Reisetipp Transport

Wer die Insel Helgoland mit dem Bäderschiff ansteuert, kommt in den Genuss eines kleinen Abenteuers – es handelt sich um das „Ausbooten“, wie der Transfer vom Schiff zum Land genannt wird, den mit einer fast 200jährigen Tradition die Helgoländer Fischer professionell abwickeln. Sobald die großen Seebäderdampfer nämlich vor Helgoland auf Reede gehen, setzen sich die 10 Meter langen und drei Meter breiten Börteboote aus massivem Eichenholz und einem kräftigen Motor in Marsch und machen an den Ausstiegsluken der Bäderschiffe (knapp über der Wasserlinie) fest. Anschließend erfolgt der behütete Transfer der Passagiere vom „dicken Pott“ in das kleine Holzschiff, unterstützt von je 2 Seeleuten des Bäderschiffes und 2 gestandenen Besatzungsmitgliedern des Börtebootes. Und diese Seebären packen kräftig zu – man hat mitunter das Gefühl zu schweben! Nicht umsonst gilt die Helgoländer Börte zu Deutschlands sichersten öffentlichen Verkehrsmitteln.
Sitzt man dann im offenen Börteboot, kann man die See hören, riechen und fühlen – jedem ist spätestens jetzt klar, dass er sich auf dem Meer befindet.
Nach etwa 5 Minuten Fahrzeit macht das Börteboot an der Landungsbrücke fest und beginnt - nach dem Ausstieg der knapp 50 Passagiere - die Fahrt zurück zum Dampfer, um die nächsten Urlauber abzuholen. Das Ausbooten erfolgt natürlich mit zahlreichen Börtebooten, so dass kaum längere Wartezeiten entstehen.
Nur wer mit dem Katamaran ankommt, legt auf Helgoland direkt im Hafen an – einzige Ausnahme bildet im Winter die MS „Funny Girl“ der Traditionsreederei „Cassen Eils“. Alle Bestrebungen, die Börtepflicht abzuschaffen, sind übrigens versandet – zum einen ist das Ausbooten ein wichtige Einnahmequelle, andererseits eine schöne und liebenswerte Tradition, die auch weiterhin gepflegt werden sollte!

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