Mit dem Hund um den Achensee – Do’s und Don’ts für Deinen Urlaub

Sommerurlaub – meine Freunde packen ihre Koffer für Mallorca, Ibiza, Thailand oder Griechenland. Und ich? Ich habe jetzt einen Hund, Merlin. Alle Hundebesitzer wissen genau, was das bedeutet: Bye bye, spontane Strandurlaube, Last-Minute- Tickets und unbeschwerte Momente in der Ferne. Klar, mit einem Hundesitter kann ich natürlich auch meine Kurz- oder Fernreisen umsetzen und in einen Flieger springen – aber will ich das noch? Als Dog Mum ist ganz klar, dass der Hund ab jetzt im Urlaub mit dabei sein muss. Also blieb mir nur eines übrig: Urlaub mit dem Auto – und zwar in Österreich.

Ja, ich gebe es zu: Auch Deutschland hat tolle Ecken, besonders in Rheinland-Pfalz und Bayern gibt es schöne Städte zu besichtigen. Und trotzdem muss ich gestehen: Urlaub in Deutschland fühlt sich für mich einfach nicht nach Urlaub an. 

Österreich war tatsächlich meine erste Wahl aufgrund folgender Kriterien:

• Mit seiner wundervollen Natur bietet Österreich einen dezenten Abenteuerkick und lädt zu vielen Ausflügen ein 

• Anfahrt: Knappe sechs Autostunden aus Frankfurt

• Die Natur ist perfekt für Deinen Vierbeiner

• Alle sprechen deutsch (ja, ich weiß)

• Viele Seen und tolle Berge

Die Natur und die Landschaft tun nicht nur Dir gut, sondern auch Deinem Hund. Du hast den perfekten Mix aus Wald, berigem Gelände, Feldern und vielen wunderschönen Seen. Apropos See: Da kommen wir doch wieder zurück zum Sommerurlaub.

Mir war wichtig, im August ein wenig Badefeeling zu haben und den ein oder anderen Tag am See zu genießen. In meiner Recherche habe ich mir viele Seen in Österreich angeschaut und hatte vier strenge Kriterien, um mich für den richtigen Ort zu entscheiden:

• Nah an der Grenze zu Deutschland

• Hundefreundlich

• Schöne Landschaft

• Sauberes Wasser

Der Achensee hat hier ganz klar gewonnen, das Wasser sieht auf allen Bildern kristallklar aus und schimmert in wunderschönen Türkis- und Blautönen. Bingo, mein Sommerurlaub am See wird also wahr. Warum es mit dem Baden nicht geklappt, erfährst Du später noch ...

1. Atemberaubende Natur und Panoramablicke

Der Achensee liegt genau zwischen den Tiroler Alpen und ist von der deutschen Grenze schnell zu erreichen. Was mich in meiner Recherche wirklich überzeugt hat, war das kristallklare, türkisfarbene Wasser des Sees. Ich habe mich sehr gefreut, in dem klaren Wasser meinem Hund das Schwimmen beizubringen.  

2. Vielfältige Sportmöglichkeiten

Am Achensee kommen Sportbegeisterte voll auf ihre Kosten. Der See ist ideal zum Schwimmen, Segeln und Stand-up-Paddling geeignet, während die umliegenden Berge zum Klettern und Paragliden einladen. Mit Hund kannst Du auch einfach mit dem Fahrrad um den See fahren oder einfach nur die Aussicht genießen. 

3. Die Orte Achenkirch und Pertisau sorgen für Abwechslung

Ein weiterer Vorteil des Achensees ist die Nähe zu den Orten Achenkirch und Pertisau. Mit dem Auto bist Du nur 20 Minuten von den beiden Orten am See entfernt und kannst hier flexibel die Restaurants und Kulissen der beiden Orte testen.

Was Achenkirch attraktiv macht: Die Hotels sind etwas günstiger, dafür musst Du aber gegebenenfalls etwas länger bis zum See laufen. Pertisau besticht durch seine Hotel- und Restaurantvielfalt und die erstklassige Seelage, kam mir aber im Sommer zu touristisch vor.

Do: Meine Wahl fiel auf Achenkirch. Ich habe das super süße 4-Sterne-Hotel Achentalerhof zu einem wirklich guten Preis ergattert und fand die Lage ideal: Ich bin circa 20 Minuten zum See gelaufen, hatte aber dafür Felder und den Wald direkt um die Ecke.

Im Hotel habe ich mich sehr über mein hundefreundliches Zimmer gefreut: Parkettboden, genügend Platz und Trink-und Essnapf wurden auch mir bereitgestellt. Das Zimmer war im 1. Stock bequem über den Aufzug zu erreichen und am Eingang des Hotels gab es sogar Kotbeutel – a dream come true? No, a holiday in Österreich. 

Halbpension gebucht? Der Hund darf mit in den Speisesaal

Jeden Morgen wurde ich im Speisesaal von den BesitzerInnen des Hotels begrüßt und mein Hund hat völlig selbstverständlich eine Wasserschüssel bekommen. Ich dufte mit Merlin direkt am Eingang des Speisesaals sitzen, sodass ich ihn während des Frühstücks oder Abendessens nicht auf dem Zimmer lassen musste. Er hat sich einfach brav unter die Bank gelegt, während ich meine Runden am Buffet gedreht habe. 

Was ich besonders schön fand, war die Morgenpost. Ich habe Infos erhalten, welche Aktivitäten in Achenkirch und Umgebung angeboten wurden und konnte schon morgens mein Abendessen aus zwei bis drei verschiedenen Gerichten auswählen. 

Abends saß ich gemütlich mit einem Aperol und meinem Buch im Restaurant, habe die gemütliche Atmosphäre genossen und musste mir keine Gedanken machen, dass mein Merlin alleine auf dem Zimmer sitzt. Jeder Hundebesitzer weiß wie entspannt es ist, wenn der Hund anwesend sein darf, besonders wenn es eine fremde Umgebung ist. Daher bin ich sehr dankbar, dass Merlin eine richtige Begleitung in meinem Alltag war und ich somit meinen Urlaub so erst richtig genießen konnte.

Wandere mit Deinem Hund am See entlang und fahre ein wenig raus, um im Wald zu laufen und in eine Alm einzukehren. Ich habe es sehr genossen, mit meinem Hund in Achenkirch am See zu starten und über die Klippen zu steigen. Das felsige Gelände ist auf jeden Fall eine Herausforderung, also tragt am besten feste Wanderschuhe, denn es geht auch über den ein oder anderen Wasserfall. Die Natur wird euch verzaubern und ihr werdet euch regelmäßig fragen, ob ihr gerade in Südfrankreich oder im Jurassic Park gelandet sei, weil sich die Umgebung unglaublich schnell ändert.

Auf halbem Weg nach Pertisau könnt ihr auch in der Gaisalm Rast machen und die Aussicht auf den See genießen. Von dort können die richtigen Abenteurer auch weiter nach Pertisau wandern. Ich muss zugeben, dass ich nach 45 Minuten schon bedient war und die letzten Meter zur Gaisalm mit Hund zu felsig waren. Der Weg hat sich jedoch allemal gelohnt und Merlin hat danach tief und fest geschlafen. Win-win-Situation würde ich sagen.

• Ich wollte unbedingt mit einem Hundeanhänger auf die andere Seite des Sees nach Pertisau fahren und dort mit Merlin das Städtchen näher kennenlernen. Die Idee ist super und alle erfahrenen Fahrrahunde dürfen sich über einen Ausflug im Anhänger freuen, denn die Strecke ist fantastisch. 
  ⁠Ich habe leider total unterschätzt, dass Merlin noch nie in einem Fahrradanhänger gefahren ist und die Eingewöhnungszeit viel zu kurz war. Du kannst Dir das folgendermaßen vorstellen: Er sitzt im Anhänger, er bekommt ein Leckerli, er ist glücklich. Ich fahre los, Merlin will rausspringen. Toll.
  ⁠Mit dem Fahrrad brauchst Du ungefähr eine Stunde nach Pertisau – Merlin und ich haben uns wirklich Zeit nehmen müssen und am Ende waren wir mehr als zwei Stunden unterwegs. An manchen Abschnitten habe ich ihn aus dem Hänger gelassen, damit er ein wenig laufen kann. Gute Wahl, denn das hat ihn am Ende wirklich ausgepowert, sodass er sogar die letzte Strecke nach Pertisau im Hänger geschlafen hat.
  ⁠Als wir es endlich mit dem Rad nach Pertisau geschafft haben, konnten wir ganz entspannt die Stadt erkunden und uns zum Mittagessen einen leckeren Kaiserschmarrn gönnen. Und wenn ich von wir spreche, dann meine ich natürlich mich. Jedes Restaurant war extrem hundefreundlich und hat uns willkommen geheißen.
  Die Tour mit dem Fahrrad lohnt sich auf jeden Fall, Du solltest nur vorher Deinen Hund an den Anhänger gewöhnen, damit Du die Fahrt auch wirklich genießen kannst – ohne, dass Dein Hund die ganze Zeit rausspringen möchte.

Ich habe ja schon erzählt, dass ich im August einen feinen Sommerurlaub planen wollte – schade, daraus wurde leider nichts. Denn dieser Sommer hat uns einen bösen Streich gespielt und einen frühzeitigen Winter geschickt. Mit Nebel, Wind und Regen habe ich nur 60 Prozent meines Urlaubs in der Natur verbringen können, da es sonst einfach zu ungemütlich war. 

Schade für den Sommerurlaub, perfekt zum Entschleunigen. Durch das schlechtere Wetter konnte ich mich umso mehr auf die mystische Landschaft, die Nebelschwaden und die traumhafte Bergkulisse einlassen. Ich habe die Zeit bewusst genutzt, um die Umgebung zu erkunden, habe jeden Sonnenstrahl wertgeschätzt und habe im Hotel einfach entschleunigt. Denn sich über das Wetter beschweren, bringt bekanntlich gar nichts. 

Das wenig sommerliche Wetter hat mich dazu gezwungen, den Tag effizient zu nutzen und mich treiben zu lassen, mit folgendem Vorteil: Ich habe den Spabereich im Hotel so richtig nutzen können. 

Jeden Tag habe ich mir nach meiner Outdoor Aktivität Me-Time in der Sauna gegönnt und konnte meine erfrorenen Zehen wieder aufwärmen. So hatte ich die Chance, den Wellnessbereich des Hotels total zu genießen und mir tägliche Wärmeeinheiten in der Sauna zu gönnen. Bei 30 Grad Celsius muss keiner in die Sauna gehen, daher war ich wirklich froh, den besten Mix aus Achensee und Hotelerlebnis für mich mitnehmen zu können.

Merlin war das Wetter zum Glück egal, er hat sich auch bei gefühlten 8 Grad Celsius in den See gewagt und sich über das nasse Abenteuer gefreut.

Mein Fazit

Mein erster Urlaub alleine mit Hund war ein voller Erfolg und ich empfehle den Achensee allen, die ein Solo-Abenteuer suchen, aber sich nicht so weit in die Ferne trauen. Lass Dich auch nicht vom Wetter abschrecken: Du kannst bei allen Temperaturen am See wandern, den Wald erkunden oder eine Fahrradtour machen. Sollte es draußen richtig regnen und stürmen, dann wird der Spa-Bereich Deines Hotels sowie ein Kaiserschmarrn die gute Laune retten. Und das Beste an meinem Urlaub: Am Abreisetag ist das Thermometer dann wieder auf 30 Grad Celsius geklettert und ich habe meinen Badespaß im See verpasst – dafür aber das Beste aus meiner Zeit gemacht. Ironie des Schicksals.