Essen mehr Schein als Sein, Ambiente nett

Der Gasthof befindet sich nicht in der ersten Reihe am Moselufer, sondern im Ortsinnern, quasi am schmalen Parallellsträßchen zum Fluß, in der Hochstraße 24. Im Gässchen reihen sich mehrere hübsche Lokale hintereinander, an lauen Samstag-Abenden ist dort kaum mehr ein Platz zu finden. Das Lokal ist recht groß, es gibt verschiedene Innenräume, einen Innenhof sowie auf der anderen Straßenseite einen Hof hinter einem Schmiedeeisernen Tor, wo ebenfalls noch einige Tische stehen. Diesen Bereich zwischen alten Häusern, mit Blick auf die Weinberge fanden wir besonders schön, auch die Stühle waren bequem. Der Service war freundlich, allerdings nicht besonders schnell, wir mußten jeweils lange auf Bestellmöglichkeit, Getränke und Essen warten. Von dem Essen auf der kleinen, eher gehoben preisigen Speisekarte waren wir nicht sehr erbaut: Das saisonale Tagesgericht waren Nudeln mit Pfifferlingen in Sahnesauce - und diese Sauce bestand offenbar aus nachträglich drübergeschütterter Sahne, mit anderen Worten: Sie war nicht heiß und eigentlich auch keine richtige Sauce. Das Schweinesteak mit Kartoffeln war gut, allerdings wurde mein Mann von der Portion nicht recht satt. Die Winzer-Vesper-Platte war eine Enttäuschung: Man kann eigentlich in dieser Gegend wunderbare Vesperspeisen bekommen, hier waren die grobe Leberwurst, das Brot und der Ziegenkäse gut, der Rest war aber eine sehr einfallslose Zusammenstellung stinknormaler Wurstwaren von der Fleischtheke. Das haben wir anderswo schon bedeutend besser und origineller gegessen! Das Lokal bietet als Spezialität auch "römische" Speisen an, auf der Karte fand sich z.B. Schweinehals mit Aprikosen, das haben wir allerdings nicht probiert.