Venedig, Italien © gurgenb - stock.adobe.com
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Gut zu wissen

Neue Regeln für Stadt und Strand in Italien

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Alessa BringsRedakteurin

Traumhafte Strände, historische Städte, hausgemachtes Eis, frische Pasta und diese Kultur… Italien ist nicht umsonst das Land des „Dolce Vita“. Das Land ist als Urlaubsziel so beliebt, dass es schon mal ganz schön voll werden kann. Das führt zu Staus und Verkehrsbelastung, Lärm, Müll und einer Natur, die unter der Belastung leidet. Mamma mia! Daher haben verschiedene italienischen Urlaubsregionen eigene Regeln aufgestellt, die das Land und die Einheimischen entlasten, aber auch den Urlaub für die Gäste stressfreier machen sollen. Was das für Regeln sind? Wir stellen sie Euch hier vor. 

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Pragser Wildsee, Südtirol © zicksvift - stock.adobe.com
Pragser Wildsee, Südtirol © zicksvift - stock.adobe.com

Regeln an Seen

Nicht nur in große Städte wie Rom, Mailand und Venedig zieht es die ItalienliebhaberInnen, auch die vor allem in Norditalien gelegenen Seen werden gerne und viel bereist. Dies kurbelt zwar die Wirtschaft an, führt aber auch sehr oft zu mehr Verkehrschaos, Stress und Unruhe. Ein Grund für neue Verkehrsregelungen in einigen Ferienregionen. 

Im Sommer wird der Verkehr an dem nördlich des Gardasees gelegenen Tennosee beschränkt, indem Privatfahrzeuge von TouristInnen nicht zugelassen sind. Ähnliches gilt auch für den vor allem bei InstagramerInnen beliebten Pragser Wildsee in Südtirol. Wenn Ihr mit dem Auto dorthin wollt, solltet Ihr vorher eine Parkplatzreservierung buchen. Habt Ihr das nicht, kommt Ihr nur per Fahrrad, Bus oder zu Fuß an den See. 

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La Pelosa beach, Sardinien © Soldo76 - stock.adobe.com
La Pelosa beach, Sardinien © Soldo76 - stock.adobe.com

Regeln am Strand

Auf Sardinien liegt der Traumstrand La Pelosa – ein Wunsch-Reiseziel für viele UrlauberInnen. Um den Strand vor einem Kollaps zu bewahren, hat sich die öffentliche Verwaltung etwas einfallen lassen: Die Besucherzahl ist auf 1.500 Menschen pro Tag begrenzt. Während der Sommermonate muss ein Eintrittsgeld von 3,50 Euro bezahlt werden. Auch am Strand selbst gelten Regeln: Das Verwenden von Shampoo und das Entsorgen von Abfällen ist untersagt, es darf nicht geraucht und es dürfen auch keine Steine mitgenommen werden. Unter dem Strandtuch muss eine Matte liegen, und nach dem Strandvergnügen solltet Ihr den Sand unter Euren Füßen abwaschen. 

Sardinien hat sich zudem etwas Besonderes einfallen lassen: die App „Cuore di Sardegna“. Über diese App könnt Ihr Euch Sonnenplätze in den Buchten Cala dei Gabbiani, Cala Mariolu und Cala Biriala reservieren. Da auch dort die Besucherzahlen reguliert werden müssen, sind spontane Strandbesuche nicht mehr möglich. 

Generell gilt für italienische Strände: Das Mitnehmen von Kieselsteinen, Quarz oder Sand ist verboten und wird mit einer Geldstrafe geahndet. Zudem gilt an vielen Stränden ein striktes Rauchverbot. 

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Portofino, Italien © smallredgirl - stock.adobe.com
Portofino, Italien © smallredgirl - stock.adobe.com

Regeln in Städten

Der Bürgermeister des eleganten ligurischen Badeortes Portofino, Matteo Viacava, unterzeichnete im Frühjahr 2023 eine Verordnung. Diese besagt, dass das Stehenbleiben an „Ballungszentren“ wie auf der Strandpromenade oder in der Altstadt verboten ist und eine Geldstrafe nach sich zieht, wenn das Verbot missachtet wird. Das hört sich krass an, hat aber seine Gründe: Es soll verhindert werden, dass die schmalen Gassen und Sträßchen verstopfen. Zudem verbot Matteo Viacava Spaziergänge in Badekleidung, barfuß oder mit freiem Oberkörper sowie Picknicks an öffentlichen Plätzen wie zum Beispiel auf Treppen oder Bänken. Das seit gut für das Stadtbild und reduziere das Müllaufkommen, hieß es. 

Venedig hat es seit Jahrzehnten nicht leicht. Nicht nur der steigende Meeresspiegel macht der Lagunenstadt zu schaffen, auch der nicht abebbende Massentourismus bringt die Einheimischen an ihre Grenzen. Überfüllte Gassen und immer teurer werdende Wohnungen sind das Resultat der Beliebtheit der Stadt. So wie es aussieht, wird daher bald ein Venedig-Ticket eingeführt. Zwischen drei und zehn Euro sollen TagestouristInnen dann je nach Auslastung der Stadt bezahlen, um Venedig zu besichtigen. Wer ein Hotel gebucht hat, dort geboren wurde oder dort lebt, braucht kein Ticket. 

Die Ferienregion Südtirol versucht auf andere Art und Weise, mit dem TouristInnenansturm fertig zu werden: Sie führte eine sogenannte Bettenobergrenze ein. Sprich: Mehr Hotel- und Ferienwohnungsbetten als bisher wird es nicht geben. Es werden auch keine Hotels und Apartmentanlagen mehr neu gebaut. 

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Lampedusa, Italien © michele_ponzio - stock.adobe.com
Lampedusa, Italien © michele_ponzio - stock.adobe.com

Regeln auf Inseln

Kleine Inseln sind besonders beliebte Urlaubsziele. Doch gerade weil sie klein sind, geraten sie in den Sommermonaten, wenn die TouristInnen anreisen, schnell an ihre Grenzen. Die Behörden der Mittelmeerinseln Lampedusa, Linosa und Procida versuchen deshalb, gegenzusteuern und haben entschieden, keine Privatfahrzeuge mehr zuzulassen, die nicht in der Region gemeldet sind. TouristInnen können also künftig nicht mehr mit dem eigenen Auto anreisen. Macht nichts: Die Inseln sind so klein, dass es prima auch ohne Auto geht.

Auch die vor der toskanischen Küste gelegene Insel Giglio hat sich gewappnet: TouristInnen dürfen die Insel nur gegen eine „Ausschiffungsgebühr“ betreten, die im Sommer drei Euro, im Winter zwei Euro beträgt. Wer mit dem eigenen Auto anreist, verpflichtet sich zudem, mindestens vier Tage zu bleiben. Dadurch soll der touristische Autoverkehr reduziert werden.

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Geschrieben von:Alessa Brings