Zugreise Rovos Rail

Pretoria/Gauteng
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Infos Zugreise Rovos Rail

Zunächst einmal eine allgemeine Kritik über Lernidee und Rovos. Beide Marktteilnehmer sind gut darin, eigene Bewertungen zu veröffentlichen und regelmäßig Journalisten einzuladen, die dann äusserst wohlwollend berichten. Wir jedoch sind als zahlende Gruppe gereist und haben für die Reise zu viert 80K ausgegeben. Hierbei handelte es sich auch nicht um eine besondere Kategorie, sondern um die einfachste Kategorie mit einem Abteil von 7qm für je zwei Reisende! Da wir zum Zeitpunkt der Bewertung gerade einmal einen Tag zurück sind, kommen alle Erfahrungen taufrisch ins Netz. Leider sind die von Lernidee und Rovos gemachten Angaben unvollständig und irreführend. Die Reise führt durch fünf Länder, von denen mehrere weder als sicher, geschweige denn als Urlaubsziel zu empfehlen sind. Ganze Teile der Strecke bestehen aus alten klapprigen Schienen, durch die der Zug nicht nur stark schaukelt, sondern auch ruckelt, weil diese Schienen nicht geschweißt sind. Über ganze Streckenabschnitte fährt man an enormen Müllbergen vorbei, weil die Menschen in diesen Ländern den Müll da entsorgen, wo sie leben. Dieses brachte nicht nur einen deprimierenden Eindruck mit sich. Der Zug wurde auch mehrfach mit Steinen beworfen und die Reisenden mit ausgestreckten Mittelfingern gegrüßt. Wer es mag, ist hier richtig. Wir jedoch gehören zu den Gästen, die den versprochenen Komfort und Luxus erwartet haben. Unsere sieben qm kleine „Suite“ wurde nur unzureichend gereinigt, was mehrfach bemängelt und dokumentiert wurde. Das Essen war eintönig und bestand immer wieder aus den gleichen Zutaten. Vor allem den Käse bekam man morgens, Mittags und Abends serviert. Hier gab es kaum Auswahl und bei der Wurst war es nicht anders. Diese bestand vorwiegend aus fettigem Schweineschinken. Geflügelwurst wurde erst nach mehrfacher Nachfrage angeboten. Das Personal war überwiegend sehr freundlich, auch wenn man dieser überwiegend schwarzen Crew die enorme Arbeitsbelastung anmerkte. Von morgens um sechs, bis gegen Mitternacht waren diese Mitarbeiter auf den Beinen. Arbeitszeitgesetze scheint es in Südafrika nicht zu geben. In der Madikwe-Lodge haben wir ein altes, schmutziges und abgewohntes Zimmer erhalten. Auch hier hat eine der Co-Reiseleiterinnen das Desaster fotografisch dokumentiert. Wir natürlich auch, denn der Reiseleiter Andreas Lappe war nicht daran interessiert, die Mängel abzustellen. Nun zum Schlaf: Lernidee behauptet auf seiner eigenen Seite, dass es Reisende gäbe, die behauptet hätten, noch nie so gut geschlafen zu haben… Im Vorfeld behauptete man uns gegenüber (liegt schriftlich vor), dass man in der Regel Nachts sechs Stunden stehen bliebe, damit die Gäste schlafen können. Von den im Zug verbrachten Nächten war dieses tatsächlich nur zweimal der Fall! In allen anderen Nächten klackerte, quietschte und schaukelte der Zug ohne Unterbrechung. Da ich nicht unter Schlafstörungen leide, konnte ich in den letzten Jahrzehnten fast immer im Urlaub schlafen. Hier jedoch wurde es fast unmöglich gemacht. Nachdem ich Frau Willeke von Lernidee schriftlich auf die oben genannten Probleme kontaktierte, teilte sie mit, mit der Reiseleitung und Rovos Kontakt aufzunehmen. Während des Besuches des Rovos-Bahnhofs in Pretoria, den man mit dem Zug nicht erreichen kann…., nutzte ich die Zeit für eine Bewertung bei Tripadvisor. Die Folge war, dass der Seniorchef Rohan Vos uns persönlich bei der Ankunft in Kapstadt begrüßte. Vom Reiseleiter Lappe wurde er darüber informiert, dass wir die betreffenden Reisegäste sind. Herr Vos sprach uns offen auf die Kritik bei Tripadvisor an und beklagte, dass wir diese Kritik veröffentlicht hätten. Er meinte, er ziehe es vor, wenn man zunächst mit ihm „kämpfe“, bevor man etwas schreibe… Uns geht es bei der Bewertung um eine realistische Wiedergabe unserer gemachten Erfahrungen, die bei einem so hohen Reisepreis natürlich auch mit hohen Erwartungen verknüpft waren. Immerhin tragen Lernidee und Rovos dick auf und schüren, auch aufgrund des Preises, hohe Erwartungen. Abschließend ist noch anzumerken, dass es wenige Tage vor Reiseantritt eine kurze Information in den Reiseunterlagen gab, dass man auch Armut zu sehen bekommt. Diese Information hätten wir gerne vor der Buchung erhalten. Insbesondere, weil dieser „Luxuszug“ über mehrere hundert Kilometer an vermüllten Orten vorbei fährt und man unzählige Kinder sieht, die in diesem Müll spielen oder nach verwertbarem suchen. Dass derartige Kritik von Rovos bestritten wird, ist offenbar ein Teil dieses Firmenkonstruktes. Eine der Töchter von Rohan Vos, Brenda Vos, die auf der Firmenhomepage als „Brenda Fitchet“ geführt wird, schießt bei jeder berechtigten Kritik scharf und unterstellt den Bewertenden, dass diese Lügen verbreiten und vieles mehr. Da aufgrund des hohen Alters des Firmengründers die nächste Generation in den Startlöchern zu stehen scheint, versucht man hier wenig diplomatisch jeden Schaden von Rovos fernzuhalten. Ich bleibe bei meiner Kritik und werden mich hinsichtlich der leider zahlreichen Mängel an den Vertragspartner Lernidee halten.

Neueste Bewertungen (3 Bewertungen)

Stephan46-50
März 2023

Leider keine Empfehlung von mir

1,0 / 6

Keine Empfehlung von meiner Seite. Der Pride of Africa ist teuer, erfüllt aber nicht die Erwartungen in einen derart teuren Zug.

Birgit56-60
März 2016

Eine Bahnfahrt der Extraklasse

6,0 / 6

Eine Fahrt mit dem Rovos Rail ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Der wahre Luxus besteht darin, das es weder Internet, noch Zeitung, noch Fernsehen und kaum Telefon gibt. Die Kabinen sind sehr komfortabel und Essen & Trinken sind leider "zu gut" - man kann nicht nein sagen. Es ist alles perfekt organisiert und jeder Wunsch wird dem Gast von Lippen abgelesen. Das Ausflugsprogramm ist abwechslungsreich. Der Preis mag hoch erscheinen, aber bitte nicht vergessen, es ist alles inkludiert (selbst die Wäsche) und die Logistik ist enorm, denn man reist durch Afrika z.T. mit 20 km/h. Unser Speisenwagen war von 1926.

Reiner51-55
März 2010

Rovos Train, die stilvolle Art Afrika zu bereisen

6,0 / 6

Mit Rovos Train fühlt man sich in die gute Zeit des Bahnreisens versetzt. Die zwei bis drei Apartments pro Wagen sind einem Hotelzimmer/Suite vergleichbar. Das Frühstück und das Abendessen perfekt, bei letzterem gab es hervorragende Weine und der Ober wußte beim Nachschenken auch genau, welchen man bisher getrunken hatte. Nachts steht der Zug zum Schlafen, ich habe auch die beigelegten Ohrstöpsel gebraucht. Der letzte Wagen ist eine Art Bibliothek mit Bar und Aussichtsplattform. Bei Ankunft am alten Bahnhof in Pretoria fühlt man sich ins 19.Jahrhundert versetzt. Mit Rovos Train kann man sehr lange Touren über Sambia, Tansania etc machen.