Städtereise
Die 10 schönsten Stadtviertel von Budapest
An der Donau liegen einige der schönsten Städte Europas. Die allerschönste aber ist Budapest, das geben auch die Nachbarn zu. Die Größe und die Pracht der Bauten sind überwältigend, wie auch die Ausblicke von den Hügeln und über den Fluss. Das Nachtleben ist verlockend, sogar das berühmteste Thermalbad lädt ein zur langen, feuchten Party im Schummerlicht.
Burgberg, I. Bezirk
Märchenschloss und Schatzkammern
Um einen Überblick zu bekommen, bist Du hier genau richtig – und gleich mittendrin. Donau und Stadt liegen Dir zu Füßen, und rings um Dich sind die schönsten Bauwerke versammelt. Die Fischerbastei, ein Märchenschloss mit Türmchen und Zinnen, das nur der schönen Aussicht dient. Gleich daneben die Matthiaskirche, ein Meisterwerk der Gotik. Durch einen kleinen Park kommst Du zum Schlosslabyrinth, wo einst Graf Dracula gefangen war. Hier ein Biergarten, da ein Café, Du freust Dich über neue Ausblicke, und schon bist Du an der Budaer Burg. Sie ist Weltkulturerbe, majestätische Kulisse für Staatsempfänge und ihre drei Museen sind die Schatzkammern des Landes.
Innenstadt-Leopoldstadt, V. Bezirk
365 Türme und eine Kuppel
Du hast Glück. Nach langer Renovierung ist die Kettenbrücke wieder geöffnet. Sie war einst Ungarns Brückenschlag in die Moderne und führt Dich über die Donau in die Innenstadt. Genieße den Ausblick auf den Burgberg, am besten, wenn er in der Morgensonne leuchtet. Nach 15 Minuten erreichst Du an der Uferpromenade das Parlamentsgebäude, mit 365 Türmen und 96 Meter hoher Kuppel ein Wahrzeichen Budapests. Über den Freiheitsplatz kannst Du zurück zur riesigen St. Stephans Basilika bummeln. Viele Cafés und Bistros bieten sich an für eine Pause vor dem Aufstieg zur Aussichtsgalerie der Kirche. Oder Du nimmst das Riesenrad am Erzsébet Platz.
Stadtwäldchen
Grünes Wunder mit prächtigem Bad
Der Name klingt niedlich. Tatsächlich steckt der Park voller Überraschungen. Ein kurzer Spaziergang führt Dich vom Heldenplatz zum Zoologisch-Botanischen Garten, zum Stadtzirkus, zum See, Spielplätzen, Restaurants, Cafés, zur Burg Vajdahunyad und vor allem zum Széchenyi-Bad, dem prachtvollsten der 21 Bäder der Stadt. Es zählt drei Außenpools und 18 Innenbecken. Bestimmt kennst Du das Foto von den Schachspielern im Thermalwasser. So geht Entspannung. Bei der Late Night Spa Party sogar bis 2 Uhr nachts. Tickets für diesen Spaß gibt es ab 59 Euro. Für 75 Euro bekommst Du vier Drinks dazu und kannst schon um 19 Uhr zum Warm Up kommen.
Jüdisches Viertel, VII. Bezirk
Besuch beim Engel von Budapest
Das alte jüdische Ghetto ist nach den Schrecken des Holocausts wieder eines der aufregendsten Viertel Budapests. In den Cafés wird lebhaft diskutiert, die Restaurants locken mit exotischen Düften. Die Große Synagoge in der Dohány utca ist ein Traum im maurischen Stil. Friedhof, Gedenkpark und das Museum nebenan erzählen von jüdischen Schicksalen. Die Rumbach Synagoge, zwei Ecken weiter, fasziniert mit orientalischen Schnörkeln. Überall prangen farbenfrohe Wandmalereien, erinnern an Kaiserin Sisi, an Ungarns Zauberwürfel Rubiks Cube, an große Fußballer oder, am Anfang der Dob-Straße, an den Engel von Budapest, den spanischen Diplomaten Angel Sanz Briz, der Tausenden von Juden das Leben rettete.
Josefstadt, VIII. Bezirk
Auf zum Salami- und Paprikapalast
Pracht, Prunk und Historie stehen in Budapest meist im Vordergrund. Urbanes Leben entfaltet sich etwas abseits des Zentrums, zum Beispiel in der Josefstadt. Sie mausert sich vom Problembezirk zum Studentenviertel. Neben Schulen und diversen Unis entstehen Guesthouses und Hostels, neue Cafés, Pubs, Sushi-Läden. Für Deinen Stadtbummel kannst Du Dich an Stätten der alten Kultur orientieren, Nationalmuseum, Palais Wenckheim, Ervin Szabó Bibliothek, Kunstgewerbemuseum. Und die Runde an der Großen Markthalle beenden, einem Glaspalast, der nicht recht wusste, ob er Basilika oder Bahnhof werden sollte. Hier gibt es Paprika und Salami in allen Varianten. Aber auch herrlich kitschige Souvenirs.
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Donaupromenade
Endstation Sehnsucht
Genug gewandert? Dann mache es Dir in der Straßenbahn bequem. Die Fahrt mit der Budapester Linie 2 wurde vom Magazin National Geographic zur schönsten Tramstrecke Europas gekürt. In 23 Minuten rattern die knallgelben Wagen vom Ludwig Museum zur Margaretenbrücke, immer am Ufer entlang. Für rund 1 Euro kannst Du das Panorama an Dir vorbeiziehen lassen, vom Theaterschiff auf der Donau über den Gellertberg, die Universität, Burg, Fischerbastei bis zum Parlament. Lust auf mehr? Dann nimm die Linie 47-49 auf der Kleinen Ringstraße vom Gellért- zum Deák-Platz. Und vergiss nicht die Standseilbahn von der Kettenbrücke auf den Burgberg.
Antiquitätenzeile
Die Schätze von gestern
Von der Tramhaltestelle an der Margaretenbrücke sind es nur ein paar Meter zur Falk Miksa utca und der Bronzeskulptur von Peter Falk. Ob der US-Schauspieler tatsächlich mit dem ungarischen Politiker verwandt war, nach dem die Straße benannt wurde? Höchst fraglich. Doch Inspektor Columbo in seinem zerknitterten Trench wirkt keineswegs deplaziert zwischen den Antiquitätenläden der Falk Miksa. Neben der renommierten Kieselbach Galerie oder dem Auktions- und Pfandleihhaus BAV art finden sich hier auch kleine Trödler, es gibt Schmuck und Schnickschnack, Keramik und Krimskrams. Kurzum: jede Menge Souvenirs von gestern. Und das nette Café Frei.
Leopold-Neustadt
Ein Viertel mit Stil und Spiel
Klar, Jazz ist wieder angesagt. Und passend dazu die stilvolle Moderne der Architektur. So wie in Újlipótváros, der Leopold-Neustadt. Hier findest Du den legendären Budapest Jazz Club und ganze Häuserzeilen, die vom Bauhaus und seiner klaren Formensprache inspiriert sind. Charmante Achse des Viertels ist die Pozsonyi út, etwas abseits des Ufers aber parallel zur Donau, mit vielen Buchläden, Galerien und gemütlichen Cafés. Zweites architektonisches Juwel und einstige Keimzelle der Siedlung ist das Theater Vígszínház. Als Spielstätte könnte Dir auch das Flippermuseum gefallen. Für 10 Euro Eintritt kannst Du dort an den 140 Geräten die Kugeln rollen lassen.
Partymeile Kazinczy utca
Feiern in fantasievoller Flohmarktkulisse
Die Straße verläuft quer durchs jüdische Viertel Budapests. Sie ist heute der Hot Spot des Nachtlebens, mit vielen Restaurants, Bistros, Kneipen – und mit den legendären Ruinenbars in aufgelassenen Fabriken, Lagerhäusern und Wohngebäuden. Angeblich das Original, auf jeden Fall aber die bekannteste Rumpelkammer ist das Szimpla Kert. Ein ganzer Apartmentblock wurde hier mit wildem Graffiti zu einer surrealen Welt umgemodelt, vollgestopft mit schrägem Sperrmüllmobiliar und buntem Krimskrams, von der antiken Galionsfigur bis zur psychedelischen Discokugel. Sonntag vormittags zieht ein Bauernmarkt in die Hallen, mit Charitysuppe und Live Musik. Deutlich aufgeräumter ist das Instant Fogas mit acht Dancefloors und 15 Bars.
Margareteninsel
Freizeitpark mitten in der Donau
Ursprünglich waren es drei Inseln, die Badeinsel, die Malerinsel und die Insel der Hasen, die um 1900 ein gemeinsames Ufer erhielten. So entstand eine etwa 2,5 Kilometer lange Insel. Vom Musikbrunnen mit pulsierender Fontäne kannst Du zu englischen, französischen und japanischen Gärten schlendern, mittendrin im Strandbad schwimmen, die Ruinen eines Klosters oder den Jugendstil-Wasserturm bestaunen. Auch ein Luxushotel mit Therme gibt es auf der Insel. Autos sind verboten, Fahrräder erlaubt. Im Sommer eröffnen Pop-Up-Bars. Und zu den Shows auf der Freiluftbühne mit Konzertmuschel strömen bis zu 3.000 BesucherInnen.