Städtereise
Die 10 schönsten Stadtviertel in London
Von wegen britisches Understatement: Englands Metropole liebt große Zahlen. Um die neun Millionen EinwohnerInnen (fast dreimal so viel wie Berlin), 1.600 Quadratmeter Fläche (16 mal so groß wie etwa Barcelona), weit über 300 Stadtteile in 33 Bezirken, gut 150 Museen, größtes Riesenrad und höchster Teeverbrauch Europas – London bietet weit mehr als nur rote Doppeldeckerbusse. Zu Deiner ersten Orientierung stellen wir Dir hier zehn ganz besondere Stadtviertel vor.
The City
Wo Londons Herz schlägt
Vor rund 2.000 Jahren gründeten die Römer hier Londinium, heute schlägt in der City das – zumindest wirtschaftliche – Herz der Stadt. Im kleinsten Viertel der Metropole wuselt es tagsüber von vielbeschäftigten Menschen in Businessanzug und -kostüm, bummeln Reisende durch schicke Shops, locken einige der besten Restaurants, Bars und Pubs und zudem ganz viel Sehenswertes. So thront inmitten des Finanzdistrikts unweit der Bank of England die berühmte St. Paul’s Cathedral, in heutiger Form ab 1666 errichtet und mit ihrer mächtigen Kuppel eine der größten Kirchen der Welt. Der geschichtsträchtige Tower of London, die Medienmeile Fleet Street, das Museum of London, es gibt so viel zu sehen – da ist ein Urlaubstag viel zu schnell herum.
City of Westminster
Zentrum der Macht
Westlich an den Finanzdistrikt schließt sich ein weiteres touristisches Zentrum an. Im Bezirk City of Westminster findest Du Londoner Highlights dicht beieinander: Der Buckingham Palace von 1703, Residenz der britischen MonarchInnen vor Ort, der mächtige Palace of Westminster als Sitz des Parlaments samt seinem berühmten Glockenturm Big Ben, die Krönungskirche Westminster Abbey, Downing Street, hier liegt alles auf engstem Raum. Am riesigen Trafalgar Square mit seinen Brunnen, der himmelhoch aufragenden Nelsonsäule und der National Gallery finden große Veranstaltungen statt, zeigen StraßenkünstlerInnen tagtäglich ihr Können – rund 15 Millionen Reisende pro Jahr lassen sich das Spektakel dort nicht entgehen.
Covent Garden
Kunst und Kultur gut
Zum Bezirk Westminster zählt auch der Stadtteil Covent Garden, der Dein besonderes Augenmerk verdient: Er ist eines der buntesten Kunst- und Genussviertel vor Ort. Highlight der Kulturszene ist das imposante Royal Opera House, 1732 eröffnet und seither Schauplatz der größten Werke, von Händel bis Verdi. Ebenfalls mehr als nur einen Augenblick wert sind die riesige Halle des Covent Garden Market oder das Somerset House mit seiner Kunstgewerbesammlung und tollen Musikevents. Zum Charme des Viertels gehören aber auch die vielen kleinen Cafés, Antiquitätenläden und StraßenkünstlerInnen – und das London Transport Museum, in dem Du alles über die roten Doppeldecker-Busse erfahrt.
Soho
Multikulti und Nachtleben
Dieses besonders bunte Stadtviertel lockt vor allem NachtschwärmerInnen an: In Soho kannst Du abfeiern, bis der Morgen graut. Es wimmelt von Bars, Clubs und Kneipen, Du findest coole Musicals genauso wie kleine Theater. Berthold Brechts Dreigroschenoper spielt in Soho, in den 1960ern war die Gegend rund um die Carnaby Street ein Liebling von Bohème, SchriftstellerInnen und Intellektuellen. Heute lebt die Londoner LGBT-Szene vor Ort, Toleranz ist in diesem Stadtteil Programm, Menschen aus aller Welt fühlen sich hier wohl – kein Wunder, dass auch die Londoner Chinatown mit ihren eigenwilligen Restaurants und Shops in Soho angesiedelt ist.
Mayfair
Einkaufen ohne Grenzen
Ein ganz anderer Wind weht im Stadtviertel Mayfair, das als eins der schicksten (und teuersten) Quartiere in London gilt. Dort sollte Deine Kreditkarte gut belastbar sein: Die feinsten Boutiquen, die angesagtesten Galerien, die coolsten Clubs, die besten Hotels, alles da. Du darfst Dich übrigens nicht wundern, wenn Du oft auf den Namen Grosvenor stößt: Straßen, Häuser und Plätze sind nach einer der reichsten Familien des Landes benannt, die hier ansässig war. Wenn Dir dann ein Anzug vom Maßschneider in der Savile Row doch zu kostspielig ist, kein Problem – ein paar Minuten weiter auf der Oxford Street wartet Shoppingspaß auch für das kleinere Budget.
Chelsea
Lasst Blumen sprechen
Auch Chelsea zählt zu den schickeren Vierteln Londons, doch das war nicht immer so. In den 1960er-Jahren galt der Stadtteil als Zentrum der Hippie-Kultur, Flowerpower prägte die Straßen. Heute leben in den noblen Stadthäusern aus dem 18. Jahrhundert vornehmlich gut betuchte BritInnen, und ausgiebiges Bummeln und natürlich auch Shopping ist angesagt. Allein in der berühmten King’s Road warten 300 Cafés, Geschäfte und großartige Kunstgalerien wie die Saatchi Gallery auf Dich. Neben dem National Army Museum und dem Stadion des FC Chelsea gibt es ein weiteres Highlight: Ganz im Zeichen der einstigen Blumenkinder findet alljährlich im Mai die berühmte Chelsea Flower Show statt, mit viel Blütenpracht und Livemusik.
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Camden
Es lebe die Vielfalt
Willkommen in einem der buntesten Viertel der Stadt! Hier kannst Du Dich stundenlang treiben lassen, schwimm einfach mit im Strom von StudentInnen, Hipstern, Oldies und Reisenden aus aller Welt. Unterwegs warten die vielfältigsten Geschäfte auf Dich, vom Vintage-Laden über hippe Boutiquen und Tattoo-Studios bis hin zu Märkten voller Streetfood und Tand. Vom berühmten Regent’s Park führt der Regent’s Canal quer durch das Viertel. An seinen Ufern kannst Du prima ausruhen oder auch zu einer Bootstour starten. Im Park liegt auch der London Zoo mit seinen Tigern, Gorillas und Pinguinen – und abends steigt in den 1001 Pubs des Quartiers stimmungsvolle Livemusik.
Shoreditch
Die coole Alternative
Einst war dieser Stadtteil ein graues Arbeiterviertel, ab den 1990er-Jahren wurde er von der Avantgarde entdeckt. Heute ist das Quartier im Nordosten Londons speziell bei jüngeren Einheimischen angesagt und auch immer mehr Reisende kommen hierher. In einstigen Industriehallen haben sich Start-ups angesiedelt, Du findest coole Clubs, vegetarische und vegane Restaurants, und auf dem Brick Lane oder Old Spitalfields Market kannst Du stundenlang in Vintage-Mode und Kunsthandwerk stöbern. Ein besonderes Markenzeichen des Viertels ist die Straßenkunstszene: Kaum eine Gasse, Häuserwand oder Garagenfront, die nicht von Street-Art-KünstlerInnen wie Banksy mit außergewöhnlichen Motiven verziert wurde – ein Hauch von New York im Londoner Shoreditch.
South Bank/Southwark
Das Hoch im Süden
Am Südufer der Themse, vis-à-vis von City und Westminster, erstreckt sich ein neuer Magnet für Reisende. Im einstigen Armenviertel, durch die berühmte Tower Bridge und weitere Flussquerungen mit dem „reichen Norden“ verbunden, kannst Du heute tolles Sightseeing machen und auch prima wohnen. Das Sea Life Center, Shakespeares Globe Theatre, die Kunstgalerie Tate Modern, das London Film Museum und vieles mehr lohnen einen Besuch. Highlight im wahrsten Wortsinn aber ist seit dem Jahr 2000 das Riesenrad London Eye (Auge von London), mit 135 Metern höchstes seiner Art in Europa – die 32 vollverglasten und klimatisierten Gondeln gewähren einen gewaltigen Blick über die Stadt!
Greenwich
Am Mittelpunkt der Welt
Dass der Name dieses eher ruhigen, grünen Stadtteils südlich der Themse weltweit bekannt ist, hat einen besonderen Grund. Das liegt nicht am Maritime Museum, am alten Teeklipper Cutty Sark oder am Greenwich Park mit seinen uralten Bäumen. Den Grund findest Du im Royal Greenwich Observatory, denn dort verläuft der Nullmeridian mitten hindurch, der die Erde sozusagen in zwei Hälften teilt und die Weltzeit Greenwich Mean Time (GMT) bestimmt. Im Innenhof der Sternwarte ist er mittels eines Messingstreifens gekennzeichnet, nachts erfolgt das zusätzlich durch einen grünen Laserstrahl – so kannst Du immer mit einem Bein im Westen und mit dem anderen im Osten der Erdkugel stehen.