Mikvé Israel-Emanuel Synagoge

Das Herz der jüdischen Gemeinde auf Curaçao

Mitten im Stadtteil Punda trifft man auf einen großen, hellen Gebäudekomplex aus dem Jahre 1732 – es handelt sich um die „Mikvé Israel-Emanuel Synagoge“, die tatsächlich älteste, durchgehend genutzte Synagoge der westlichen Welt. Gegründet wurde sie von Juden aus Spanien und Portugal, die vor der Inquisition fliehen mussten und über Holland auf Curaçao eine neue Heimat fanden. An die Zeit der Verfolgung erinnert noch heute der Fußboden aus Sand – damals traf sich die jüdische Gemeinde nämlich in Privaträumen zum heimlichen Gebet und streute Sand auf die Holzböden der Wohnungen, um sich nicht durch den Trittschall zu verraten. Zudem erinnert der Boden an die Wanderung der Israeliten durch die Wüste Sinai. Beim Rundgang durch den Gebetsraum staunt man über schweres Holzmobiliar, große Kerzenleuchter unter der hohen Decke und die wunderschönen Purpur-Fenster – eine ganz besondere Atmosphäre. Angeschlossen an die Synagoge ist weiterhin ein Museum, das sich der historischen Kultur der jüdischen Gemeinde widmet: Neben rituellen Gebrauchsgegenständen findet man hier sogar eine Tora-Rolle der ersten jüdischen Siedler auf der Insel. Der Besuch der Synagoge und des Museums ist mehr als eindrucksvoll und rechtfertigt den Eintrittspreis von 10 US-$, der zum Erhalt des Kulturgutes verwendet wird. Besucher sind eingeladen, an Sabbat-Feiern teilzunehmen und mir hat ein Audioguide in englischer Sprache gute Dienste geleistet, die für mich fremde Religion und Historie des Hauses besser zu verstehen.