Hallo, Peter!
Die von Dir geschilderte Aufgabe, quasi einen "Cruise Robot" zu nutzen, müsste man programmieren - ich weiß nicht, ob das die großen Online-Buchungsportale leisten können. Ich denke eher nicht. Ich würde mich an die bekannten Großen wenden, die bei der Google-Suche mit "Kreuzfahrt buchen" an erster Stelle auftauchen und Sie bitten, bestimmte Kabinen nach Buchbarkeit und Preis zu prüfen. Letztendlich ginge das auch mit einem Anruf bei der Reederei.
Wie es bei Flugreisen ist, so ist es auch bei Kreuzfahrtschiffen. Die werden auch wie Fluggesellschaften eine Abteilung "Pricing & Ticketing" haben. Das sind hochkomplexe Computerprogramme, in welche zahllose Parameter einfließen und die durch gezielte Feinsteuerung von Kabinenkontingenten, Preisen, Angeboten, Upgrades und weißdergeierwasnoch für die Reederei natürlich den maximalen Yield zu erwirtschaften. Wir dürfen davon ausgehen, dass jede Reederei das ureigene Interesse daran hat, ihren Aktionären den größtmöglichen Gewinn zu verschaffen.
Ferientermine und auch die aktuellen Preise der Konkurrenz spielen hierbei sicher auch eine Rolle und wir dürfen weiterhin annehmen, dass die Preisgestaltung innerhalb eines Konzerns, z.B. Carnival, harmonisiert verläuft - also sämtliche Reedereien und deren Preise über einen Server laufen bzw. die Server, wenn es denn verschiedene Rechenzentren gibt, miteinander im Datenaustausch stehen.
Aus dem Auftauchen bestimmter Preise und Kabinenkategorien und deren Verschwinden in Buchungssystemen eine Systematik ableiten zu wollen ist aussichtslos, denn eines ist sicher: kein Unternehmen, ob Reederei oder Fluggesellschaft, lässt sich hier in der Hexenküche der Preisgestaltung in den Topf gucken. So kann man Glück haben oder auch das Nachsehen. Wartet man lange, können die Preise fallen - oder auch nicht, und wenn man Pech hat, bleiben nur noch Kabinen übrig mit verstellter Aussicht, direkt am Aufzug, unter oder über einem lärmenden Buffetrestaurant oder was auch immer zuletzt unters Volk gebracht werden kann.
Manche Preisgestaltung geht auch mir nicht in den Kopf (z.B. mehr als 2.500 USD für wenige Tage im Mittelmeer mit einem Disney-Schiff in einer Innenkabine!!!), während es dasselbe Produkt bei den Wettbewerbern schon für rund 800 EUR gibt... die Preise sind aber tendenziell so günstig, dass man sich überhaupt fragen muss: wie können die das so günstig anbieten? Wenn Ihr die Route, die Kabine und den akzeptablen Preis gefunden habt, schlagt zu! Wenn Ihr unbedigt noch warten wollt, dann simuliert einfach eine Buchung bis zur Kabinenauswahl - da hat man dann immerhin noch ein bißchen den Überblick, wie viele Kabinen in welcher Kategorie noch frei sind, um am Ende nicht das Tretboot wählen zu müssen.
Mir fällt gerade noch ein konkretes Beispiel ein, das ich gerade selbst erlebte. Ich wollte schon immer mal eine Jungfernfahrt machen und spekulierte auf die Fahrt der Norwegian Escape am 29.10.2015 von Southampton nach Miami. Auf der amerikanischen Seite von NCL über die Escape (da gibt es eine eigene URL) stand, dass am 19. März Buchungsstart sei für Travelpartner, am 25. für Latitudes-Member und am 26. für alle anderen. Nachfragen bei NCL in Wiesbaden ergaben nur, dass man da gar nichts wusste. Mein Haus-und-Hof-Reisebüro checkte die Lage und fand heraus, dass diese Termine nur für US-Bürger galten. Na, toll. Europäische Kunden sollten Anfang April buchen können. Überraschend erhielt ich um den 27.3. einen Anruf von meinem Reisebüro, dass das Schiff nun buchbar sei. Auf der Website und bei anderen Online-Buchungsportalen sowie auf der NCL-Seite fand ich es jedoch nicht. Ich habe die Buchung dann telefonisch vorgenommen. Auch heute ist die Norwegian Escape nicht bei allen Buchungsportalen auffindbar. Ein gutes Reisebüro mit fähigen Mitarbeitern ist demnach immer eine gute Lösung, finde ich.