Admiral Promenadenhotel

Liebe Renate, wir bedauern, dass Ihnen der diesjährige Aufenthalt so gar nicht gefallen hat. Es sind schwierige Zeiten, die alles andere als Normalität bieten. Ihr Besuch fand in der ersten Juliwoche statt. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Mecklenburg-Vorpommern noch sehr strikte Einschränkungen für die Hotels. Vielfach behaupten Gäste in Bewertungen, dass dieses oder jenes doch keinesfalls den Coronaregularien geschuldet sei. Einige Gäste versteigen sich sogar, uns Kostenersparnis auf Kosten des Gastes unter dem Deckmantel von Corona vorzuwerfen. Ich kann Ihnen und allen anderen versichern, dass an diesen Anwürfen außer Unfairness nichts dran ist. Um damit einmal gründlich aufzuräumen, hole ich ein wenig weiter aus, denn auch Ihre Bewertung umfasst viele Punkte, bei der uns die Pandemie die Hände gebunden hat. • Einen Leihbademantel und Badetücher gab es nicht auf dem Zimmer, sondern an der Rezeption. Darauf habe ich Sie mit einem persönlichen Brief hingewiesen, der Ihnen bei Anreise übergeben wurde. • Wir waren angehalten, die Serviceleistungen auf dem Zimmer so gering wie möglich zu halten. Insbesondere das Bettenmachen wurde uns strikt untersagt. • Buffets waren bis zu Ihrer Abreise generell verboten. Das Frühstück war am Tisch zu servieren. Gleichzeitig mussten wir wegen der Abstandsbestimmungen 56 von unseren 106 Frühstücksplätzen entfernen. Aus Hygienegründen war auf Kleinstverpackungen für so viele Waren wie möglich zurückzugreifen. Wir bedauern das sehr, diese Maßnahmen haben in allen Hotels auf der Insel Usedom zu übermäßig viel Verstimmung geführt. Insgesamt wurde das Frühstück von 8 statt 5 Mitarbeiterinnen angerichtet und serviert. Glauben Sie mir, die Damen haben während der Zeit an der Grenze der Belastbarkeit und darüber hinaus gearbeitet, um Ihnen einen bestmöglichen Start in den Tag zu gewährleisten. Kein Mensch kann unter diesen Umständen das Frühstück so servieren, dass es dem bekannt ausladenden Frühstücksbuffet im Promenadenhotel Admiral ähnelt. • Auf Anweisung der Landesregierung war jegliche Dekoration, Menagen und das Herrichten eines Tisches untersagt. Die Plastiksets waren desinfizierbar und lagen nur auf den Terrassentischen. Im Restaurant war wie gewohnt in weiß eingedeckt. Alle Tische wurden regelmäßig desinfiziert. Ich weise Ihre Aussage in diesem Punkt schärfstens zurück. • Ausflugsfahrten waren bis Mitte Juli verboten. Lediglich Transferfahrten waren gestattet. Folglich durften wir kein Ausflugsprogramm anbieten. • Das gesellige Zusammensein am Sonntag fand bis zur Pandemie auf einer 100 qm großen Terrasse dicht gedrängt an Stehtischen statt. Es versteht sich von selber, dass dichtes Beisammensein, Gelächter und Alkoholgenuss hochgefährlich sind. Auch „irgendetwas Nettes“ in „Räumlichkeiten“ wäre hochansteckend. Wir haben auf diese Veranstaltungen zu Ihrer und unserer Sicherheit im Einklang mit den geltenden Gesetzen verzichten müssen. Ihre Bewertung ist in diesen Punkten wirklich unfair und wird den Leistungen nicht gerecht, die Hotel und seinen Mitarbeitern ergriffen haben bzw. ergreifen mussten, um Ihre Gesundheit zu schützen. Aber auch darüber hinaus enthält Ihre Bewertung Punkte, die mich sprachlos machen. So haben wir das Haus 2015/2016 für insgesamt 2,5 Mio € komplett umgestaltet, die technischen Anlagen (Bäder etc.) erneuert, die Gastronomie erweitert und eine 80 qm große Lounge errichtet, in der man gemütlich am Feuer sitzen kann. Wie kann man das nicht bemerken und dann öffentlich behaupten, es habe sich in den letzten 7 Jahren nichts verändert? Die Minibar bestücken wir seit Jahren nicht mehr automatisch. In der Zimmermappe findet der Gast den Hinweis, dass ihm der Kühlschrank für eigene Getränke zur Verfügung steht, wir ihn aber auch gerne mit Getränken seiner Wahl auffüllen. Anruf genügt. Haben Sie das auch nicht gelesen? Die Speisekarte hatte insgesamt 38 Positionen. Das ist ausreichend, wenn man weiß, dass frisch gekocht und nicht aufgetaut wird. Die Zusammenstellung ist Geschmackssache. Ich persönlich finde an Damwildcarpaccio, auf der Haut gegrilltem Zanderfilet, gepökeltem Rücken vom Durocschwein, Berliner Kalbsleber oder einem T-Bone vom Rotwild nichts gewöhnungsbedürftig. Der Bitte nach einem Late Checkout konnte tatsächlich nicht entsprochen werden, wie Ihnen geduldig erklärt wurde. Das Zimmer war weitervermietet. Liebe Renate, wie gesagt, ich bedaure, dass Ihnen der Urlaub nicht so gefallen hat, wie Sie ihn sich vielleicht vorgestellt haben. Den Frust über die Einschränkungen an uns auszulassen und uns mit falschen Behauptungen in dieser Zeit zu schaden, ist unfassbar. Mir fehlen dafür die Worte. Thilo Naumann