Eine Frauengruppe isst vor einer Hütte an einem See.
© Getty Images / Maskot

Kulinarik

10 typisch skandinavische Gerichte

In den skandinavischen Ländern, wo das Meer nie weit ist, gehören Fisch und Meeresfrüchte ebenso selbstverständlich auf den Teller wie viel Fleisch. Ungewöhnlich für uns sind sicher Rentier und Elch. Ganz zu schweigen von fermentiertem Fisch und ethisch fragwürdigem Walfleisch. Hier sind zehn typisch skandinavische Gerichte.

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Verschiedene Smørrebrød liegen in einer Auslage in Dänemark.
Die DänInnen essen zum Mittagessen gerne Smørrebrød, ein belegtes Roggenbrot. © Getty Images / jaanalisette

Smørrebrød

Das dänische Mittagessen

Smørrebrød ist das wohl bekannteste Nationalgericht Dänemarks. Traditionell zum Mittagessen serviert, ist eine Scheibe herzhaftes Roggenbrot die Grundlage. Diese wird klassisch mit einer dünnen Schicht Butter bestrichen und dann kunstvoll mit einer Vielfalt an Garnierungen belegt. Der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Je nach Geschmack kommt dieses skandinavische Butterbrot mit Roastbeef, Lachs, Krabben, Kaviar oder Käse daher. Mittlerweile sind aber auch vegane Beläge sehr beliebt. Dieses Gericht, das seine Wurzeln im 19. Jahrhundert hat, wird wegen der Kleckergefahr mit Messer und Gabel gegessen.

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Eine Pfanne mit Köttbullar
Kötbullar ist eines der ältesten und traditionellsten schwedischen Gerichte. © Getty Images / Marian Vejcik Slovcar / 500px

Köttbullar

Schwedens Frikadellenvariante

Köttbullar, die schwedische Variante unserer deutschen Frikadelle, sind ein Geschmackserlebnis, das tief in der skandinavischen Tradition verwurzelt ist. Die würzigen Bällchen bestehen aus Rind- und Schweinefleisch, je nach Region auch aus Elch- oder Rentierfleisch. Inzwischen gibt es sie auch vegan auf pflanzlicher Basis. Für ein unvergleichliches Geschmackserlebnis werden alle Varianten mit Gewürzen wie Pfeffer, Muskat, Piment und Ingwer verfeinert und anschließend mit Ei und Paniermehl in der Pfanne gebraten. Serviert werden sie traditionell mit Preiselbeersoße, Kartoffelpüree und eingelegten Gurken. Die Geschichte der Köttbullar ist umstritten, aber sicher ist, dass der Begriff Köttbulle erstmals 1755 in einem schwedischen Kochbuch auftauchte.

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Einige Fische hängen an einem Holzbalken zum Trocknen.
Eine Delikatesse aus dem Meer, welche Du in Finnland und im Norden Norwegens serviert bekommst, ist die Königskrabbe. © Getty Images / Kriangkrai Thitimakorn

Königskrabbe

Delikatesse aus der Arktis

Die Königskrabbe, auch Riesenkrabbe genannt, ist ein Schatz der skandinavischen Meere. Als arktische Delikatesse wird sie vor allem in Finnland und Nordnorwegen serviert. Das imposante Krustentier kann bis zu einem Meter lang und zwölf Kilogramm schwer werden. Sein zartes, süßliches Inneres wird traditionell durch einfache, aber aromaschonende Zubereitungsmethoden zelebriert, um den natürlichen Geschmack optimal zur Geltung zu bringen. Die Beine der Tiere werden der Länge nach halbiert, um das Fleisch leichter herauslösen zu können, dann in zerlassener Butter mit Knoblauch, Petersilie, Zitronensaft und Essig gewürzt und einige Minuten im Ofen gebacken. Als Beilage werden Salat und Brot gereicht.

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Einige Fische hängen an einem Holzbalken zum Trocknen.
Stockfisch ist durch die Lage direkt am Meer in allen skandinavischen Ländern beliebt. © Getty Images / minoandriani

Stockfisch

Luftgetrockneter Kabeljau aus dem hohen Norden

Ein weiteres typisch skandinavisches Gericht ist der Stockfisch. Er ist ein Relikt aus einer Zeit, in der die Natur den Rhythmus des Lebens bestimmte. Die Fische – meist Kabeljau – werden nach dem Fang zunächst ausgenommen, gesalzen und dann auf lange Holzgestelle gehängt, wo sie mehrere Wochen lang dem rauen, salzigen Meereswind ausgesetzt sind. Durch diesen aufwendigen Trocknungsprozess entwickelt der Dörrfisch eine einzigartige Textur und einen intensiven, salzigen Geschmack. Außerdem wird er auf diese Weise haltbar gemacht. Früher galt Stockfisch als Arme-Leute-Essen, heute wird er vor allem in Norwegen und Island als Delikatesse geschätzt.

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Jemand öffnet ein Fass mit eingelegtem Surströmming-Fisch.
Surströmming ist vor allem wegen seinem Geruch sehr gewöhnungsbedürftig. © Getty Images / Ivan

Surströmming

Skandinaviens kulinarisches Abenteuer

Surströmming ist nicht nur ein typisch skandinavisches Gericht – es ist eine kulturelle Erfahrung, die nur besonders mutige Gaumen erfreut. Schon die Zubereitung ist eigenwillig. Die ausgenommenen Heringe werden in einer Salzlake in offenen Fässern gelagert. Durch zugesetzte Enzyme und Bakterien beginnt das Fleisch zu fermentieren. Dabei entstehen übel riechende Stoffe wie Propan-, Essig- und Buttersäure. Aber erst der Schwefelwasserstoff verleiht dem Surströmming seinen fauligen Geruch und den fast explosiven Geschmack. Er wird in Konservendosen abgefüllt, die sich durch die Nachgärung wölben. Beim Öffnen ist Vorsicht geboten. Wer sich traut, probiert ihn mit einem Stück Brot und einem Gläschen hochprozentigen Aquavit zum Nachspülen.

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6
Wal Tataki mit Salat auf einem Teller.
Walfleisch bietet einen rindfleischähnlichen Geschmack und wird daher auch oft ähnlich serviert. © Getty Images / Ivan

Walfleisch

Umstrittene Delikatesse

Wer Norwegen, Island oder die Färöerinseln besucht, jene abgelegene Inselgruppe im Nordatlantik, die zu Dänemark gehört, aber nicht Teil der EU ist, stößt auf eine unerwartete Delikatesse: Walfleisch. Das dunkle Fleisch erinnert geschmacklich an Rind, mit einem leichten Hauch von Tran. Walfleisch wird in diesen skandinavischen Ländern ganz selbstverständlich gegessen. Du musst selbst entscheiden, ob Du es mit Deinem Gewissen vereinbaren kannst, es vor Ort zu probieren. Zubereitet als Steak oder Carpaccio, wird es in vielen Restaurants angeboten.

7
Ein Block norwegischer brauner Käse auf einem Holzbrett.
Brunost ist eine beliebte Käsesorte aus Norwegen und sticht durch seine braune Farbe heraus. © Getty Images / OlgaMiltsova

Brunost

Norwegischer Käse, der keiner ist

Die NorwegerInnen lieben Brunost, den legendären braunen Käse, der eigentlich gar keiner ist, denn er wird aus eingekochter Molke hergestellt, die bei der Käseherstellung übrig bleibt. Durch das Einkochen der Molke karamellisiert der natürliche Milchzucker, was dem Brunost seine charakteristische braune Farbe und seinen süßlich-karamellartigen Geschmack verleiht. Die Herstellung von Brunost ist eine jahrhundertealte Tradition und Teil der norwegischen Kultur. Die bekanntesten Brunost-Sorten sind Fløtemysost (aus Kuhmilch), Ekte Geitost (aus Ziegenmilch) und Gudbrandsdalsost (aus einer Mischung aus Kuh- und Ziegenmilch). Üblicherweise wird er mit einem Käsehobel in dünne Scheiben geschnitten und als Brotbelag oder auf frischen Waffeln serviert.

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Das finnische Gebäck Karjalanpiirakka schön angerichtet.
Das finnische Gebäck Karjalanpiirakka war ursprünglich ein Essen für arme Leute. © Getty Images / Ekaterina Smirnova

Karelische Piroggen

Finnlands traditionelles Arme-Leute-Essen

Karjalanpiirakka, zu Deutsch Karelische Piroggen, sind ein traditionelles Gericht der finnischen Küche, einst ein deftiges und sättigendes Arme-Leute-Essen, das seinen Ursprung in der historischen Region Karelien hat. Die gefüllten Teigtaschen werden traditionell mit gesalzenem Milchreis, Gerstenbrei oder Kartoffelpüree gefüllt. Der Teig besteht aus einer Mischung aus Roggen- und Weizenmehl, wird dünn ausgerollt und dann in eine ovale Form mit eingedrückten Rändern gebracht. Serviert werden die Piroggen mit einer Mischung aus Butter und Eiern, die auf die Teigstücke gestrichen wird. Karelische Piroggen gelten als traditionelles finnisches Kulturgut und sind heute in Cafés und Bäckereien im ganzen Land erhältlich.

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Moltebeeren in einem Körbchen auf dem Waldboden.
Die Moltebeere kann man zwischen Ende Juli und Anfang August in mehreren skandinavischen Ländern selbst pflücken. © Image Professionals / Naturbild

Moltebeere

Skandinaviens Superfrucht

Die Moltebeere ist ein wahrer Schatz der skandinavischen Küche. Diese Früchte wachsen wild in den Mooren. Da sie von Hand geerntet werden, sind entsprechende Gerichte teuer. Wer zwischen Ende Juli und Anfang August in Ländern wie Schweden, Norwegen und Finnland unterwegs ist, darf sie nach dem Jedermannsrecht selbst pflücken und probieren. Die erntereifen Beeren sehen optisch wie orangefarbene Himbeeren aus und erinnern geschmacklich an Stachelbeeren. Sie werden pur für Desserts, als Füllung für Torten oder in Kompotten verwendet. Außerdem kannst Du in skandinavischen Geschäften auch Marmelade, Sirup und Likör kaufen, die aus Moltebeeren hergestellt wurden.

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Mehrere Zimtschnecken mit Glasur auf einem Brett.
Eine Süßspeise aus den skandinavischen Ländern sind klassische Zimtschnecken. © Getty Images / MelanieMaya

Zimtschnecken

Ein Genuss mit verschiedenen Namen

Darf es zum Schluss noch etwas Süßes sein? Das wohl beliebteste süße Gericht in Schweden heißt Kanelbüllar und ist eine Schnecke aus Hefeteig. Die norwegische Variante wird als Skillingsboller bezeichnet. Auch die DänInnen lieben diese Leckerei und nennen sie Kanelsnegle oder Kanelsnurre. In Finnland sind Zimtschnecken ebenfalls beliebt. Dort werden sie Korvapuusti genannt. Auch wenn sich die Varianten etwas unterscheiden, haben sie alle eine runde Form, die mit Butter und einer Mischung aus Zimt, Zucker und Kardamom bestreut wird. Du kannst sie bei Deiner Reise in Skandinavien im Prinzip in jeder Bäckerei kaufen.

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