Reisetippbewertung Rhein-Main-Therme GmbH & Co.KG
2 von 4 User (50%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 56-60
Reisezeit: im September 07
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 4.0
Aqua- und Sauna-Erlebnis
In der noch recht neuen Rhein-Main-Therme gehören der Badbereich (Aqua-Erlebniswelt)- und das Saunaparadies zusammen, es gibt keine gesonderten Eintrittspreise. Der Besucher gelangt zunächst in den weiträumigen, doppelgeschossigen, leider auch mangels Ausschilderung unübersichtlichen Umkleidebereich mit relativ geräumigen Umkleidekabinen. Da sich wohl schon ganze Besuchergruppen in den Katakomben verirrt haben, erhält jeder Neuankömmling einen in Folie eingeschweißten Gebäudeplan, den allerdings nur Architekten zu deuten wissen. Damit die Intelligenz gefordert wird, ist das Schlüsselsystem im Erdgeschoss ein anderes als das im Untergeschoss, und auf eine Beschriftung der Gänge wurde wohl aus gleichem Grund verzichtet. Den Weg zu den Duschen findet nur der geübte Labyrinth-Freak oder wer die Decken nach dem einzigen Hinweisschild absucht. Leider ist auch der Weg zurück zum Ausgang nicht beschriftet. Nicht mehr zeitgemäß ist das Handyverbot in der gesamten Anlage; d. h. es ist (im Gegensatz zu den monte-mare-Bädern) noch nicht einmal eine Stumm-Bereitschaft erlaubt.
1. Tipp: Schließfächer für Wertsachen gibt es nur im Kassenraum noch vor dem Durchgang zu den Umkleideräumen. Im Saunabereich gibt es nur offene Ablagefächer für Badetaschen; im Schwimmbadbereich keine Ablagen.
2. Tipp: Wer im Hallenbad den Ausgang zu den Umkleiden sucht, sollte nach dem Wegweiserkreuz neben dem Beckenrand Ausschau halten. Die Tafeln weisen zwar nur zu den SPA- und Wellnessbereichen, aber der schmaler Gang in der Nähe führt zurück in die Freiheit.
Die so genannte Aqua-Erlebniswelt ist ansprechend gestaltet, wenn auch nicht übermäßig groß, verfügt aber u. a. über zwei Whirlpools, ein Wellenbad, Luftsprudelanlagen zwei Durchlässe zu dem geräumigen Außenbecken mit der Liegewiese. Abends wird die große, gläserne Rundkuppel farblich wechselnd angestrahlt. Die beiden Superrutschen sind auch für Mutige eine Herausforderung: sehr steil, kurvig, zum Schluss noch steiler werdend und fast total dunkel.
Der mangels Hinweistafeln nicht leicht zu findende Saunabereich wirkt dagegen mit seinem mediterranen Stil angenehm entspannend. Die meisten Aufgüsse finden in einer der für diese Events viel zu kleinen Innensaunen statt. Zum ersten Mal erlebte ich, dass eine Sauna vom Bademeister wegen Überfüllung geschlossen wurde. Ständig stehen Gäste vor einer Schiefertafel mit den sich oft kurzfristig ändernden Aufgusszeiten. Gemütlich ist die Kaminecke, weniger dagegen der Bar- bzw. Restaurantbereich, weil dort niemand auf die Einhaltung des Raucherbereichs achtet, und Raucher gab es mehr als im Raucherabteil der Bundesbahn. Die Ruheräume mit ihren zu kurzen Liegen oder Wasserbetten verdienen ihre Namen nicht wirklich, denn sie werden lediglich durch Vorhänge vom Lärm des Innenbereichs getrennt, aber nicht durch Türen. Das zahlreich vorhandene Personal ist fast ausschließlich mit ständigem Aufwischen der nassen Fußböden beschäftigt und hat scheinbar keinen Blick für die Gäste übrig. Hinter der Bar bewegen sich zwar meistens drei Mitarbeiter, dennoch dauerten eine Bestellung im Schnitt 10 volle Minuten, weil das Putzen jedes Glases wichtiger erscheint als der Durst oder Hunger der paar Gäste. Die Speisen und Getränke waren immerhin gut und preislich angemessen. Die Bezahlung erfolgt auch hier mittels Chip, den jeder Gast an Armband trägt.
Der Außenbereich ist um ein mittig unterteiltes Schwimmbecken in Herzform (eine Seite mit kaltem, die andere mit warmen Wasser) gärtnerisch ansprechend gestaltet und ausreichend geräumig. Die Liegen sind für kleinere Personen recht bequemen, für Größere dagegen gewöhnungsbedürftig. Leider waren ca. 90 % aller Liegen mit Badetüchern belegt, aber nur etwa ein Drittel auch besetzt. Von 19 bis 20 Uhr werden die Liegen mit erheblichem Lärm vom Personal zusammen geschoben.
Die beiden Blockhaussaunen sind nur mittelgroß und spartanisch eingerichtet: es gibt kaum Kopfstützen oder Sanduhren und keine Temperaturanzeige, auch außen nicht. Dafür aber kleine Frischluftöffnungen neben den Fenstern und einen „richtigen“ Kamin für die Klientel, die auch in der Sauna noch friert oder winterliches Wohnzimmerambiente wünscht. Abends wird die Anlage nur sparsam beleuchtet, unterstützt von einem gleißend hellen Flutlichtstrahler über der Restaurantterrasse, der mehr blendet als ausleuchtet. Die Treppenstufen in der Mitte der Liegewiesen sind nachts nicht beleuchtet; im übrigen erfüllt die Beleuchtung auch vornehmlich dekorative Zwecke. Die Sicherheitseinrichtungen (Fluchtwege, Brandmeldeanlage) sind im Übrigen auf einen zeitgemäßen Stand, allerdings wäre eine Ausschilderung zum Ausgang hilfreich.
Fazit: Trotz diverser Unzulänglichkeiten haben wir uns in der Anlage wohl gefühlt, denn sie ist offen und hell gestaltet. Wegen der für das Einzugsgebiet zu klein dimensionierten Saunen sind allerdings besuchsschwache Tage zu bevorzugen.
Die Öffnungszeiten für Bad und Sauna sind erfreulich lang: an allen sieben Tagen der Woche ist die Anlage von 9 bis 23 Uhr geöffnet, jeden ersten und dritten Samstag sogar bis 2: 00 Uhr morgens. Weitere Informationen und aktuelle Angebote sind im web unter rheinmaintherme. de zu finden.
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