzer Zeit schon wieder - ohne Angabe von Gründen. Erst später und auf wiederholte Nachfrage erfuhr ich als fadenscheinige Begründung, dass sich die Anwenderin gestört gefühlt habe, weil ich demnach schneller atmen muss, um genug Luft zu bekommen. Zusammen mit den ganzen Narben am Körper gehörte ich offenbar nicht zu der gepflegten Wunsch-Kundschaft, die sich so eine Therme vorstellt. Dabei "sonnt" sich die Therme in bunten Werbebroschüren allzu gern mit der Heiligen Hildegard von Bingen. Die würde sich jedoch im Grabe umdrehen, erführe sie von der hier von mir erlebten und offenbar tatsächlich gelebten Philosophie der Therme, behinderte Menschen auszugrenzen und zu verachten. Eine entsprechende Beschwerde bei der Geschäftsleitung setzte der ganzen Angelegenheit noch die Krone auf: Während sich der Masseurin im Nachgespräch mit einer Kollegin ihrer Verfehlung bewusst wurde und sich tränenreich entschuldigte, sogar noch eine Wiederholung als Wiedergutmachung angeboten wurde, so disqualifizierte sich die Abteilung Geschäftsführung hinsichtlich ihrer Führungskompetenz selbst: Nein, die Schuld habe der Besucher, denn er sei sich seiner Erkrankung bewusst gewesen und trage die Schuld, dass sich die Anwenderin durch die Krankheit belästigt gefühlt habe, versuchte sich die Geschäftsführungsebene in einer zweifelhaften Erklärung. Heißt also: Für Menschen mit Handicap kein Zutritt in der Kristall Therme? Nachdem der Vorgang an die Öffentlichkeit geriet, antworte sie mit einem Hausverbot für den behinderten Gast. Schlimmer geht es eigentlich nicht! Ein solches Handeln erinnert mich an ein Denken in Deutschlands dunkelster Vergangenheit. Eine Zeit, die sich nie wieder auch nur ansatzweise wiederholen darf. Leider kann man in Menschen nicht hinein sehen. Und leider wird sich Diskriminierung nie aus den Köpfen der Menschen verbannen lassen. Doch es obliegt jedem selbst, seine Konsequenzen und sein persönliches Fazit zu ziehen.

Mein persönliches Fazit: Nie wieder Kristall Therme! Eine solche "Philosophie" darf in unserer Gesellschaft heute keinen Platz mehr finden. Diskriminierung ist eine Straftat, die zu verachten ist.


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