Reisetippbewertung Synagoge
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Alter: 61-65
Reisezeit: im September 18
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Der Stadttempel von Wien
Der Stadttempel ist die Synagoge von Wien und befindet sich in der Seitenstettengasse 4 im 1. Bezirk. Die Synagoge wurde in den Jahren 1825 bis 1826 errichtet. Zu dieser Zeit durften nur katholische Kirchen direkt an der Straße stehen. Deswegen wurde der Stadttempel hinter einen Wohnblock eingebaut. Er war vor dem Zweiten Weltkrieg eine von vielen Synagogen in Wien und wurde als die schönste Synagoge Wiens bezeichnet. 1938 gab es ca. 25 jüdische Synagogen und ca. 70 Bethäuser in Wien. Da der Stadttempel in einer Wohnanlage eingebaut war, konnte er die Novemberpogrome von 9. und 10. Nov. 1938 als einzige Synagoge Wiens unbeschädigt überstehen (die Gefahr für ein Übergreifen von Feuer auf die Wohngebäude war zu groß), jedoch wurde der Innenraum entweiht und verwüstet. Die Synagoge wurde von den NAZIs als Sammellager für die Wiener Juden genutzt, bevor diese Menschen deportiert und ermordet wurden. Der Stadttempel blieb als einzige Synagoge Wiens erhalten, alle anderen wurden von den NAZIs zerstört oder so stark beschädigt, dass sie nach dem zweiten Weltkrieg entweder abgerissen werden mussten oder zweckentfremdet genutzt wurden. Heute gibt es wieder einige neue Synagogen in Wien, jedoch ist der Stadttempel die einzige Synagoge aus der Vorkriegszeit.
Wien war einst ein wichtiges Zentrum jüdischem Lebens und die jüdische Bevölkerung Wiens betrug Anfang des 20. Jahrhunderts über 200.000 Personen. Diese jüdische Bevölkerung von Wien wurde fast vollständig von den NAZIs vernichtet bzw. vertrieben.
In den Jahren 1979 und 1981 wurde jeweils ein Terroranschlag auf den Stadttempel verübt, was einer der Gründe ist, warum die Synagoge von der Polizei überwacht / beschützt wird und in der Nähe immer Polizisten anzutreffen sind.
Eine Besichtigung des Stadttempels ist nur im Rahmen einer Führung möglich. Führungen erfolgen:
Montag bis Donnerstag um 11:30 Uhr (von April bis Oktober auch am Nachmittag um 14;00 Uhr).
Für den Zutritt ist ein Ausweis (Personalausweis oder Reisepass) erforderlich.
Für Gruppen ist eine Voranmeldung nötig.
(Stand Sept. 2018)
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