Letzten Herbst war ich in Kalifornien unterwegs. Mein Hertz-Mietwagen hatte keinen Transponder, das war für die von mir befahrenen Strecken kein Nachteil. Zum Ende der Reise fuhr ich über die Golden Gate Brücke hin und zurück. Für den "Platepass" ist bei Hertz keine Anmeldung notwendig, die Verrechnung erfolgt über die Kreditkarte, falls mindestens eine Strecke mit elektronischer Maut durchfahren wird. Wie bei vergleichbaren Programmen anderer Vermieter wird das Kennzeichen des Wagens mit Kameras erfasst. Für die eine Fahrt zurück zur Stadt wurde mir auf der Kreditkarte für den "Platepass" 32 $ belastet. Es gibt Möglichkeiten, die Maut der Golden Gate Brücke mit "Einmalzahlungen" zu begleichen, siehe hier , man könnte mehr als 20 $ einsparen. Die finanzielle Ebbe nach dem Urlaub bleibt sich aber etwa gleich.
Zu den Angaben von Gunnar: Sowohl bei der Golden Gate Bridge, wie auch bei der Bay Bridge entrichtet man die Maut immer nur für die Fahrt in die Stadt San Francisco hinein. Aus der Stadt hinaus zahlt man nichts. Fährt man aus San Francisco über die Golden Gate Bridge, dann zahlt man also nichts. Fährt man dann um die Bucht und über die Bay Bridge nach San Francisco, dann muss man dort Maut bezahlen. Benutzt man dort die richtigen Spuren, dann wird man bei den Kassenhäuschen immer noch sein Bargeld los.
Ich empfehle diese Route um die Bucht, da ist auch Sightseeing dabei. Nach der Richmond-San Rafael Bridge sieht man vorerst Wegweiser nach San Quentin (das ist allerdings kein Tourismus-Ziel). Ein Zwischenhalt in Richmond beim "Keller Beach" und "Miller/Knox Regional Shore" lohnt sich. Nach der Brücke die Ausfahrt rechts nach Richmond nehmen. Zum Beach fährt man durch einen ehemaligen Eisenbahntunnel. Vom Beach aus sieht man über die Bucht bis nach San Francisco.
Bevor man sich von San Francisco aus in den Süden bewegt, sollte man sich rechtzeitig über die Lage der Mautsstrassen orientieren. Auf den "Toll Roads" 73 / 133/ 241 / 261 kann man seit dem 14. Mai 2014 die Maut nicht mehr mit Bargeld bezahlen. "Tollpass" (ohne Transponder) und ähnliche Programme von anderen Vermietern funktionieren auf den "Toll Roads" nicht! Diese Strassen sollte man nur befahren, wenn der Mietwagen einen Transponder hat, der auch eingeschaltet wurde (sogenanntes "opt in" ).
Wenn man den Wagen in Kalifornien anmietet, dann bekommt man möglicherweise einen Wagen mit Transponder. Bei der Anmietung in Seattle könnte man mit Glück einen Wagen mit Transponder bekommen, der nach Kalifornien zurückgeführt wird. Die Transponder funktionieren übrigens auch bei allen Brücken im Bereich San Francisco.
Wenn man sich rechtzeitig orientiert, lassen sich die obengenannten "Toll Roads" umfahren. Diese Strassen sind bereits auf den Wegweisern als "Toll Road" markiert. Beim Beginn der einzelnen Mautstrecken ist in der Regel noch eine Ausfahrt als "Last Exit before Toll" markiert. Im Navi kann man die Option "Mautstrassen vermeiden" einschalten.
Stellt man zu spät fest, dass man mit einem Wagen ohne Transponder auf einer der oben erwähnten "Toll Roads" gefahren ist, dann sollte man das Datum und die Namen von Einfahrt und Ausfahrt notieren. Die fällige Maut kann dann innert einer Frist von 5 Tagen im Internet auf thetollroads.com bezahlt werden. Mir ist nicht bekannt, ob für das Bezahlen eines "One Time Toll" eine Kreditkarte aus Europa akzeptiert wird, vielleicht kann das jemand aus eigener Erfahrung berichten. Falls das Bezahlen im Internet nicht gelingt, dann kann man nur im Süden von Kalifornien in bestimmten Geschäften mit Bargeld bezahlen, siehe thetollroads.com.
Im Hinterland von San Diego führt die Mauststrasse South Bay Expressway zur Grenze von Mexiko, siehe auch sbxthe125.com. Auf dieser Strasse kann man die Maut mit Bargeld bezahlen. Die "Fastrack"-Spur bei den Mautstellen darf man nur mit einem Wagen mit eingeschaltetem Transponder befahren.
Auf einigen Autobahnen sind jeweils links eine oder mehrere Express-Spuren mit Rauten markiert, abwechselnd mit der Bezeichnung Car Pool Only. Diese Spuren werden auch als HOV (high occupancy vehicle) lanes bezeichnet. Wenn der Wagen mit 2 oder mehr Personen besetzt ist, dann kann man diese Express-Spuren ohne Bedenken befahren. Man sollte sich aber rechtzeitig Gedanken machen, wie man später von der Spur aus zur gewünschten Ausfahrt rauskommt. Die Express-Spuren sind gelegentlich über längere Strecken mit durchgezogenen Strichen oder auch mit Betonelementen von den übrigen Spuren abgetrennt. Über der Spur findet man dann gelegentlich Distanz-Angaben zur nächsten Abfahrt auf die Normalspuren. Gelegentlich haben die Express-Spuren auch separate Ausfahrten. Auf der Interstate 15 nördlich von San Diego bilden die Express-Spuren über eine Distanz von 20 Meilen eine separate Express-Strasse mitten in der Interstate-Autobahn mit eigenen Ein- und Ausfahrten, welche alle auch mit der Raute markiert sind.
In Kalifornien sind auf bestimmten Strecken die Express-Spuren neben der Raute auch als HOT (High Occupancy Toll) lanes bezeichnet, auf einer Anzeige wird der Mautbetrag für Wagen mit einer Person angegeben. Nur wenn der Wagen mit einem eingeschalteten Transponder versehen ist, dann kann auch eine einzelne Person im Wagen diese Spuren gegen Gebühr benützen.
Aber den Kaliforniern ist das alles noch zu einfach. In Los Angeles wurden auf je einem Teilstück der Interstates I-10 und I-110 sogenannte Metro ExpressLanes eingeführt. Diese Spuren links auf der Fahrbahn funktionieren ebenfalls als HOT (High Occupancy Toll) lanes. Die Überfahrten und Einfahrten sind hier nicht mit Rauten markiert, sondern auf einem Purpur-Hintergrund als Fastrack Only. Man darf diese Spuren nur befahren, wenn im Wagen ein Transponder eingeschaltet ist.
Und zuletzt zum Norden: Im Staat Washington kann man die Brücken "State Road 520" und "Tacoma Narrows" mit "Tollpass" (ohne Transponder) befahren, aber auch mit einem Wagen mit Transponder.
Walter