Remonstrantenkirche
Friedrichstadt/Schleswig-HolsteinNeueste Bewertungen (5 Bewertungen)
Kirche einer interessanten Glaubengemeinschaft
Die einzige Remonstrantenkirch im deutschen Sparchraum. Wenn man in Friedrichstadt ist sollte man Diese besuchen.
Wuchtig von außen – schlicht von innen
Neben all den schönen Gebäuden in Friedrichstadt fällt die Remonstranten-Kirche besonders auf. Folgt man vom Markt aus der Prinzenstraße, kommt man nach wenigen Metern an der Ecke zur Kirchenstraße zur Remonstranten-Kirche. Schon bei einer Grachtenfahrt kann man den hohen Turm der Kirche sehen. Die heutige Kirche stammt aus dem Jahr 1854 (die erste Remonstranten-Kirche von Friedirchstadt wurde 1850 im „deutsch-dänischen Krieg“ zerstört). Die Kirche ist wuchtig von außen, aber – nach remonstrantischen Grundsätzen - schlicht und einfach von innen.
Spartanische Inneneinrichtung, ohne Altar
Die Remonstrantenkirche in Friedrichstadt ist (angeblich) die einzige Remonstrantenkirche ausserhalb von Holland. Im 17. Jahrhundert wurden die Remonstranten (eine protestantische Religionsgemeinschaft) in ihrer Heimat Holland verfolgt. Herzog Friedrich III., der Friedrichstadt 1621 gründete, versprach den Remonstranten die Religionsfreiheit. Die Remonstranten erbauten Friedrich III. die neue Stadt, die er sich wünschte – Friedrichstadt – nach dem Vorbild Amsterdams. Und die Remonstranten erbauten sich natürlich auch eine Kirche – eben die Remonstrantenkirche. Die ursprüngliche Kirche aus dem Jahr 1624 wurde 1850 zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1850 bis 1854. Von außen wirkt die Kirche „niederländisch“, die Inneneinrichtung ist recht spartanisch. Auffallend ist, das es in der Remonstrantenkirche keinen Altar gibt. Dort, wo in anderen Kirchen der Altar steht, befindet sich zentral eine erhöhte Kanzel. Anmerkung: Aber auch anderen Religionsgemeinschaft gewährte Herzog Friedrich III. die freie Ausübung ihrer Religion. In dieser Hinsicht sicherlich ein weitsichtiger, vernünftiger Mensch!
Schlicht, einfach, schön, die Remonstrantenkirche!
Zwischen Kirchen- und Prinzenstrasse steht die Remonstrantenkirche, die einzige Kirche dieser Glaubensgemeinschaft außerhalb der Niederlande. Der Turm weist schon von weit her den Besuchern den Weg. Die Bruderschaft der Remonstranten wurde 1619 in Antwerpen gegründet. Ihre Anhänger widersprachen der Prädistinationslehre, die im kalvinistischen Glauben eine wichtige Rolle spielt und nach der das Schicksal eines jeden Menschen schon vor der Geburt vorherbestimmt ist. Die heutige Kirche ist der Nachfolgebau der 1850 zerstörten, fast quadratischen Saalkirche, zu der 1624 Catherina van Moersbergen, die Tochter des Stadthalters, den Grundstein gelegt hatte. Der Neubau wurde in den Jahren 1852 bis 1854 nach den Entwürfen von Pastor Mensinga und F. Holm errichtet. Nach remonstrantischem Ritus fehlt ein Altar, so dass der Blick sofort auf die Mitte der Stirnwand liegende Kanzel fällt. Da jeglicher Schmuck sowie Bilder fehlen, ist das Innere der Kirche sehr schlicht. Der Name Remonstranten geht auf eine Streit- und Bekenntnisschrift aus dem Jahre 1610 zurück. Es war der Theologe Jakob Arminus (1560 - 1609), der sich für die Remonstranten einsetzte. Bis zum heutigen Tage ist daher auch der Name "Armenier" im Ausland bekannter als "Remonstranten". Am Treeneufer und über die Brücke am Ostersielzug, gelangt man zum Remonstrantenhaus, dieses Haus wurde 1909 erbaut und diente ursprünglich als Gemeindehaus den remonstrantischen Pastoren; gleichzeitig wurde es auch als Wohn- und Arbeitsstätte genutzt. Das Gebäude ist seiner Anlage nach ein freistehendes Herrenhaus mit verziertemn Treppengiebeln. Heute ist das Haus in Privatbesitz und wird als Klinik genutzt.