Die Innenstadt von Kairo, Ägypten erstrahlt im Sonnenschein, es sind viele Gebäude und Türme zu sehen.
© gettyimage.de - Konstantin Akimov

Städtereise

Die 10 schönsten Stadtviertel von Kairo

Kairo – eine Stadt der Superlative und der Gegensätze. Mit 22,5 Millionen EinwohnerInnen im Ballungsraum kann die Mega-City am Nil auf 5.000 Jahre alte Zeugnisse islamischer Baukunst ebenso verweisen wie auf modernste Architektur. Hier stehen die ältesten Kirchen und die schönsten Moscheen der Erde. Tausende Minarette spitzen hervor zwischen Wolkenkratzern. Die Pyramiden von Gizeh, das einzige erhaltene der antiken Weltwunder, sind nur einen Katzensprung entfernt, und im Zentrum befindet sich der älteste und größte Basar der arabischen Welt. Nicht umsonst heißt El Quahira übersetzt die Starke oder auch: die Unbezwingbare. Wir haben einen Überblick über zehn Stadtviertel zusammengestellt, die alle einen ausgiebigen Besuch wert sind. 

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Pyramiden von Gizeh, Ägypten
Pyramiden von Gizeh, Ägypten © Getty Images / Nick Brundle Photography

Gizeh

Wo die Sphinx die Pyramiden bewacht

Gizeh, Al-Dschiza, ist die kleine Schwester von Kairo am Westufer des Nils – und längst mit Kairo zusammengewachsen. Jeder kennt Gizeh, die Stadt ist Ausgangspunkt, um die weltberühmten Pyramiden zu besichtigen mit ihrer rätselhaften Sphinx, die wenige Kilometer außerhalb auf einem Steinplateau in die Höhe ragen. Aber Gizeh wird auch weiterhin von sich reden machen: Dorthin zieht demnächst das Great Egyptian Museum, das mit seinen 150.000 Exponaten noch in einem neokolonialen Gebäude am Tahrir-Platz residiert. Der Umzug wird weltweit mit größter Spannung erwartet. Gizeh selbst ist durchaus auch sehenswert, die Stadt mit vier Millionen EinwohnerInnen hat eine Uni und ein attraktives Geschäftsviertel am Flussufer. 

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El-Khalili Bazaar in Kairo, Ägypten
El-Khalili Bazaar in Kairo, Ägypten © gettyimages - Gary Yeowell

Das mittelalterliche muslimische Kairo

Wo es orientalisch zugeht

Enge Gassen, in denen es nach orientalischen Gewürzen duftet, Häuserfassaden, behängt über und über mit Lampen, Kaffeehäuser, in denen die Leute sich bei einem Minztee erholen vom Getriebe der Großstadt – in Alt-Kairo mit dem Chan el-Chalili, dem größten und ältesten Basar der arabischen Welt, schlägt das islamische Herz der Stadt. Geprägt wird die Gegend östlich und südöstlich des Zentrums, zwischen Nil und historischer Zitadelle, von rund 600 historischen Gebäuden. Eine Moschee hier ist atemberaubender als die andere. Nicht umsonst ist das Viertel, errichtet im 14. Jahrhundert, Teil des UNESCO-Weltkulturerbes – wie auch die Pyramiden von Gizeh. Teile der Befestigungsanlage von einst sind noch vorhanden. 

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Gezira, Kairo, Ägypten © stock.adobe.com - AlexAnton

Gezira

Wo die Kunst wohnt

Gezira ist die größere der beiden besiedelten Nil-Inseln und eine Oase der Ruhe im Großstadtgetriebe. Hier, umgeben von Wasser, ist Kairo mondän, hier wurde 1988 das strahlend weiße neue Opernhaus errichtet, hier bohrt sich auch das höchste Gebäude der Stadt in den Himmel: der 187 Meter hohe Fernsehturm. Den Nordteil der Insel nimmt der Stadtteil Zamalek ein, mit feinen Restaurants am Flussufer und Luxushotels. Namhafte Kunstgalerien haben sich hier angesiedelt wie das Gezira Centre of Arts, die Picasso Gallery und das Akhenaten Centre of the Arts.

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Roda, Nil, Kairo, Boot auf dem Nil im Nebel
Roda, Nil, Kairo © stock.adobe.com - berimorkin

Roda

Wo der Wasserstand des Nils gemessen wurde

Auch die kleinere der beiden bewohnten Nilinseln, Roda, ist einen Besuch wert, hier geht es noch beschaulicher zu als auf Gezira. Im Südteil befindet sich eines der ältesten islamischen Bauwerke überhaupt – das Nilometer, das im achten Jahrhundert errichtet worden ist, zur Zeit des Umayyaden-Kalifats. Das prachtvoll dekorierte Gebäude mit seiner wunderschönen Kuppel diente der Messung des Wasserstands. Auch das Nordende von Roda ist sehenswert, hier locken der Al-Manial-Palast mit Park, eigener Moschee, Uhrenturm und spektakulären Räumen. Außerdem gibt es ein Museum, das der legendären Sängerin und Schauspielerin Umm Kulthum gewidmet ist.

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Koptisches Museum in Kairo
Koptisches Museum, Kairo © stock.adobe.com - Amr

Al Fustat, das koptische Alt-Kairo

Wo Maria und Josef Zuflucht fanden

Das Koptische Viertel ist einerseits Wiege des islamischen Kairo, aber ebenso auch die Wiege der Christenheit. Im ersten Jahrhundert nach Christus siedelten sich hier die ersten Christen an, im Schutz der Mauern, die  von der römischen Festung Babylon übrig geblieben waren. Hier befinden sich die ältesten christlichen Kirchen weltweit, in einer Höhlenkapelle unter der Sergios-und-Bakchos-Kirche suchte angeblich vor 2.000 Jahren die Heilige Familie Zuflucht vor Herodes. Gut möglich, dass Maria und Josef auch aus dem Brunnen bei der Kapelle getrunken haben. Sieben Jahrhunderte später schlug hier dann der muslimische Eroberer und Gefährte des Propheten Mohammed, Amr ibn al-'As, sein Lager auf und gründete Al-Fustat. 

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Blick auf die Stadt Kairo im Sonnenaufgang
Nil, Kairo, Ägypten © stock.adobe.com - Givaga

Downtown Kairo

Wo die Stadt europäisch ist

Westlich der islamischen Altstadt liegt Downtown Kairo, das moderne, quicklebendige Zentrum der Stadt. Nicht umsonst wird die Gegend mit besten Hotels und Nachtclubs als Paris am Nil bezeichnet, die Architektur ist kolonial und europäisch. Mittelpunkt ist der Tahrir-Platz mit dem Ägyptischen Museum, Schauplatz des Arabischen Frühlings, auf dem 2011 und 2012 Demonstranten wochenlang gegen die Regierung protestiert haben. In Downtown befinden sich der prunkvolle, neoklassizistische Königsplalast Qasr Abdeen und die geschäftigste Einkaufsstraße der Metropole, Talaat Harb. Auf der von Löwenstatuen gesäumten Qasr-al-Nil-Brücke treffen sich Verliebte zum Sonnenuntergang.

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Der Nil fließt durch die Innenstadt von Kairo in Ägypten. Neben dem Fluss findet man einige Grünflächen.
Aussicht auf Kairo und den Nil, Ägypten © GettyImages - Anton Aleksenko

Neu-Kairo

Wo einmal sechs Millionen Menschen wohnen werden

In Kairo sind die Dimensionen einfach größer, und so darf es nicht wundern, dass ein Stadtteil, der auf dem Reißbrett schon fertig ist, Neu-Kairo oder auch el-Qahira al-Gadida,  nicht nur für ein paar 100.000 Menschen ausgelegt ist. Sondern für sechs Millionen. Etwa 1,2 Millionen haben ihre neuen Wohnungen und Häuser schon bezogen. Im Jahr 2000 ist der Grundstein für den neuen Riesenstadtteil südwestlich vom Kairoer Stadtrand gelegt worden. Auch die Campusse der Amerikanischen und Deutschen Universität wurden hierher verlegt. 

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Friedhofstadt, Kairo, wo die Lebenden auf den Toten wohnen
Totenstadt, Kairo, Ägypten © stock.adobe.com - winterbilder

Nördliche Totenstadt

Wo Leben auf dem Friedhof ist

Die Friedhöfe von Kairo sind berühmt – was nicht nur an den prächtigen, teils jahrhundertealten Mausoleen liegt, mit denen sie aufwarten können. Sondern die Totenstädte, von denen es zwei gibt in der Mega-City, werden auch bewohnt. Die Grabmäler sind zum Teil kleine Häuschen mit mehreren Räumen, die in Kairo, wo Wohnraum Mangelware ist, nicht lange leer blieben. Die Verwaltung ist dazu übergegangen, die Areale auch mit Wasser und Strom zu versorgen, und zum Teil müssen die FriedhofsbewohnerInnen auch regulär Miete entrichten. Sehenswert in der Nördlichen Totenstadt al-Qarafa, für deren Besuch Du Dir allerdings einheimische Begleitung organisieren solltest, sind der Grabkomplex des Sultans Quaitbay, außerdem die Grabmoschee, die für den Sultan Faradsch ibn Barquq zu Beginn des 15. Jahrhunderts errichtet wurde.

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Zwei Holzboote mit weißen Segeln fahren auf dem Nil. Im Hintergrund erheben sich die Wolkenkratzer der Stadt.
Nil in Kairo, Ägypten © gettyimages - Grant Faint

Heliopolis, die Sonnenstadt

Wo der Luxus zuhause ist

Heliopolis ist die Schweiz von Kairo, ein gehobener Stadtteil, aus dem Wüstenboden gestampft im Nordosten der Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Bauherr war ein britischer Hobby-Ägyptologe, der sich eigentlich im Eisenbahnbau hatte engagieren wollen, aber nicht zum Zug gekommen war. Dann machte sich Baron Edouard Louis Joseph Empain auf einem 24 Quadratkilometer großen Areal inmitten von Nichts daran, eine Stadt des Luxus und der Freizeit hochzuziehen. Seine Sonnenstadt, wie Heliopolis übersetzt heißt, verfügt über breite Prachtstraßen, Pferderennbahn und Golfplätze. Heute leben in der Luxus-Gegend eine Million Menschen und sie ist längst mit Kairo vereint.

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Historisches Museum in Kairo
Historisches Museum, Kairo, Ägypten © stock.adobe.com - LMspencer

El Muski

Wo sich Kirchen und Museen treffen

El Muski, eine der besseren Gegenden von Kairo, schmiegt sich nordöstlich ans Zentrum. Das Viertel, in dem sich auch mal ein Verwandter des Sultans einen Palast errichten ließ, ist einen Besuch wert – allein schon wegen der drei Synagogen und drei Kirchen, die hier beheimatet sind. Ein Franziskanerkloster, das auch Forschungszentrum ist, gibt es ebenso. Zwischen dem El-Ataba-el-Khadra-Platz und der Port-Said-Straße liegen zudem zwei sehenswerte Museen: das Museum für Islamische Kunst und das Ägyptische Postmuseum, das die Geschichte der Post von Pharaonischen Zeiten bis heute nachvollzieht. Teil der Ausstellung in der Abdel Khaleq Tharwat Straße ist eine Briefmarkendruckmaschine.

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