Reisetippbewertung KaDeWe

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Aus: Deutschland
Alter: 61-65
Reisezeit: im April 19




Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0

Aushängeschild vom KaDeWe: die Feinkostabteilung

Das KaDeWe, das Kaufhaus des Westens befindet sich in der Tauentzienstraße (neben Wittenbergplatz). Es wurde im Jahr 1907 von Adolf Jandorf, einem deutschen Kaufmann jüdischer Herkunft, eröffnet. Es war von anfang an ein Luxus-Warenhaus, besonders die Feinkostabteilung war ab den 1920-jahren eine Attraktion in Berlin.
1926 verkaufe Adolf Jandorf sein Unternehmen an den Konzern von Hermann Tietz (ebenfalls jüdischer Herkunft).
Bedingt durch den von der NSDAP ausgerufenen, deutschlandweiten Boykottaufrufs gegenüber jüdischen Geschäften, Banken, Ärzten, Anwälten usw. („Judenboykott“) wurde das KaDeWe am 01.April 1933 geschlossen, die jüdischen Besitzer (die Familie Tietz) wurden zur Aufgabe gezwungen und das KaDeWe wurde 1934 von der (von den Banken im Jahr 1933) neu gegründeten Hertie Kaufhaus-Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H. (Hertie GmbH) übernommen. Am Anfang waren noch einige Mitglieder der Familie Tietz als Mitgesellschafter bei Hertie dabei. Das KaDeWe wurde unter Hertie wiedereröffnet. Die noch in der Firmenführung bei Hertie vertretenen Mitglieder der Familie Tietz mussten im Aug. 1934 deb Konzern verlassen (es war de facto eine Enteignung). Mit dem Namen Hertie war der Konzern jedoch eines der wenigen Warenhäuser, bei denen nach der „Arisierung“ noch der Name der ehemaligen jüdischen Besitzerfamilie vom KaDeWe erkennbar war, da sich Hertie aus den 3 ersten Buchstaben des Vornamen und den 3 ersten Buchstaben des Nachnamen von Her(mann) Tie(tz) zusammensetzt.
Im Zweiten Weltkrieg stürzte im November 1943 ein amerikanisches Kampfflugzeug in das KaDeWe, welches dadurch weitgehend ausbrannte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Wiederaufbau zwischen 1950 und 1956 (wobei bereits ab Juni 1950 im Erdgeschoss und im 1. Stock wieder der Verkauf angelaufen ist). Eigentümer blieb die Hertie GmbH.
In der Nachkriegszeit deckte das KaDeWe in erster Linie den Grundbedarf ab. Im Laufe der Zeit, besonders ab den 1970er Jahren, kamen wieder mehr und mehr Luxuswaren zum Verkauf. Und natürlich wurde die Feinkostabteilung wieder eine besondere Attraktion im KaDeWe.
Über Jahrzehnte hinweg ist das KaDeWe nun wieder ein Konsumtempel der Sonderklasse.
Seit Juni 2015 gehört das KaDeWe zur thailändischen Central Group (wie auch das Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg).


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Bewertung

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    6.0
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