

Reisetippbewertung Nationalpark Krka
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Alter: 36-40
Reisezeit: im April 14
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Naturparadies Krka Nationalpark
Der Nationalpark liegt im Flussgebiet von Krka und ist 109 km² groß. Die Anbindung an das Verkehrsnetz ist sehr gut, denn die Autobahn A1 führt ganz in der Nähe vorbei, vor allem, wenn man - wie wir - in Skradin Station macht.
Es gibt drei Eingänge im Krka Nationalpark: Skradin, Lozovac und Roski Slap. Von Skradin aus kann man entweder 4 Kilometer weit zu Fuß zum Skradinski Buk gehen oder von der Marina aus das gratis angebotene Nationalparkschiff in Anspruch nehmen.
Der Eingang von Lozovac ist schlecht beschildert, für mich aber der beste Eingang zum Nationalpark. Hier könnt ihr überhalb der Krka parken und ca. 900 m in die Schlucht gehen (Achtung, es geht nur bergab, d.h. am Ende des Tages müsst ihr alles wieder bergauf, tw. doch etwas steil gehen) oder ihr fahrt mit dem Auto direkt zum unteren Parkplatz. Es fährt auch ein Schuttlebus hin und retour - oder nur retour, wenn man das möchte. Wenn ihr nur einen Tag Zeit habt, dann würde ich euch diesen Eingang empfehlen, weil man relativ unabhängig ist.
Wir parkten unser Auto am oberen Parkplatz, weil wir ein wenig gehen wollten, was sich beim Zurückgehen als nicht sehr gute Entscheidung erwiesen hat, weil es mir persönlich ein wenig zu steil bergauf ging. Es wäre wesentlich einfacher, mit dem Auto oder dem Shuttle direkt zum unteren Eingang zu fahren.
Beim unteren Eingang beginnt ein 1.900 m langer Lehrpfad, der über viele Brücken üb die Rauwackenbarrieren führt. Hier erlebt man die Fauna und Flora hautnah und ein besonderer Duft durchströmte die Anlage. Erst am nächsten Tag in Roski Slap bin ich dahinter gekommen, dass es sich um die Feigenbäume handelt, die hier so gut duften. Am Ende des Rundgangs (oder am Anfang, je nachdem, in welche Richtung man geht) befindet sich der einzigartige SKRADINSKI BUK, der der längste und auch am meisten besuchte Wasserfall des Flusses Krka ist und auch zu den besonderen Naturschönheiten Kroatiens zählt. Der Wasserfall besteht aus Rauwackenbarrieren, Inseln und Seen. Hier gibt es auch einen großen Picknickplatz und ein Restaurant. Außerdem bieten kroatische Händler ihre selbsterzeugten Produkte an, allem voran Feigen und Mandeln. Außerdem ist es hier als einzigen Platz im Nationalpark erlaubt, zu schwimmen und diese Möglichkeit haben viele im April auch tatsächlich schon genützt.
Hier ist auch der Dreh- und Angelpunkt für Schiffausflüge. Zwei Hauptmöglichkeiten werden angeboten, für die man zuvor keine Reservierung braucht. Entweder eine 3,5 stündige Exkursion von Lozovac nach Visovac und weiter nach Roski Slap und retour oder die zweistündige Tour nach Visovac und retour.
Die Anfahrt zum Roski Slap ist abenteuerlich und ich dachte nicht nur einmal, dass wir eventuell nicht richtig sind und dann plötzlich, wie aus dem nichts, ist der Eingang zum Nationalpark trotzdem da.
Der Grund, warum wir zu Roski Slap wollten, ist, weil hier ein 12 Kilometer langer beschilderter Wanderweg (hin und retour) nach Stinice führt. Hier sind einige tolle Aussichtspunkte beinhaltet und es ist im Übrigen der einzige Wanderweg im Nationalpark, der doch etwas länger ist. Vor allem aber ist er eines: einsam. Wir waren knapp drei Stunden unterwegs und haben keine einzige Menschenseele gesehen. Ein paar Kühe sind uns an der letzten Anhöhe begegnet, das war es aber auch schon. Wirklich anstrengend ist der Weg nicht, aber es geht doch einige Höhenmeter bergauf. Auf den Wanderweg bin ich durch Zufall gestoßen, im offiziellen Krka Nationalparkführer beim Lageplan ist er gerade mal ein brauner Weg, der nicht einmal beschriftet ist.
Nach dem Wanderweg haben wir uns noch den Wasserfall, die Wassermühlen und auch das gastwirtschaftliche Angebot angesehen (letzteres ist nicht wirklich zu empfehlen, wobei es zumindest günstig ist), bevor wir hier auch den Pfad entlang der „Halsketten“ spaziert sind. Hier gibt es eine weitere Besonderheit. Über 600 Stufen führen zu einem einzigartigen Aussichtspunkt, der weite Teile des Krka Nationalparks einsehen lässt - da ich aber bereits zuvor 3 Stunden bergauf und bergab gewandert bin, haben mich diese Stufen nicht mehr gereizt.
Von hier aus gibt es auch organisierte Bootsfahrten und zwar zum Kloster Krka un den Festungen Trosenj und Necven in der Dauer von zweieinhalb Stunden. Dort war ich aber leider nicht und kann euch daher davon nichts erzählen.
Der Park ist ganzjährig geöffnet, wobei die Boote von Skradin und der Schuttlebus in Lozovac von November bis Februar nicht fahren.
Neben den vielen Wasserfällen begeistert mich vor allem der Pflanzenreichtum des Parks. Hier gibt es um die 860 verschiedene Pflanzarten sowie Pflanzenunterarten. Mein Mann hingegen war immer auf der Suche nach den vielen Amphibien, die sich hier herumtreiben. Auch Vögel sieht man an allen Ecken und Enden. Überhaupt ist Kraka für die Vogelwanderung im Frühling und Herbst von großer Bedeutung. Wegen der Artenvielfalt zählt es zu den ornithologisch wertvollsten Gebieten Europas.
Auch Kulturgeschichtliches kann hier entdeckt werden. Hier befinden sich Ruinen des antiken Aquäduktes der römischen Scardona, Reste mehrerer mittelalterlicher Festungen aus dem 14. Jahrhundert (Trosenj, Necven, Bogocin und Kljucica) sowie Reste des römischen Militärlagers Burnum. Von den Kirchengebäuden ist es vor allem die Franziskanerkirche und das Kloster der Barmherzigen Mutter auf der kleinen Insel Visovac sowie das Kloster Krka, das dem Hl. Erzengel geweiht ist.
Um wirklich vieles vom Nationalpark zu sehen, empfehle ich euch, drei Tage einzuplanen und das Multiday Ticket zu kaufen, dann könnt ihr wirklich sagen, dass ihr alles gesehen und genossen habt.
Habt ihr nur einen Tag Zeit, dann würde ich den Eingang Lozovac wählen, hier den Pfad gehen und dann die lange Tour bis Visovac und Roski Slap machen, dann konntet ihr euch - abgesehen vom Norden - einen guten Überblick verschaffen.
Wir waren begeistert und können euch einen Besuch dieses Nationalparks nur ganz fest ans Herz legen, es ist einfach wunderwunderschön hier.
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