

Reisetippbewertung Cable Car
Alter: >70
Reisezeit: im März 16
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Mit der Cable Car zur Lombard Street
Die Cable Cars ist nach der Golden Gate Bridge wohl die bekannteste und beliebteste Sehenswürdigkeit von San Francisco. Da war es für uns natürlich selbstverständlich mit dieser alten Bahn zu fahren. Wie man in einem Reiseführer nachlesen konnte, fahren etwa 10 Millionen Menschen jedes Jahr mit den 15 km/h schnellen Cable Cars.
Die Cable Cars von San Francisco sind das letzte noch in Dauerbetrieb befindliche städtische Straßenseilbahnsystem der Welt, also Straßenbahnen, die von in die Straße eingelassenen Umlaufseilen gezogen werden.
Die museumsreif anmutenden Cable Cars wurden bereits 1964 zu einem historischen Nationaldenkmal erklärt. In den letzen Jahren wurde die Cable Cars mit neuen Seilen, Schienen, Drehscheiben und Seilantrieben versehen. Ansonsten laufen sie heute noch weitgehend so wie am 2. August 1873, als Andrew S. Hallidie den ersten Wagen die abschüssige Clay Street hinunterfahren ließ.
Die historischen Fahrzeuge besitzen keinen eigenen Antrieb, sondern verfügen über Greifer, die zum Fahren ein Seil erfassen, das unter den Straßen von San Francisco verläuft. Die Besatzung jedes Cable Cars besteht aus zwei Bediensteten. Der Gripman befindet sich im vorderen, offenen Teil des Wagens und bedient die Steuerhebel. Die zweite Person ist der Bremser, der die Radbremse am hinteren Drehgestell mittels einer Kurbel am Wagenende bedient. Er wirkt gleichzeitig als Schaffner solange die zusätzliche Bremsleistung nicht benötigt wird.
Dort wo Market Street - Eddy Street und Powell Street aufeinander treffen befindet sich eine Drehscheibe, hier wird die Cable Car gewendet. Der Gripman und der Bremser müssen solch einen Wagen mit eigener Muskelkraft auf der Drehscheibe wenden. Nach dem Kraftakt des Zugpersonals stiegen wir erst in den Cable Car ein.
Von hier ging es mit der Cable Car weiter auf den Russian Hill zur Lombard Street. Da die Bahn ziemlich voll war, musste ich außen auf dem Trittbrett stehen. Hat man diese Gelegenheit als Trittbrettfahrer mitzufahren macht das nach meiner Ansicht den meisten Spaß. Man kann jederzeit unterwegs an den Haltestellen ein bzw. aussteigen.
Es kann laut Aussage unseres Reiseleiters auch schon mal zu den Hauptverkehrszeiten vorkommen, dass der Wagenführer wegen Überfüllung des Wagens niemanden mehr zusteigen lässt. Gripman und Bremser verständigen sich während der Fahrt über zwei Glocken. Der Gripman betätigt die größere Glocke über dem Führerstand mittels eines daran gesicherten Seiles. Die Glocke des Bremsers befindet sich vor dem Gripman und wird über einen Seilzug von hinten bedient.
Wir stiegen in der Haltestelle Lombard Street aus und besichtigten anschließend die bekannteste Straße von San Francisco.
Wer nicht auf einer der 3 Strecken mit der Cable Car fuhr, der war auch nicht in San Francisco. Ein Ritt auf dem Trittbett einer Cable Car durch San Francisco war für mich ein unvergessliches Erlebnis.
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