Fußball-Europameisterschaft in Deutschland
Anpfiff! Zahlen, Fakten, Rekorde zur Fußball-EM
Jetzt geht sie los: die Europameisterschaft 2024. Der Ball rollt, die Tore fallen und in den Stadien und drum herum auf den Fantasten steigt die große Fußballparty. Aber, wie gut kennst Du Dich eigentlich mit der Fußball-EM aus? Gar nicht? Ein bisschen? Sehr, sehr gut? Wir sind uns ziemlich sicher: Diese Fakten rund um die EM wusstest Du noch nicht ...
Wann fand die allererste Fußball-Europameisterschaft der Männer statt?
Zum ersten Mal traten im Jahr 1960 Teams aus Europa gegeneinander an, um sich den Titel zu sichern. Allerdings waren damals gerade einmal vier Mannschaften dabei und der Wettbewerb hieß auch noch anders, nämlich Europapokal der Nationen. Erst 1966 wurde das Turnier umbenannt.
Von den vier teilnehmenden Ländern, der Sowjetunion, Jugoslawien, Tschechoslowakei und Frankreich, holte sich 1960 die Sowjetunion den allerersten Titel.
Welches Land war am häufigsten dabei?
Deutschland ist Meister ... Es ist fast unglaublich, aber von den bisherigen 16 Austragungen des Turniers war Deutschland ganze 13 Mal dabei – öfter als jedes andere Land. Die Sowjetunion, GUS beziehungsweise Russland kommt auf zwölf Teilnahmen und Spanien auf elf.
Und welches Team stand am häufigsten im Finale?
Bei 13 Teilnahmen stand die deutsche Mannschaft schon sechsmal im Finale. Spanien und Italien können aktuell vier Finalteilnahmen vorweisen.
Wie oft konnte bislang das Gastgeberland gewinnen?
Dass das Gastgeberland das Heimturnier gewinnt, passiert seltener, als Du denkst. Bislang haben nur drei Länder den Titel zu Hause erspielt: Spanien (1964), Italien (1968) und Frankreich (1984). Höchste Zeit also, dass Deutschland sich da 2024 einreiht, findest Du nicht?
Und welches Land wurde bislang am häufigsten Europameister?
Mit diesem Triumph können sich gleich zwei Länder brüsten, und zwar Spanien und Deutschland. Beide Länder konnten schon drei Mal den Siegerpokal in Richtung Himmel strecken. Spanien gewann das Finale der Euro 1964, 2008 und 2012. Deutschland holte sich den Titel 1972, 1980 und 1996. Dicht dran sind Italien und Frankreich mit bislang je zwei Siegen. Übrigens: Die Herrenmannschaft sollte sich ein Beispiel an der deutschen Frauen-Nationalmannschaft nehmen, die wurde nämlich dreimal in direkter Folge Europameister.
Apropos Pokal: Wie heißt der eigentlich?
Beim Turnier geht es natürlich um den Titel, aber auch um den Pokal. Und der hat einen ganz besonderen Namen: Er heißt Henri-Delaunay-Pokal und ist nach dem Franzosen Henry Delaunay benannt. Er war der erste Generalsekretär der UEFA und gilt als Erfinder der Fußball-Europameisterschaft. Seit 1960 wird die versilberte Trophäe schon an den Gewinner der Europameisterschaft vergeben. Interessant: Seit 2008 gibt es einen neuen Henri-Delaunay-Pokal, da der Verband den alten für zu klein befand. Optisch sehr ähnlich, aber etwas größer als das Original und komplett aus Sterlingsilber. Der größere Nachfolger (60 cm) wird auch ohne den Marmorsockel des ursprünglichen Models an die Sieger überreicht.
Behalten dürfen die Teams den Pokal übrigens nur für die Zeit, in der sie amtierender Europameister sind. Danach zieht der Wanderpokal zum nächsten Gewinner um. Willst Du ihn einmal ansehen, buchst Du also einfach eine Reise ins Land des Titelträgers. Aktuell könntest Du Dich auf eine Tour nach Italien freuen.
Die Europameisterschaft findet alle vier Jahre statt, aber …
… von dem seit der ersten Austragung 1960 eingehaltenen Rhythmus wurde einmal abgewichen: Die eigentlich für das Jahr 2020 geplante Fußball-Europameisterschaft wurde wegen der Covid-19-Pandemie in Europa und der ganzen Welt auf das Jahr 2021 verschoben.
Die Regeln waren nicht immer die gleichen
Wer am Ende die meisten Tore geschossen hat, kommt weiter. Und zur Not geht es eben in die Verlängerung und anschließend ins Elfmeterschießen, richtig? Fast richtig, denn das war nicht immer so. Bis 1968 gab es tatsächlich die Regel, dass nach einem auch nach der Verlängerung noch unentschiedenen Spiel ein Münzwurf bestimmt, wer weiterkommt. Als die Teams von Italien und der Sowjetunion 1968 im Halbfinale trotz Verlängerung immer noch auf ein 0:0 blickten, flog die Münze und brachte Italien ins Finale. Dieses Verfahren wurde danach nie wieder angewendet.
Dennoch wurde es im selben Jahr im Finale noch einmal aufwendiger als gedacht: Im Spiel gegen Jugoslawien stand es nach Verlängerung 1:1, sodass beschlossen wurde, das Spiel zu wiederholen. Zwei Tage später sicherte sich dann Italien mit einem 2:0 den Titel des Europameisters.
Das Elfmeterschießen wurde erst 1976 eingeführt. Zwei Europameisterschaften lang (1996 und 2000) gab es außerdem noch eine Sonderregel: das Golden Goal. Schoss eines der Teams in der Verlängerung ein Tor, hatte es sofort gewonnen. Oliver Bierhoff ließ sich das 1996 nicht zweimal sagen und schoss das deutsche Team in der fünften Minute der Verlängerung gegen Tschechien zum Europameisterschaftstitel. Frankreich sicherte sich bei der EM im Jahr 2000 mit einem Golden Goal den Titel.
Bei der Euro 2004 galt die Silver-Goal-Regel: Dabei hatte die Mannschaft gewonnen, die nach der ersten Hälfte der Verlängerung mehr Tore geschossen hatte. Stand es immer noch unentschieden, wurde auch die zweite Hälfte der Verlängerung gespielt. Auch diese unbeliebte Regel wurde unmittelbar wieder abgeschafft.
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In welchen Städten finden die meisten Spiele der Europameisterschaft statt?
Insgesamt finden in zehn deutschen Stadien Spiele der Fußball-EM 2024 statt. In Berlin, München und Dortmund wird je sechsmal gespielt, in Stuttgart, Hamburg, Frankfurt, Köln und Düsseldorf jeweils fünfmal und in Gelsenkirchen und Leipzig wird der Ball je viermal über den Platz getreten. In der Münchner Allianz Arena findet am 14.Juni das Auftaktspiel zwischen Deutschland und Schottland statt, im Berliner Olympiastadion, der größten Arena der EM, am 14.Juli das Finale.
Wer hat bislang die meisten Tore bei Fußball-Europameisterschaften geschossen?
Cristiano Ronaldo macht im Toreschießen keiner etwas vor: Er hat bislang stolze 14 EM-Treffer erzielt. Kein anderer Spieler hat in der Zeit von 1960 bis heute mehr Tore bei dem europäischen Turnier geschossen. In die Karten spielt ihm dabei, dass er auch derjenige ist, der die meisten Partien bei einer EM absolviert hat: 25 sind es bis dato.
Die deutschen Nationalspieler Mario Gómez und Jürgen Klinsmann teilen sich mit 13 EM-Spielen und je fünf Toren den Platz 15.
Wie viele Menschen können sich die Fußball-Europameisterschaft im Stadion ansehen?
Der Deutsche Fußballbund (DFB) rechnet damit, dass etwa 2,78 Millionen Fußballfans als ZuschauerInnen bei den insgesamt 51 Spielen des Turniers im Stadion dabei sein können.
Wer die Spiele nicht live im Stadion verfolgt, kann dies zu Hause vorm Fernseher (über die Sender ARD, ZDF und RTL ist MagentaTV) oder an vielen Public Viewings mit Großleinwand tun. Ordentlich Stimmung wird es auch an den offiziellen Fanmeilen zur Fußball-EM geben, die an allen zehn Veranstaltungsorten von der UEFA organisiert werden. Etwa am Brandenburger Tor in Berlin, am Kölner Roncalliplatz oder am Friedensplatz in Dortmund mit Europas größter Leinwand.
Wie viele Teams spielen bei der Euro 2024?
Mit gerade einmal vier teilnehmenden Teams hat die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 1960 angefangen. Nur vier Spiele waren damals zu absolvieren, um als die beste Mannschaft in Europa zu gelten. Heute sind 24 Teams am Start, die den Sieger über einen ganzen Monat hinweg und in 51 Spielen ermitteln.
20 Prozent der Deutschen ist Fußball völlig egal ...
Eine Umfrage in Deutschland hat ergeben, dass es 33 Prozent der Befragten sehr gut finden, dass die EM in Deutschland stattfindet. 21 Prozent halten es für eher gut. Neben weiteren Antworten sticht noch diejenige heraus, die 20 Prozent der Befragten wählten: Ich habe kein Interesse an Fußball.
Wie der typische EM-Fan aussieht, haben übrigens Wissenschaftler der Hochschule Heilbronn untersucht: Er ist männlich, um die 40 Jahre alt, verbringt etwa 10,3 Tage am selben Spielort, sucht die multikulturelle Partyatmosphäre und reist mit Freunden.