Reisebericht
Reisebericht: Eine Woche Ostsee mit Hund – Tipps & Erlebnisse
Die Ostseeinsel Rügen, bekannt für ihre vielseitigen Landschaften, war für mich und meinen Mann das Ziel für eine Woche voller Erholung, Abenteuer und tierischer Freude. Mit dabei: unsere Schäferhündin Willow – drei Jahre jung, energiegeladen und immer bereit, Neues zu entdecken. Mitgebracht haben wir hübsche Strandsouvenirs, viele Urlaubsfotos und jede Menge Tipps – vom besten Hundestrand bis zu idyllischen Wanderwegen.
Ankunft und Tag 1
Willkommen in der Aquamaris Strandresidenz
Unsere Reise beginnt im Norden der Insel, im kleinen Ort Juliusruh bei Breege. Unsere erste Unterkunft, die Aquamaris Strandresidenz, liegt direkt an der Schaabe – einem der längsten und schönsten Strände Rügens. Sie ist eingebettet zwischen Meer und einem alten Wald. Schon beim Check-in fühlen wir uns willkommen, und Willow wurde nicht vergessen: Auf unserem Zimmer warten eine flauschige Hundedecke, ein Napf und ein Leckerli. Das nenne ich mal wirklich hundefreundlich!
Nur etwa 300 Meter vom Hotel entfernt liegt der Hundestrand Juliusruh. Dieser großzügige, saubere Strandabschnitt ist von Dünen umgeben. Hunde können hier das ganze Jahr über frei toben. Unser erster Spaziergang am fast menschenleeren Strand ist wirklich schön. Der Wind ist frisch und die Wellen rauschen leise. Willow springt vor Freude durch den feinen Sand. Währenddessen taucht die untergehende Sonne den Himmel in warme Farben. Der Tag endet mit einem entspannten Abendessen im Hotelrestaurant. Die Hunde dürfen sich übrigens auch ohne menschliche Begleitung im Hotelzimmer aufhalten. Einfach ein „Bitte nicht stören“-Schild an die Zimmertüre hängen und schon kannst Du Dein Abendessen ohne tierische Begleitung genießen.
Tag 2
Spaziergang auf der Schaabe
Den nächsten Morgen starten wir mit einem ausgiebigen Frühstück mit frischem Kaffee, Brot und regionalem Honig. Frisch gestärkt geht es für uns auf Erkundungstour an der Schaabe – Willow ist natürlich mit dabei: Die Schaabe gehört zu den bekanntesten Naturwundern der Insel, und das können wir nach unserem Besuch verstehen: Die sanften Dünen, der dichte Wald und das glitzernde Meer schaffen eine Atmosphäre, die an die weite Küste Skandinaviens erinnert. Unsere Hündin läuft mit Eifer voraus. Sie schnüffelt an Treibholzstücken und springt über die kleinen Rinnsale, die sich vom Wald zum Strand ziehen.
Ein Hinweis für HundebesitzerInnen: Die Schaabe ist größtenteils kein Hundestrand. In zwei ausgewiesenen Freilaufbereichen können Hunde jedoch auch in der Hauptsaison von April bis Oktober laufen.
Am Nachmittag gönnen wir uns eine Pause in Glowe, wo kleine Cafés mit regionalen Spezialitäten locken. Der frisch gebackene Sanddornkuchen ist ein echter Genuss. Und Willow selbst darf auch hier wieder ein Leckerchen einheimsen. Mit müden Beinen kehren wir glücklich zurück ins Hotel.
Tag 3
Kreidefelsen und mystische Wälder
Der dritte Tag führt uns in den Nationalpark Jasmund – ein absolutes Highlight unserer Reise. Wie eine weiße Wand türmen sich die beeindruckenden Kreidefelsen vor der Ostsee auf. Schon die Fahrt dorthin ist ein Erlebnis: Links und rechts wechseln sich leuchtend gelbe Rapsfelder und blau schimmernde Boddengewässer ab.
Unser Ziel ist der Skywalk, von dem aus man den besten Ausblick auf den berühmten Königsstuhl hat, dem höchsten Punkt der Insel. Aus Sicherheitsgründen kann dieser Kreidefelsen leider nicht mehr betreten werden. Der Weg zum Skywalk führt uns durch ein UNESCO-Weltnaturerbe, den sagenumwobenen Buchenwald des Nationalparks. Jetzt im Frühling wirkt die Szenerie besonders magisch: Die ersten frischen Blätter filtern das Sonnenlicht, und der Waldboden ist mit zartgrünem Moos und Buschwindröschen bedeckt. Willow scheint von den vielen neuen Eindrücken genauso fasziniert zu sein wie wir!
Am Skywalk angekommen, halten wir einen Moment inne: Der Blick auf die schneeweißen Felsen, die tiefblaue Ostsee und den weiten Himmel ist schlicht atemberaubend. Kein Wunder, dass Künstler wie Caspar David Friedrich von dieser Landschaft inspiriert wurden. Der Hund muss allerdings warten – sie darf nicht mit, also wechseln wir uns ab.
Wir entscheiden uns für einen kleinen Abstecher hinunter zum Strand – ein steiler, aber gut begehbarer Pfad führt uns direkt ans Wasser, wo wir die beeindruckenden Kreideformationen von unten bestaunen. Ein absolutes Muss für FotografieliebhaberInnen!
Neue Unterkunft
Wechsel ins Reetland am Meer
Nach drei Nächten in der Aquamaris Strandresidenz wechseln wir unsere Unterkunft. Das Reetland am Meer, eine Anlage aus traditionellen Reetdachhäusern, liegt in Dranske im Westen der Insel. Die kleinen Häuser sind geräumig, bieten viel Privatsphäre und eignen sich perfekt für einen Aufenthalt mit Hund oder Kindern. Willow fühlt sich sofort wohl. Unser Ferienhaus hat eine eigene Terrasse, auf der wir morgens den Sonnenaufgang und abends die letzten Strahlen des Tages genießen. Vor der Terrasse erstreckt sich eine Wiese, und die ruhige Umgebung eignet sich ideal für entspannte Spaziergänge.
Zwischen den einzelnen Wohneinheiten gibt es leider keine Zäune. Es lohnt sich, den Hund immer bei sich zu halten, um andere UrlauberInnen nicht zu stören. Sozusagen auf gute Nachbarschaft, denn fremde Hunde im Garten mag nicht jeder!
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Tag 4
Kap Arkona und das wilde Westufer
Am vierten Tag zieht es uns an den nördlichsten Punkt der Insel: das Kap Arkona. Hier treffen steile Klippen, weite Wiesen und historische Leuchttürme aufeinander – eine Kulisse, die fast schon dramatisch wirkt. Zwei Leuchttürme stehen dort auf einer Anhöhe und thronen majestätisch über der Ostsee. Da vergisst man fast, dass man sich noch in Deutschland befindet, und nicht etwa Irland.
Vom Parkplatz aus laufen wir ungefähr eineinhalb Kilometer zu Fuß, da der Bereich um das Kap eine autofreie Zone ist. Der Weg führt uns vorbei an Feldern, weiten Wiesen und gibt immer wieder den Blick auf die Steilküste frei. Die Landschaft wirkt rauer und ursprünglicher als an den flachen Sandstränden der Schaabe. Willow schnüffelt begeistert an den wilden Blumen und Gräsern, die in der frischen Seeluft wehen. Der kräftige Wind scheint ihr genauso viel Spaß zu machen wie uns.
Ein besonderes Highlight ist der Spaziergang entlang der Steilküste. Von dort aus beobachten wir die schäumenden Wellen, die unten gegen die Felsen schlagen. Der Weg ist gut befestigt, aber die schwindelerregenden Ausblicke machen ihn zu einem Abenteuer. Wir halten oft inne, um die Aussicht zu genießen: Die Ostsee breitet sich vor uns aus, unendlich weit und tiefblau. Eingerahmt von den grün-weißen Klippen und dem Himmel, der von dichten Wolken und Sonnenstrahlen durchzogen ist.
Ein Abstecher ins nahegelegene Fischerdorf Vitt rundet den Tag perfekt ab. Vitt besteht aus einer Ansammlung von reetgedeckten Häusern und kommt mir persönlich schon fast wie ein Freilichtmuseum vor. Hier machen wir eine Pause in einem kleinen Gasthof, der für seinen frischen Räucherfisch bekannt ist. Der würzige Duft des Holzes, auf dem der Fisch geräuchert wird, liegt schon von weitem in der Luft. Willow ruht sich auf der Terrasse aus, während wir uns eine Portion geräucherte Makrele gönnen.
Zurück im Reetland am Meer lassen wir den Abend gemütlich ausklingen. Die Eindrücke des Tages – die wilden Klippen, die Leuchttürme und die friedliche Atmosphäre von Vitt – begleiten uns noch lange.
Tag 5
Wanderung zur Halbinsel Bug
Am nächsten Tag erkunden wir einen weiteren Teil der Insel und wandern zur Halbinsel Bug. Die Wanderung fühlt sich wie ein kleines Abenteuer an. Die Halbinsel ist ein naturbelassenes Areal, das teilweise nur mit Sondergenehmigung betreten werden darf. Für Hunde herrscht hier meistens Leinenpflicht. Unser Ziel ist der frei zugängliche Teil der Landzunge, die von der Gemeinde Dranske aus leicht zu erreichen ist. Entlang des Weges begleiten uns die Schreie der Möwen, die über den Bodden kreisen, und das sanfte Plätschern der Wellen am Ufer. Die Landschaft ist geprägt von weiten Wiesen, sandigen Wegen und dichtem Schilf, das im Wind rauscht. Willow war besonders begeistert von den kleinen Tümpeln und Pfützen am Wegesrand, in denen sie immer wieder plantscht.
Unterwegs finden wir eine kleine Bank mit Blick auf die schimmernde Boddenlandschaft, auf der wir eine kleine Pause machen. Wir genießen die Stille und sprechen mit einem älteren Wanderer, der uns von den vielen seltenen Vögeln erzählt, die auf der Bug-Halbinsel heimisch sind. Willow ruht sich währenddessen kurz aus, bevor sie neugierig wieder die Umgebung erkundet.
Als wir uns schließlich dem Naturreservat nähern, ändert sich die Landschaft: Dichter werdendes Schilf und das ferne Rufen der Gänse sorgen für eine mystische Atmosphäre. Ein Moment der Entschleunigung, der uns daran erinnert, wie wichtig solche geschützten Räume für Mensch und Natur sind.
Tag 6
Boddenlandschaft und Fahrradtour
Nach den Wandertagen ist uns nach etwas mehr Tempo. Der Plan: Eine Fahrradtour durch die Boddenlandschaft und die Zickerschen Alpen, eine hügelige Region im Südosten der Insel. Wir hoffen auf tolle Aussichtspunkte mit Blick auf die umliegende Landschaft und das Meer. Wer kein eigenes Rad dabei hat, findet in den nahegelegenen Ortschaften viele Fahrradverleihe.
Unsere Tour startet in Groß Zicker, einem kleinen, malerischen Ort mit charmanten Reetdachhäusern. Die Strecke führt uns durch die weiten Wiesen, vorbei an grasenden Schafen und kleinen Teichen. Willow läuft begeistert neben unseren Rädern her und scheint die Bewegung genauso zu genießen wie wir.
Der erste Stopp ist ein Aussichtspunkt auf dem Bakenberg. Von dort aus haben wir einen fantastischen Panoramablick über den Greifswalder Bodden, die Salzwiesen und die kleinen, verstreut liegenden Dörfer. Ein perfekter Ort zum Innehalten und Genießen der Ruhe. Der Wind trägt sogar den salzigen Duft des Meeres zu uns herauf.
Nach einer kurzen Pause setzen wir unsere Tour fort und radeln weiter Richtung Thiessow. Die Strecke führt uns durch kleine Wälder und vorbei an Hofschaften mit frei laufenden Hühnern. In einem rustikalen Hofladen machen wir Halt, um Proviant zu kaufen. Wir entscheiden uns für hausgemachte Spezialitäten. Besonders angetan sind wir vom Küstenkäse aus regionaler Produktion und frischem Landbrot. Damit machen wir ein schönes Picknick, bevor es zurück zu unserer Unterkunft geht.
Tag 7
Fazit
Ein Paradies für HundebesitzerInnen
Rügen hat uns und Willow in jeder Hinsicht begeistert. Die Insel bietet nicht nur traumhafte Landschaften, sondern auch zahlreiche hundefreundliche Angebote. Von Stränden über Wanderwege bis hin zu speziellen Services in Unterkünften – hier finden alle HundebesitzerInnen das Richtige. Wir kommen definitiv wieder, denn Rügen hat noch viele weitere Ecken, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Damit der Urlaub für Mensch und Hund gleichermaßen entspannt verläuft, gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten:
Leinenpflicht: In Schutzgebieten wie dem Nationalpark Jasmund und teilweise auch an den Stränden besteht Leinenpflicht. Eine lange Schleppleine kann hier hilfreich sein, um dem Hund dennoch etwas Bewegungsfreiheit zu geben.
Ausrüstung: Ein faltbarer Napf, ausreichend Wasser, Hundekotbeutel und eine Reiseapotheke für den Vierbeiner sollten nicht fehlen.
Zeckenschutz: Besonders in den Sommermonaten ist ein guter Zeckenschutz wichtig, wenn Ihr auf der Insel durch Wald und Wiese spaziert.
Unterkunft: Achte darauf, dass Du eine hundefreundliche Unterkunft buchst. Dann steht einem schönen Urlaub nichts mehr im Wege.
Nebensaison:
Wer es ruhiger mag, sollte die Nebensaison von Oktober bis April in Betracht ziehen. Dann sind die Strände weniger belebt, und die Leinenpflicht mancherorts gelockert.