Städtereise
Bucket-List: Das solltest du in Mailand unbedingt erleben
Mailand ist für viele die Stadt der Mode: Armani, Dolce & Gabbana, Gucci, Prada, Valentino und Versace sind hier beheimatet. Für andere ist Mailand die Stadt der Kunst, der grandiosen Kirchen und Museen, die Michelangelo und Leonardo ausstellen. Mailand ist auch die wohlhabendste und drittgrößte Stadt Italiens, wo das Business boomt und die Welt der Finanzen liegt. Kein Wunder, dass im übrigen Italien die Milanesi als Chichi gelten … Für viele ItalienerInnen ist Mailand zuweilen die etwas unterkühlte Schönheit im heißblütigen Italien – und dabei so wunderschön. Neugierig geworden? Dann schau Dir an, was wir Dir für Deinen Urlaub auf die Mailand-Bucket-List gesetzt haben.
Mailänder Duomo: Spazieren gehen zwischen den Domtürmen
Mailand vom Gral der Stadt aus genießen
Terrazze del Duomo di Santa Maria Nascente, so lautet der vollständige Name der ganz in luftigen Höhen versteckten Terrasse. Über Treppen oder ganz bequem mit dem Fahrstuhl gelangst Du auf das vollständig begehbare Dach des berühmten Mailänder Doms und kannst hier ganz bequem zwischen den spitzen Domtürmchen wandeln und dabei den herrlichen Blick über die Piazza, die wunderschöne Galleria Vittorio Emanuele II und die Mailänder Altstadt in vollen Zügen genießen. Packe dazu einen Piccolo Spumante ein und stoße zwischen den Domtürmen auf das Leben an.
Möchtest Du vom Duomo mehr haben, dann buche die beliebte Fast-Track Duomo Tour, bei der Du sowohl das Rooftop und die Kathedrale von innen als auch die archäologische Stätte zu sehen bekommst (auf Englisch).
Galleria Vittorio Emanuele II: Shoppen auf Mailändisch
Die MailänderInnen gehen für ihr Leben gerne einkaufen
Prada, Gucci, Armani – in Mailand ist Shopping einfach ein Must-do. Auch wenn Du vielleicht kein Geld in den Luxusgeschäften ausgeben magst – die weltberühmte Galleria Vittorio Emanuele II entlangzuschlendern, gehört einfach bei einem Mailand-Urlaub dazu. Verglichen mit dem Überangebot moderner Malls, hat die Galleria wenige Geschäfte, doch genau das macht den Reiz des Schönen aus. Nicht einfach zu finden, aber eine super Location ist das Pendant der berühmten Pasticceria Marchesi von 1824, die die Luxusmarke Prada in die Galleria lotste und wo Du Dir eine süße Verführung und den besten Blick auf die Galleria leisten solltest. Schnell auf einen Aperitivo springst Du dann anschließend in die gleichfalls berühmte Camparino von 1915 rein.
Mailänder Scala: Schick machen und das Beste der Musikwelt erleben
Ein Erlebnis fürs Leben und alles andere als verstaubt
Die Scala, eigentlich Teatro alla Scala, ist das berühmteste und zweitälteste Opernhaus der Welt. Wer hier auf den Bühnenbrettern stand, der ist in den Olymp der Musik aufgenommen worden. Bedauerlich ist, dass die meisten TouristInnen die Scala nur als eine Art musealen Ort im Rahmen einer Führung zu sehen bekommen. Das solltest Du anders machen und ein Ticket für eine der hervorragenden Abendvorführung online buchen. Nicht alles ist teuer. Die Scala bietet auch Ballett und klassische Konzerte, extra für Kinder konzipierte Opern und günstigere Vorstellungen für „unter 30“ oder „bis 35“. Ein Abend in der Scala ist ein Ereignis fürs Leben – und eine super Möglichkeit, Deine neue Mailänder Garderobe auszuführen.
Leonardo da Vinci: Zum „Letzten Abendmahl“ gehen
Mit eigenen Augen sehen, bevor es ganz verschwindet
Das Wandbild „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci gehört neben der „Mona Lisa“ zu den Bildikonen der Weltgeschichte. Es in Mailand nicht gesehen zu haben, kommt einer Todsünde gleich. Es befindet sich im Refektorium des ehemaligen Dominikanerkonvents St. Maria delle Grazie, wo es seit seiner Fertigstellung 1497/98 viele große Schäden erlitten hat. Der Zustand der Wand und damit des Wandbilds verschlechterte sich unaufhaltsam und erst eine, wenn auch nicht unumstrittene, Restaurierung, die nach 20 Jahren 1999 abgeschlossen wurde, konnte etwas vom ursprünglichen Glanz des Wandgemäldes zurückgewinnen. Um das Warten in der langen Schlage am Einlass zu umgehen, reserviere Dein Eintrittsticket unbedingt vorher.
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Für alle Nicht-KunsthistorikerInnen lohnt (wenn auch teuer) eine Führung mit Expresszugang.
Brera und Cinque Vie: Mittelalterliche Stadtbezirke mit Flair aufspüren
Das Brera-Viertel ist eine der schönsten Entdeckungen in Mailand
Das einst vom einfachen Volk und armen KünstlerInnen bewohnte Brera hat sich phänomenal gemausert und ist nun ein von wohlhabenden Prominenten bewohntes In-Viertel. Mit seinen schmalen Gassen, schönen Kirchen, bunten Häuserfassaden, der berühmten Pinacoteca di Brera, kleinen Modegeschäften, Künstlerateliers und Ausgehmöglichkeiten in fast allen Preisklassen ist Brera einfach traumhaft schön. Wenn Du sehen möchtest, wie Brera vor der Gentrifizierung aussah, dann streife durch die beiden nebeneinanderliegenden kleinen Stadtviertel San Vittore und Cinque Vie. Hier sind die Gassen noch kopfsteingepflastert, alles etwas einfacher und die Bars und Restaurants nicht zahlreich. Gleichwohl findest Du hier einige Highlights Mailands: Santa Maria delle Grazie, die Biblioteca Ambrosiana, die wunderschöne Basilica di Sant’Ambrogio, La Vigna di Leonardo und das spannende Technikmuseum Museo nazionale della scienza e della tecnologia Leonardo da Vinci.
Castello Sforzesco: Michelangelo, Leonardo und die Mächtigen besuchen
Vor Michelangelos Unvollendeter verweilen
Castello Sforzesco ist eine Burg und ein Schloss umgeben von den weitläufigen Gartenanlagen des Parco Sempione. Hier wohnten einst die mächtigsten Herrscherfamilien Italiens: zuerst die Viscontis – der berühmte Regisseur Luchino Visconti stammte von ihnen ab – und dann die Sforzas. Ihre Macht und ihren guten Geschmack kannst Du sowohl in den Wohnräumen der Herrscherfamilie als auch in der Kunst bestaunen, die sie als MäzenInnen unterstützten und die in den neun hier untergebrachten Museen zu sehen ist. Am Hofe arbeitete und wohnte zeitweilig auch Leonardo da Vinci, den die Sforzas besonders schätzten. Verweile etwas in der Sala del Tesoro mit Fresken von Bramante und der Sala delle Asse mit Floralfresken von Leonardo. Nimm Dir unbedingt Zeit, die unvollendete Pietà Rondanini von Michelangelo auf Dich wirken zu lassen, die in ihrer Unvollendung so modern ist.
San Bernardino alle Ossa: Etwas zutiefst Katholisches sehen
Für all jene, die etwas anderes in Mailand entdecken möchten
Die Kirche San Bernardino alle Ossa ist so etwas wie ein Geheimtipp und damit frei von Touristenmassen. LateinkennerInnen werden schon ahnen, worum es sich hierbei handelt, denn ossa heißt Knochen. Außen nüchtern, innen ein Wow-Erlebnis: das Ossario ist ein Knochenhaus, bis oben voll von menschlichen Schädel-, Arm- und Beinknochen. Zu kunstvollen Wanddekorationen gestapelt, sollen sie uns daran erinnern, wie vergänglich das Leben ist …
Die Straßenbahnen: Mailand zwischen Holzklasse und Polstersitz besichtigen
Vergiss das Hop-on-Hop-off-Bussystem für TouristInnen
Mailand von der Schiene aus zu besichtigen, ist wesentlich authentischer und nachhaltiger als mit dem Touristenbus. Die MailänderInnen haben ihr Straßenbahnnetz behalten und sogar ausgebaut (17 Linien). Schön ist vor allem, dass sie die Originalwaggons aus dem 20. Jahrhundert neben den modernen weiterhin kursieren lassen. Ein Mailänder Oldtimerwaggon fährt sogar in San Francisco. Auf den Mailänder Straßenbahnstrecken wirst Du daher sowohl in echten Antiquitäten als auch in modernen Polsterwaggons sitzen. Hop-on in die Straßenbahn und fahre mit Umsteigen kreuz und quer durch Mailand – Du wirst es nicht bereuen.
Achtung, die an sich gute MilanoCard mit Extras für TouristInnen wird von vielen BenutzerInnen als sehr schlecht bewertet. Die neue offizielle Karte heißt YESMilano City Pass und sollte besser vor Ort gekauft werden.