Freilichtmuseum Massing

Massing/Bayern

Neueste Bewertungen (2 Bewertungen)

Beatrice
August 2024

Bauernhausmuseum

4,0 / 6

Heute waren meine Schwestern und ich bei Euch. Wir fanden das Museum sehr interessant und es war ein schöner Spaziergang. Leider mussten wir feststellen, daß das Stöbern wegen Umbau geschlossen ist. Die alternative Bewirtung war ok. Allerdings war der Herr ander Tecke etwas mit dem Ansturm, Mittagszeit, etwas überfordert. Tipp, noch ne zweite Bedienung dazu einstellen. Sonst alles wunderbar, danke.

Kathrin(46-50)
September 2007

Zurück in die Vergangenheit

6,0 / 6
Hilfreich (2)

An unserem 3. Urlaubstag entschlossen wir uns zu einem Besuch im Freilichtmuseum in Massing. Auch wenn es weit weg war von unserem Hotel entschieden wir uns für diese Tour , da an diesem Tag ( 9. 9. ) das alljährliche Hopfenfest statt fand. Wo liegt Massing ? --------------------------- Massing liegt in Niederbayern , in der Nähe von Landshut. Massing erreicht man über die Autobahn A 92 von Deggendorf nach München. An der Abfahrt Landshut auf die B 229 Richtung Landshut. Bleibt man auf dieser Bundesstrasse geht es nach etlichen Kilometern nach links ab . Das Freilichtmuseum ist von der Bundesstrasse aus ausgeschildert. Oder auch mit der Bahn zu erreichen. Parkplatz -------------- Der Parkplatz ist kostenlos und auch ausreichend groß , außer es ist eine größere Veranstaltung. Dann darf man auch auf dem Acker oder im Dorf parken. Öffnungszeiten ------------------------ Mai-September 9-18 Uhr März , April und Oktober 9-17 Uhr November-15. März geschlossen Montags Ruhetag außer an Feiertagen Eintrittspreise ------------------------ Erwachsene 4, 00 € Erwachsene mit Kurkarte 3, 50 € Ermäßigter Eintritt, Kinder 2, 00 € Familientageskarte 8, 50 € Für ganz interessierte kann man sich eine Führung für eine Stunde mit ausgebildeter Museumsbegleiterin oder Begleiter bestellen 28, 00 € Absoluter Tip: ---------------------- Unser Tip ist das Hopfenfest der Eintritt ab 14 Jahre beträgt 3 €, darunter ist der Eintritt kostenlos Allgemein zum Museum ------------------------------------- 1969 wurde das erste Museum in Bayern seiner Art eröffnet. Zunächst sollte es nur das Schönste aus dem bäuerlichen Rottal beherbergen, aber jetzt regiert die Wirklichkeit des Alltags auf dem Land das Museum , das Hof für Hof gewachsen ist. Unser Rundgang --------------------------- Am Eingang erhält man Infomaterial über das Museum. Aber auch eine kleine Ausstellung fand statt. Der Rundweg ist gut ausgeschildert. Nach der Kasse kommt man auf den Schusteröderhof . Links befindet sich der Wagenschuppen aus Sonnenberg. Rechts befindet sich der Getreidekasten aus Airach von 1777, der 1969 wiedererrichtet wurde. Heute befindet sichdas Restaurant und die WC`s darin. Gerade drauf zu steht ein niederbayerisches Bauernhaus. Das Wohnstallhaus von der Einöde Schusteröd bei Massing. Es wurde1770 erbaut , 1966 abgebrochen und bis 1969 mit wenigen Veränderungen wiederaufgebaut. Es ist ein Holzblockbau mit Giebelseitigem Eingang, ein so genanntes Stockhaus. Dann ging es links weiter, da stand dieses kleine Backhaus. Das Backhaus wurde rekonstruiert nach einem Beispiel aus Oberroßbach bei Massing. Es ist ein Ständerbau mit Gitterbundwerk und einem eingebautem Backofen mit Ziegelgewölbe. Weiter ging es , gleich hinter dem Backhaus auf der linken Seite befindet sich ein kleiner Spielplatz . Rechts befindet sich ein kleines Haus , wo man im Heu übernachten kann . Schon stand links das Freilinger Häusl (1611) aus dem Rottal . Dieses kleine Holzhaus ist in Blockbauweise errichtet . Auch das Freilinger Häusl war ein Austragshaus und wurde oft jahrzehntelang nicht als Wohnung genutzt. Sondern als Wagenschuppen, Werkstatt und Bienenstand , also hat es viele Jahre fremden Zwecken gedient. Das besondere ist das Legschindeldach , das ab 1930 nur noch an unwichtigen Nebenhäuser und armen Häuser zu finden war . In den Häusern befinden sich viele Infotafel und es ist viel zu sehen. Weiter geht es zum Kochhhof . Es ist ein Niederbayerischer Vierseithof , bestehend aus Wohngebäude , Stadel , Stall und Wagenschuppen. Der jetzige Zustand stammt aus dem Jahr um 1925 . Die in einem unregelmäßigen Rechteck gruppierte Hofanlage ist allseitig mit Toren und Bretterwänden geschlossen. Das Freilinger Häusl ist als Austragshaus dem großen Kochhof zugeordnet . Odelgrube und Misthaufen inmitten des Hofraumes, "Hausgarten" vor dem Haupttor , Schachtbrunnen mit Windturbine auf hölzernem Turm . Hofanlage und Einrichtung entsprechen dem Zustand im alten Kochhof um 1930. Wohnstallhaus kommt aus Kerneigen bei Wittibreut . So genanntes Rottaler Bauernhaus , Blockbau mit flachgeneigtem Pfettendach mit Falzziegeldeckung , mit der Giebelseite zum Hof gerichtet . Voll ausgebautes Obergeschoß, durchgehender Schrot , darüber kürzerer Oberbodenschrot . Erbaut wohl Mitte 18. Jahrhundert , an der Ostseite 1876 um 2 m verlängert . Stadel kommt aus Roith bei Hebertsfelden . Ständerbohlenbau mit Ziegelgedecktem Steildach , zwei Tennendurchfahrten , dazwischen gezimmerter Tennkasten . Reich bemalte Stadeltore , über dem rechten Tor 1836 datiert . Das Stallgebäude kommt aus Unterstetten , Gemeinde Neumarkt/ St. Veit . Ein Ziegelgemauertes Erdgeschoß , darüber Futterboden in Blockbau . Ziegeldeckung . Kuhstall mit "böhmischen" Gewölben , Schweinestall mit "preußischen" oder Sogennannten Schienengewölben . Wagenschuppen und Getreidekasten kommen aus Tiefstadt . Ständerbohlenbau , Getreidekastenaufbau in Blockbau gezimmert . Gemauerte Werkstatt im Erdgeschosses . Windbrunnen 1985 nach einem Vorbild in Holzreit errichtet . Brunnenschacht von Hand gegraben , mit Vollziegeln Mörtellos gesetzt . Die restaurierte Originalmechanik des Windmotors fördert über hölzerne Rohre das Wasser aus 10, 4 m Tiefe in ein Reservoir , von dem aus das Wohnhaus und der Stall des Kochhofs versorgt werden . Höhe des Turms 13, 25 m. Im Haus haben wir erstmal kurz Pause gemacht. Also weiter geht es zum Heilmeierhof. Der Hof ist ein offener Dreiseithof . Bestehend aus Wohnstallgebäude , Stadel , Getreidekasten , Nebenhaus und Taubenhaus . Die Hauptgebäude bilden einen offenen Dreiseithof . Wohnstallhaus aus Pilberskofen . Es ist ein Zweieinhalbgeschossiger Blockbau mit reich bemalten Schroten an Giebel- und Traufseite und flachgeneigtem Pfettendach mit Falzschindeldeckung . Datiert im Giebelfeld 1795 . Stadel kommt aus Blindenhaselbach . Ständerbau mit Bundwerk , bezeichnet mit der Jahreszahl 1770 als erst Errichtung . Eintennig , nördliches Bundwerk 1986 vollständig erneuert , Traufeseitig Bundwerk mit großen Andreaskreuzen , Bemalung erneuert , Reetdach (ursprünglich war es ein Strohdach ) . Schupfen und Getreidekasten aus Trauterfing . Geständerter Blockbau mit offenem Bundwerk und unten Wagenschuppen , Außentreppe zum Bretterschrot vor dem Getreidekasten der im 18. Jahrhundert erbaut wurde . Nebenhaus aus Winhöring . Über der Haustür steht die Jahreszahl 1728 . Das zweigeschossige Haus ist in Blockbauweise , z. T. in Ständerbauweise errichtet . Am alten Standort waren zuletzt Teile des Erdgeschosses und des Obergeschosses ausgemauert worden . Taubenhaus aus Müllersberg . Sechseckiger verbretterter Ständerbau auf Holzsäule mit pyramidenförmigem , scharschindelgedecktem Dach . Vier Kopfbänder zwischen Säule und Häuschenboden in Form von Gänsehälsen . Je Seite sind drei verschließbare Schlupfe angeordnet, es soll aus dem 19 Jahrhundert sein . Nun haben wir schon fast alles gesehen , bevor wir zu den Hopfenhängen kommen . Da fällt uns noch auf der rechten Seite die Marxensölde auf. Der Einfirsthof kommt aus Seemannshausen . Der 1812 erbaut und 1885 umgebaut wurde . Die Marxensölde ist ein so genanntes Mittertennhaus , bei dem sich die Dresch- und Einfahrtstenne baulich zwischen Wohnteil und Stallung befinden . Zur Marxensölde gehören ein Hausgarten im Süden des Anwesens , ein Pumpbrunnen , ein Klohäusl über einer "Häuslgrube" , ein Obstgarten und ein gemauerter Backofen . Vor dem Haus ist ein Misthaufen über einer mit Rundhölzern abgedeckten Jauchegrube aufgerichtet . Das Erdgeschoss ist vollständig aus unverputzen Ziegeln errichtet . Im Bereich der Stube sind weiß gefaßte Putzbänder und -taschen aufgelegt . Der obere Stock ist im Wohnteil in Blockbau , im Stadel- und Stallbereich in Ständer- Balken- Bauweise errichtet . Das Haus ist Traufeseitig erschlossen. Vor Stube und Haustüre verläuft eine mit Ziegeln gepflasterte Gred . In der Marxensölde ist ein Zustand von ungefähr 1885/95 rekonstruiert . Das langgestreckte Bauernhaus , mit Wohnung , Stadel und Stall unter einem Dach , ist horizontal klar gegliedert in einen Wohn- und einen Wirtschaftsbereich . Die Trennlinie verläuft zwischen Haustür und Tennentor . Stall und Stadel sind im Wirtschaftsbereich zusammengefaßt . In der Vertikalen sind ein durchgehend gemauertes Erdgeschoß und ein weitgehend in Holz errichtetes oberes Stockwerk zu unterscheiden . Darüber ruhte ursprünglich ein flaches Legschindeldach . Die das ganze Haus durchquerende Tenne unterbricht das Mauerwerk des Erdgeschosses und trennt Wohnung und Stall voneinander . Diese im Rottal häufige Anordnung der Räume im bäuerlichen Einhaus hat die Bezeichnung Mittertennhaus erhalten . Zum Ensemble der Marxensölde gehört ein aus Ziegeln gemauerter Backofen , der im Mai 1986 aus Malling , Gemeinde Gangkofen, Landkreis Rottal-Inn , übertragen wurde . Zur Übertragung wurden lediglich die Dachziegel abgenommen , das Ofengewölbe wurde ausgepolstert und das ganze Bauwerk mit Balken umfangen . Seit 1994 steht ein nach alten Vorbildern neu errichtetes Bienenhaus im Süden des Anwesens . Es ist stets mit zwei bis vier Bienenvölkern besetzt . Genug Geschichtliches? Dann weiter zum Entspannen aufs zünftige Hopfenfest --------------------------------------------------------------- -------------- Nun haben wir unser Ziel erreicht den Lehnerhof , wo das Hopfenfest statt findet . Hier kann man miternten oder Hopfen abkaufen . Es wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt , traditionelle Bayerische Küche . Wir trauten uns das erste mal an eine Weißwurst (3, 00 €) mit süßen Senf (echt lecker) und einer Brezl , Leberkäse mit Brötchen . Aber leider konnten wir nicht noch den lecker aussehenden Kuchen und , außer je einer Brause , keine weiteren Getränke probieren , da wir satt waren . Und es war im Festzelt auch recht laut durch eine life spielende Kapelle. Im Festzelt wars für unseren Junior zu laut . Von weitem fand auch er die Musik intressant . Am Lehnerhof fand auch noch Kindermalen auf großen in Folie eingeschweißten Strohballen statt , aber dies war eher für größere Kinder . Noch was zum Lehnerhof . Hopfenbauernhof aus Train . Bestehend aus Wohnstallgebäude , Stadel , Maschinenhalle , Hopfendarre und Schuppen . Der Lehnerhof entstammt einer ganz anderen Hauslandschaft , als die Häuser, die bis dahin im Freilichtmuseum Massing erbaut wurden . Die wichtigsten Gebäude dieses Hallertauer Hofs sind in Form eines Hakens zusammengebaut : Wohnung , Ställe und Stadel . Die später errichtete Maschinenhalle wurde erneut nicht freistehend gebaut , sondern an die bestehende Tenne des Stadel angefügt . Auch die Heizdarre für den Hopfen steht nicht frei , sie ist an die Giebelwand des Stadels angelehnt . Der Warmluftdom der Darre und das steile Dach des Wohnstallhauses prägen das äußere Erscheinungsbild des Hofs . Die Landwirtschaft des Lehnerhofs hatte drei Produktions-schwerpunkte : Milchwirtschaft , Schweinemast und Hopfenbau . Der Betrieb , der zuletzt 17 Hektar umfaßte , wurde von der Familie mit wenigen Dienstboten bewirtschaftet . Zur Hofanlage gehören der Hopfengarten mit einem "Hallertauer Drahtgerüst" , ein Schmuckgarten vor dem Wohnhaus und "Hausgärten" hinter den Wirtschaftsgebäuden . Bei der Übertragung wurde auf originale Wandfassungen besondere Rücksicht genommen : Roll- und zum Teil mehrfarbige Schablonendekore werden im Freilichtmuseum Massing erstmals an diesem Gebäude dargestellt . Im Museum wird der Zustand um 1955/62 präsentiert , als der Lehnerhof noch voll bewirtschaftet wurde . Der Baubestand mit allen Um- und Erweiterungsbauten , die Ausstattung der Wohnräume und die landwirtschaftlichen Geräte entsprechen dieser Zeit , dem Personalstand des Anwesens und der Wirtschaftsweise . In die ganzheitliche Präsentation des Hofes sind drei Ausstellungen zur Hof- und Familiengeschichte , zur Tradition des Wanddekors und zum Hopfenbau integriert . Da die Wege gut abgesperrt sind können die Kinder auch gut frei umherlaufen . Da auch nicht nur trockene Geschichte zu hören war , sondern auch viel zu sehen und auch Haustiere vorhanden sind , lohnt sich der Besuch auch mit kleineren Kindern . Unser Sohn ist 3 Jahre . Unser kleiner Tip am Rande: ---------------------------------------- Auf dem Weg zurück nach Bischofsmais bin ich kurz nach Schärding (Österreich) gefahren . Und habe meine Familie ins Cafe Larching entführt . Es ist genau am Markt und so können die Kinder wieder ungestört laufen und toben . Leider hatten wir keine Zeit mehr uns das Städtchen anzuschauen. Aber wenn man schon mal in der Nähe von Österreich ist , sollte man schon auch mal die leckeren Kaffee und Kuchen Spezialitäten ausprobieren. Denn man gönnt sich ja sonst nichts , oder? Wir waren übriegens mal wieder froh , Zettel , Stift , Videokamera und einen Buggy dabei gehabt zu haben , denn es gab jede Menge Infotafeln und das Gelände ist auch recht weitläufig . Meine Familie und ich können den Besuch auf dem Freigelände nur allen absolut empfehlen , vorallem wenn sie sich für Bäuerliche Geschichte / Wohnstiele und Bauweisen interessieren .

Eingang
Eingang
von Kathrin • September 2007
Schlafbereich
Schlafbereich
von Kathrin • September 2007
Wohnraum
Wohnraum
von Kathrin • September 2007
Bauernhof Ausschnitt
Bauernhof Ausschnitt
von Kathrin • September 2007
Altes Bauernhaus
Altes Bauernhaus
von Kathrin • September 2007