Cemiterio dos Prazeres - Friedhof des Vergnügens

Lissabon/Lissabon Küste
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Infos Cemiterio dos Prazeres - Friedhof des Vergnügens

Der städtische Friedhof "Cemitério dos Prazeres" befindet sich im aristokratisch und großbürgerlich geprägten Westen des Lissabonner Stadtteils Estrela. Er wurde im Jahr 1833 wegen der Cholera-Epidemie, die Tausende von Toten zur Folge hatte, errichtet. Die rund 70 Wege des Friedhofes wurden, ähnlich wie in der Baixa, im Schachbrettmuster angeordnet. Die an ihren Seiten stehenden alten Grabstätten aus Marmor sehen wie kleine Häuser aus. Die Mausoleen haben Fenster und Türen und sind teilweise sogar wohnlich eingerichtet. Der ganze Friedhof wirkt durch die kleinen Bauwerke wie eine richtige Stadt, herkömmliche Gräber sucht man hier vergebens. Die meisten Grabstätten sind gepflegt und mit Blumen verziert. Es gibt jedoch auch zahlreiche alte Gräber, die teilweise verfallen sind. Die größte Grabstätte auf dem Friedhof und zugleich größtes Familiengrab in ganz Europa ist das Grab des Pedro de Sousa Holstein, des ersten Markgrafen von Palmela und Herzogs von Faial. Gestaltet wurde dieses Grab in Form einer Mischung aus den ägyptischen Pyramiden und dem Tempel Salomons. Insgesamt wurden in dieser Grabstätte etwa 200 Familienangehörige begraben. Verschönert wird die Anlage durch kleine Teiche und Statuen sowie tropische Bäume aus den ehemaligen portugiesischen Kolonien. Am westlichen Ende des Friedhofs hat man einen schönen Ausblick auf die Hängebrücke Ponte 25 de Abril sowie auf das Aqueduto das Águas Livres.

Neueste Bewertungen (9 Bewertungen)

Thomas26-30
Oktober 2015

Wunderschön und unheimlich zugleich

6,0 / 6

Als Tourist ist es bestimmt nicht unbedingt üblich, bei einer Städtetour einen Friedhof zu besichtigen. Aber der "Cemiterio dos Prazeres" ist wirklich einen Besuch wert und in seiner Art wohl einmalig auf der Welt. Man spaziert hier hoch oben über Lissabon durch eine Miniaturstadt aus steinernen Grabhäuschen. Viele der älteren kapellenähnlichen Grabstätten geben sogar einen Blick auf die z.T. schon zerfallenen Särge frei, die im Innenraum aufbewahrt sind. Ehrlich gesagt, schon ein etwas unheimlicher, gruseliger Anblick und sicherlich nicht jedermanns Sache. Der Friedhof lohnt sich aber auch für alle, die auf tolle Aussichtspunkte stehen, denn der Blick von hier oben auf die Stadt, vor allem aber auf die Ponte 25 de Abril ist beeindruckend.

Heidi56-60
April 2013

Häuser für die Toten

5,0 / 6

Es sieht aus, als ob lauter kleinere und größere Häuser hier stehen würden, reichlich verziert – aber es sind Grabmale – Häuser für die Toten. Und es war nicht einmal unheimlich auf diesem „Friedhof der Freuden“, wie die deutsche Übersetzung lautet. Vom hinteren Teil der Friedhofs hat man einen schönen Ausblick auf den Tejo, Christusstatue, Brücke des 25. April usw. Erreichbar mit der Tram 28 bis Endstation.

Herb56-60
April 2013

Ist ein Friedhof eine Sehenswürdigkeit? Dieser ja!

5,0 / 6

Es mag eigenartig klingen, wenn man einen Friedhof als Sehenswürdigkeit bezeichnet, aber bei dem Cemiterio dos Prazeres handelt es sich wirklich um eine solche. Auch der Name klingt etwas makaber, denn Cemitério dos Prazeres bedeutet Friedhof der Freuden. Wir sind mit der Tram 28 bis zur Endstation Campo Ourique / Prazeres gefahren. Von der Tram-Haltestelle sieht man bereits den Eingang zum Friedhof. Als wir durch den Eingang in den Cemiterio dos Prazeres gekommen sind, hat es uns erstmal die Sprache verschlagen. Richtige Straßen führen durch den großen Friedhof. Man findet hier prächtige Grabmäler, teils richtig große Mausoleen (fast Paläste), aber auch einfache Totenhäuser und schlichte Gräber. Das größte Familien-Grab hat angeblich Platz für mehr als 200 Verstorbene. Und vom hinteren Bereich des Friedhofes hat man einen wunderbaren Blick auf den Tejo, die Brücke des 25. April und auf Cristo Rei, der riesigen Christus-Statue auf dem anderen Ufer des Tejos.

Kristian46-50
März 2012

Friedhof mit Aussicht

5,0 / 6

Der Name ist schon etwas ungewöhnlich - wie der Friedhof selbst. Er unterscheidet sich doch deutlich von deutschen Friedhöfen, denn die Toten werden nicht begraben, sondern ihre Särge werden in kleine weiße Häuschen gestellt, die dicht an dicht fast wie in einer Reihenhaussiedlung aneinander stehen. Der Gestaltung sind dabei keine Grenzen gesetzt - außer natürlich durch den Geldbeutel. So hat sich ein Portugiese asiatischer Herkunft seine Grabstätte mit asiatischen Ziegeldächern versehen lassen, andere wiederum fallen durch äußerst modernes Design auf, manchmal gibt es kleine Kuppeln und Türmchen, häufig marmorne Engeln. Manchmal kann man durch Fenster in die Grabhäuschen auf die dort aufgebahrten Särge hineinschauen. In der Mitte des Friedhofs ist eine kleine Kirche - durchaus kunstvoll, aber nicht überschwänglich ausgeschmückt. Auch der heute nicht mehr genutzte Obduktionsraum ist zu besichtigen. Die Straßen auf dem Friedhof sind schöne alte Alleen, die auch im Sommer ausreichend Schatten spenden. Im hinteren Teil gibt es einen beängstigend großen abgesonderten Teil für Feuerwehrleute, der daran erinnert, dass dieser Job auch heute noch mit so vielen Gefahren verbunden ist, dass die Lebenserwartung deutlich niedriger als die des Bevölkerungsdurchschnitts ausfällt. Vom hinteren Teil hat man auch einen tollen Ausblick sowohl auf die Hängebrücke als auch auf das Aquädukt. Alles in allem wäre es ein Ort der Ruhe in dieser lebhaften Stadt, würde nicht alle paar Minuten ein Flugzeug in niedriger Höhe zum Landeanflug über den Friedhof donnern.

Helmut41-45
Januar 2012

Stadt der Toten, morbide und monumental

5,0 / 6

Wenn man noch etwas Zeit übrig hat, sollte man einen kurzen Abstecher zum Friedhof Cemiterio dos Prazeres unternehmen. Diese "Stadt der Toten" erreicht man am besten mit der Strassenbahn Nummer 28 (westliche Endstation). Ist mal etwas ganz anderes. Unzählige, teils monumentale Gruften säumen die im Rastersystem angelegten Wege. Ein wenig gruselig und morbide wirken die übers Gelände verstreuten, aufgelassenen Gräber (abandonado). Vom hinteren Ende des Friedhofs hat man einen guten Blick auf die Ponte 25 de April.