Städtereise
Die 10 schönsten Stadtviertel in Dublin
Backsteinhäuser mit Türen in allen Farben, 1.000 Jahre alte Kirchen, Museen, die einem kleinen Schuhmacher gewidmet sind oder den RebellInnen des Osteraufstands von 1916, dazwischen die Guinness-Brauerei und Whiskey-Destillerien: Dublin mit seinen 550.000 EinwohnerInnen ist bunt, jung, weltoffen. Und Literatur-affin, vier Nobelpreisträger für Literatur wuchsen hier auf oder lebten hier. Gegründet von den Wikingern um 841, nach der Reformation jahrhundertelang von England regiert, ist die geschichtsträchtige Stadt an der Liffey aber vor allem eins: ganz sie selbst.
O'Conell-Bridge
Ausgangspunkt für Erkundungen in alle Richtungen
Ein guter Ausgangspunkt, um sich zu orientieren, ist die O'Conell-Bridge im Zentrum. Von ihr geht nach Norden die O'Connell Street ab, die breiteste Straße von Dublin mit einem sehr speziellen Denkmal, einer 120 Meter hohen Nadel aus Stahl. Das Monument of Light wurde als Ersatz für eine Nelson-Statue aufgestellt, die die IRA 1966 in die Luft gesprengt hatte. Richtung Osten geht es zum Hafen, während im Westen die gusseiserne Halfpenny-Bridge den Fluss Liffey überspannt – ihre Benutzung ist aber schon lange gratis. Richtung Süden wiederum sind es nur wenige Schritte bis Temple Bar, dem Ausgehviertel der Stadt mit ebenso vielen Galerien und Kultur-Einrichtungen wie Pubs und Clubs.
Temple Bar
Rock'n'Roll Museum und die schönste Uni der Insel
Temple Bar ist das touristische Zentrum der Stadt, die Geschichte des Viertels mit dem 400 Jahre alten Trinity College reicht zurück bis in die Wikinger-Zeit. Abends ist hier der Bär los, aber Temple Bar ist auch Kunstviertel. Rund um den Temple Bar Square mit seinen zahllosen Pubs, Clubs und Restaurants gibt es einige kulturelle Einrichtungen, angefangen vom Project Arts Centre über das Irish Film Institute bis zum Photo Museum Ireland. Außerdem sehenswert: das Rock'n'Roll-Museum – und die Statue der legendären Fischhändlerin Molly Malone.
Georgian Dublin
Prachtviertel mit bunten Türen
Georgian Dublin zwischen Temple Bar und dem Grand Canal ist das Regierungsviertel – und gleichzeitig ein einziges Postkartenmotiv. Netter kann eine Stadt nicht sein, als Dublin es hier ist mit den kopfsteingepflasterten Straßen, gesäumt von Backsteinhäusern mit bunten Haustüren. Am Merrion Square Nummer 2 ist Oscar Wilde aufgewachsen, ein Denkmal zeigt den Dandy-Dichter in höchst lässiger Pose mit schwarz-pinkem Jacket. Rundherum verortet: die National Gallery of Ireland, die Nationalbibliothek, das Archäologie- und ein Naturkundemuseum sowie das nette Little Museum of Dublin mit Exponaten zur Stadtgeschichte.
Historischer Stadtkern
Dublin Castle und zwei mittelalterliche Kathedralen
Westlich von Temple Bar liegt der historische Stadtkern von Dublin – rund um die Dame Street und ihre Verlängerungen, die Lord Edward und die High Street. In dem Areal, in dem bei Bauarbeiten in den 70er-Jahren Reste von Wikingersiedlungen gefunden, aber nicht geborgen worden sind, befinden sich zwei mittelalterliche Kathedralen, außerdem Dublin Castle, von wo aus England 750 Jahre versucht hat, die Iren zu regieren. Porträts britischer Repräsentanten hängen dort noch immer an den Wänden. Das alte Dublin ist Wohn- wie Einkaufsgegend, einen Besuch wert sind die City Hall mit ihrem schönen Kuppelsaal und das Wikingermuseum Dublinia.
Northside
Ein Postamt mit Geschichte und das James Joyce Centre
Nördlich der Liffey ist Dublin mittelalterlich, georgianisch – und hochmodern. Am Flussufer sind in den Boomjahren jede Menge Hotels und Bars aus dem Boden geschossen, aber es gibt eben auch noch unsanierte Straßenzüge. Sehr sehenswert ist das James Joyce Centre, das Führungen, Vorträge und Stadtspaziergänge zum weltberühmten Autor und seinem großteils nicht in Irland entstandenen Werk anbietet. Außerdem sind hier beheimatet: das General Post Office, Hauptquartier des Osteraufstands von 1916, das Irish Emigration Museum und das Leprechaun Museum, gewidmet einem winzigen Schuhmacher, der angeblich von enormen Goldschätzen wusste – die Geschichte kennt in Irland jedes Kind.
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Docklands
Spektakuläre Architektur am Hafen
Noch vor zwei Generationen waren die Docklands ein klassisches Hafenviertel mit Kais und Kränen, Lagerschuppen, Eisenbahngleisen. Das hat sich geändert, ab 1990 wurde auch das Potential dieses Stadtteils entdeckt – und gehoben. Gebäude aus Glas und Stahl wuchsen in den Himmel, 2007 kam die Samuel Beckett Bridge hinzu, die aussieht wie eine liegende Riesenharfe, drei Jahre später dann das von Daniel Libeskind entworfene, spektakuläre Bord Gáis Energy Theatre. Mit der 3 Arena gibt es hier auch noch einen Konzertsaal mit allerbester Akustik. Derweil erinnern die Famine Statues an weniger gute Zeiten – nämlich an die schlimme Hungersnot Mitte des 19. Jahrhunderts, die eine Million Tote forderte.
The Liberties
Arbeiterviertel mit Kunst im Krankenhaus
Die Liberties sind Dublins ältestes ArbeiterInnenviertel. Die Gegend mit Wikinger-Vergangenheit, die teils den historischen Stadtkern noch einschließt, aber sich weiter nach Westen ausdehnt bis hinüber nach St. James, lag einst außerhalb der Stadtmauern, wo die Zwänge der Zunftordnung nicht mehr galten. Französische HugenottInnen begründeten hier die irische Textilindustrie. Eine TouristInnenattraktion erster Güte ist das Guinness-Storehaus am St. James' Gate, das auch jeder Einheimische irgendwann mal besucht – und in der Regel beglückt wieder verlässt.
Kilmainham
Ein Gefängnis, das Museum ist, und ein Kunstmuseum im ehemaligen Krankenhaus
Kilmainham, das Viertel westlich der historischen Mitte, wird gerade ein bisschen trendiger und liegt ja auch strategisch günstig nahe dem Heuston Station, dem Phoenix Park und den Irish War Memorial Gardens. Die Liffey ist hier noch ungebändigt, das Kilmainham Goal (Jail), das ehemalige Zuchthaus, in dem die RebellInnen des Osteraufstands eingesperrt und hingerichtet worden sind, ist heute Museum und kann besichtigt werden. Und höchst sehenswert ist auch das Irish Museum of Modern Art (IMMA), untergebracht im ehemaligen Royal Hospital.
Phoenix Park
Riesige Grünfläche mit riesigem Denkmal
Der Phoenix Park ist mit 707 Hektar der größte Stadtpark Europas. Er wurde angelegt als königliches Jagdrevier, und noch immer laufen einem hier selbstverständlich Rehe und Hirsche über den Weg. Die DublinerInnen kommen hierher, um zu picknicken, sie spielen auf den Rasenflächen aber auch Kricket oder Polo. Und: Im Riesenpark finden auch Konzerte statt, und 1979 hat hier Papst Johannes Paul II. vor 1,2 Millionen Menschen gepredigt. Am Eingang der grünen Lunge von Dublin steht ein Obelisk, dem Herzog von Wellington gewidmet, dem Bezwinger Napoleons bei Waterloo. Es ist mit 62 Metern der höchste Obelisk Europas.
Portobello
Wo die Jugend ausgeht
In Portobello geht die studentische Jugend gerne aus, insbesondere rund um die Camden Street hat früher die Luft gebrannt. Der schöne Hafen von Dublin zieht sich südlich von St. Patrick's Cathedral bis zum Grand Canal, an dessen Ufern während Corona oft hunderte junger Leute beieinander saßen – ausgehend vom bekannten Pub The Barge an der Ecke Canal Road und Charlemont Street.